PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Wie alles, was bei laufendem Betrieb bearbeitet wird, kann es auch hier zu zeitweisen Ausfällen bestimmter Funktionen kommen. Es sind aber alle Artikel zugänglich, Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.
Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.
Bitte beachten: Aktuell können sich keine neuen Benutzer registrieren. Wir beheben das Problem so schnell wie möglich.
PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon. Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen
Hinweis zur Passwortsicherheit: Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)
Achtung! Dieser Artikel wurde exklusiv für das Fernbacher Jewish Music Research Center geschrieben. Der Text oder Teile daraus dürfen ohne Quellenangabe nicht in anderen Projekten/Wikis verwandt werden.
Als er zwei Jahre alt war migrierten seine dem Zionismus nahestehenden Eltern nach Israel. [2] Die Familie lebte in der Umgebung von Nachlaot bei Jerusalem. In Israel wandte sich die Familie verstärkt dem jüdischen Glauben zu und besuchte häufig die Beit Yitzhak Synagoge. Dort kam Yonatan Razel auch mit religiöser Musik in Kontakt. Er meinte später dazu:
"Ich wuchs mit jüdischen Gebeten auf und lernte die authentische sephardische Musik. Einige Jahre sang ich als Chasan, was ein großer Teil meiner musikalischen Ausbildung war. Es ging um Improvisation und das Singen aus dem Herzen heraus. So lernte ich die Freiheit in der Musik kennen."[3]
Nach Abschluss des Studiums lebte er, um zu sich selber zu finden für ein Jahr als Schafhirte in den Hebronbergen nahe der antiken Stadt Sussiya. Er studierte auch Psychologie und die Tora. Yonatan Razel meinte zu dieser Phase seines Lebens später: Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehltAnfang aus Yonatan Razels Song Im Eyn Ani Li
"Meine internationale Karriere lief bereits, aber ich wusste, dass ich meinen Weg ändern musste. In gewisser Weise ist die Klassische Musik sehr kalt und isolierend. Ich aber brauchte Spiritualität und Menschen. Trotz meiner Religiosität war ich von weltlich-säkularer Energie umgeben, von der ich wusste dass sie nichts für mich war. Ich musste einen anderen Weg finden. So verließ ich die Musikszene und begann die Tora zu studieren."[5]
Auf Anregung von Yoni Rechter, für den er Musik arrangierte, kehrte er wieder in das Musikgeschäft zurück. Im Jahr 2007 erschien sein Debütalbum Sach HaKol. Es wurde mit Gold ausgezeichnet und er wurde von der hebräischsprachigen Nachrichten und Content-Website Ynet zum Sänger des Jahres gewählt. Sein 2009 für Yaakov Shwekey komponierter Song Vehi Sheamda wurde besonders in orthodow-jüdischen Kreisen sehr populär und wurde vom religiösen Radiosender Kol Chai zum "Song des Jahrzehnts" gewählt. 2010 sang er das Lied Vehi Sheamda anlässlich des Gedenktags an die gefallenen israelischen Soldaten und Opfer des Terrorismus (Jom haZikaron) im israelischen Parlemant (Knesset). [6] Im Jahr 2012 erschien sein zweites Album. Yonatan Razels Lied Kantoni wurde im Jahr 2014 von der Society of Authors, Composers and Music Publishers in Israel (ACUM) zum "Song des Jahres" gewählt.
Yonatan Razel ist verheiratet und hat drei Kinder. Neben seiner Musik studiert er die jüdische Religion an einer religiösen Schule (Kollel) in Jerusalem unter dem orthodoxen RabbinerYitzchak Berkovits. Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehltZwischenzeitlich zog sich Yonatan Razel aus dem Musikbusiness in die Einsamkeit des Hebrongebirges (hier Blick in das Hebrongebirge von der Siedlung Beit Meir aus) zurück, um dort zu sich selbst und zur Religion zu finden
In Yonatan Razels meist in langsamem oder mittleren Tempo gehaltenen Liedern dominieren das Klavier und Instrumente des Klassischen Orchesters (Streicher und Holzbläser). Dazu tritt meist dezentes Spiel von Bass, Schlagzeug und akkustischer Gitarre. Die Streichersätze sind angenehm zurückhaltend instrumentiert und wirken nie aufdringlich oder pathetisch. Seine Lieder basieren meist auf einfachen, in der Rock- und Popmusik üblichen Akkordfolgen. Manchmal aber bricht er aus diesen Schemata aus und verwendet eher unübliche Akkordfortschreitungen und eröffnet damit überraschende musikalische Räume. In einigen Songs von Yonatan Razel spürt man auch den Einfluss nahöstlicher Musiktraditionen: Der Song nigun pogesh tizmoret bezieht sich musikalisch auf die chassidische Tradition des improvisierten und textlosen Gesangs und der Titel od yishma lässt im Vorspiel und den instrumentalen Zwischenspielen Einflüsse arabischer Musik durchscheinen. Der Titel Im Eyn Ani Li (siehe Notenbeispiel) überzeugt durch äußerste Sparsamkeit. Nur begleitet von einem wiederholten und ryhtmisierten Basston überzeugt Razels Gesang durch emotionale und im nahöstlichen Stil verzierte Gesangslinien. Yonatan Razel selber meint zum Stil seiner Musik u.a.:
"Ich kombiniere Religion und Rockmusik sowie Klassik und Rockmusik. Dabei versuche ich, meine Musik nicht als populäre Musik, sondern als Klassische Musik zu begreifen, indem ich versuche, Elemente der Klassischen Musik mit der Einfachheit des Liedes zu verbinden und so zu den Massen zu sprechen."[7]
Die Texte seiner Lieder befassen sich häufig mit religiösen Themen. So hat er z.B. im Lied Adon Haselichot das gleichnamige Gebet vertont. In Yonatan Razels Einspielung von Debbie Friedmans Lied Ein Ani Li geht es um philosophische Aussagen des Rabbi Hillel dem Älteren. Im Text heißt es u.a.: "Im ein a-ni li mi li? / Uch-she-a-ni l’atz-mi mah a-ni? / V’im lo ach-shav ei-ma-tai?" (dt.: "Wenn ich nicht für mich bin, wer ist dann für mich? Solange ich aber nur für mich selber bin, was bin ich? und: Wenn nicht jetzt, wann sonst?") Bei Razels Lied Tikun HaGeshem handelt es sich um eine Gebet für Regen. Sein sehr erfolgreicher Song Kantoni beruht auf dem ToratextBereshit 32:11-12, in dem es um ein Gebet des Patriarchen Jakob vor seinem Treffen mit Essau geht.
↑Felix Papenhagen: »Wem gehört der Schrank mit den heiligen Büchern?« - Jüdische Religion im Kontext israelischer Popularmusik, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 2016, Seite 56 und 60
↑Im Original: "I had an international career that was already happening, but I knew I had to change my route. On a certain level classical music is very cold and isolating, and I needed people and spirituality. I was religious, but I was surrounded by secular energy, and I caught myself — I knew this wasn’t for me. I had to find another way. So I dropped off the scene and went to learn Torah." auf Mishpacha Magazine: Yonatan Razel – Miracle Song