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Tutenchamun

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Tutanchamuns goldene Totenmaske

Tutanchamun (auch Tutenchamun; ursprünglich Tutanchaton) war ein altägyptischer König (Pharao) der 18. Dynastie (Neues Reich), der etwa von 1332 bis 1323 v. Chr. regierte.[1] Bekannt wurde er, als Howard Carter 1922 im Tal der Könige sein nahezu unbeschädigtes Grab (KV62) entdeckte. Die wesentlichen Funde aus dem Grab, darunter die goldene Totenmaske, befinden sich im Ägyptischen Museum in Kairo sowie in Magazinen in Kairo und Luxor.

Der spektakuläre Fund von Carter führte zu einer Ägyptomanie. Es entstanden zahlreiche Legenden um den altägyptischen König, der zur Ikone der Ägyptologie wurde. Teilweise angenommen, dass sein Grab aufgrund seiner recht kleinen Größe ursprünglich für einen hohen Beamten oder ein Mitglied der königlichen Familie in der späten Hälfte der 18. Dynastie angelegt worden war.[2] Nach Meinung von Erik Hornung, der jedoch kein Archäologe war, ist das Grab vom Grundriss her kein Königsgrab.[3]

Sein Vater war Amenophis IV.; nachdem dieser den Namen Echnaton annahm, bekam auch sein Sohn einen davon abgeleiteten Namen. Unter Tutanchamun erhielt jedoch der lokale Gott Amun wieder seine traditionelle Geltung, womit der Namenswechsel des Sohnes zu erklären ist. Tutanchamuns Große königliche Gemahlin war Anchesenamun (ursprünglich Anchesenpaaton genannt), eine Tochter des Echnaton und damit eine Schwester oder Halbschwester Tutanchamuns. Über die Mutter gibt es nur Vermutungen. Echnaton hatte ursprünglich ein Grab bei Amarna für sich und seine Familie errichten lassen. Die Gräber wurden wegen der kostbaren Beigaben oft geplündert, so dass vermutlich Tutenchamuns Grab neu angelegt und gut getarnt wurde. Das Grab entging außerdem der völligen Plünderung, da der Eingang mit Abraum vom Aushub des Grabes von Ramses VI. (gestorben um 1137 v. Chr.) verschüttet war.

Tutanchaton bestieg vier Jahre nach dem Tod Echnatons den Thron Ägyptens. Über diese vier Jahre ist jedoch wenig bekannt. Es wird vermutet, dass auch Anchesenamun in dieser Zeit auf dem Thron saß. Mit Beginn der 19. Dynastie wurde versucht, die Zeugnisse und Spuren seit Echnatons Regierungsbeginn und seiner direkten Nachfolger zu vernichten, so dass die Namen von Tutenchamun, seiner Gattin und des Nachfolgers in keiner Königsliste auftauchen. In diesem Zusammenhang ist auch die Theorie entstanden, dass Tutenchamun aus politischen oder religiösen Gründen ermordet wurde. Sein Name war zunächst unbekannt und seine Bedeutung wurde daher gering eingeschätzt.

Im Zusammenhang mit den Ausgrabungsarbeiten und dem regen Interesse der Weltpresse verbreitete sich nach der Grabentdeckung zudem die Legende vom Fluch des Pharao, der angeblich die Entdecker traf. Einige Mitglieder aus Carters Grabungsteams starben tatsächlich innerhalb der ersten fünf Jahre nach der Hebung des Sarkophags. Der Finanzier der Ausgrabungen, Lord Carnarvon, starb bereits am 5. April 1923 , also wenige Wochen nach der Graböffnung am 16. Februar 1923, durch eine Infektion.

Wissenschaftliche Auswertung

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Eisendolch, gefunden zwischen den Mumienbinden am rechten Oberschenkel des Tutanchamun

Die Computertomographie-Untersuchung (CT) vom 6. Januar 2005 ergab ein Todesalter von 18 bis 20 Jahren und entsprach früheren wissenschaftlichen Schätzungen des Anatomen Douglas E. Derry (1882–1969) von der Universität Kairo, des Röntgenologen Ronald George Harrison (1921–1983) von der University of Liverpool, des Zahnchirurgen Frank Filce Leek (1903–1985) von der University of Manchester und der Biologin und Ägyptologin Renate Germer von der Universität Hamburg. Das Bestattungsdatum kann auf die Zeit Mitte März bis Anfang Mai eingegrenzt werden, da als Grabbeigabe Blumen gefunden wurden, die nur in dieser Jahreszeit blühen. Zwischen Ende Dezember 1324 v. Chr. und Mitte Februar 1323 v. Chr. muss der Tod eingetreten sein, dessen Zeitraum unter Einbeziehung der siebzigtägigen Einbalsamierungsdauer ermittelt werden konnte. Bei der CT-Untersuchung von 2005 stellte sich außerdem heraus, dass die Todesursache Tutanchamuns kein Schlag auf den Kopf gewesen sein kann, wie teilweise vermutet wurde, da keinerlei auf diese Art verursachten Verletzungen am Schädel festgestellt werden konnten. Zur allgemeinen Überraschung ist stattdessen ein Oberschenkelbruch des linken Beins festgestellt worden. Einige Spezialisten desselben Untersuchungsteams erkannten auch einen Bruch des linken unteren Oberschenkels, dazu einen Bruch der rechten Kniescheibe und des rechten unteren Beines. Diese Befund legen nahe, dass diese Brüche vor dem Tode Tutanchamuns entstanden sind; Hinweise auf einen Mord ergaben sich nicht. Die meisten Ägyptologen gehen inzwischen von einem Jagdunfall aus, der zum späteren Tod Tutanchamuns maßgeblich beigetragen hat.

Mittels DNA-Analyse konnte Tutanchamuns Vater identifiziert und eine Mumie aus dem Grab KV55 Echnaton zugeordnet werden. Eine weibliche Mumie aus Grab KV35 konnte gemäß der durchgeführten Untersuchungen als Tutanchamuns Mutter identifiziert werden..[4] Die im Februar 2010 veröffentlichten Ergebnisse von DNA-Untersuchungen ergaben schließlich, dass zwei Kindermumien mit ziemlicher Sicherheit Tutanchamuns Töchter waren. Als Mutter beider Föten gilt nach Abschluss der Untersuchungen die Mumie KV21A aus dem Grab KV21.[5]

Das Grab, anfangs als ungeöffnet deklariert, war relativ unversehrt, wie man bei der Graböffnung am 16. Februar 1923 (Öffnung der Wand zwischen Vorraum mit Beigaben und eigentlicher Sargkammer mit Sarkophag)[6] feststellen konnte.

Die Beigaben im Grab können grob in zwei Gruppen geteilt werden. Es finden sich Objekte, die speziell für die Bestattung des Herrschers hergestellt wurden, und es gibt Objekte, die offenbar schon im Alltag benutzt und dann - wie es damals üblich war - mit in das Grab gelegt wurden. Zur Gruppe der speziell für eine Bestattung hergestellten Objekte gehören die Särge, die Kanopen, aber auch ein Set von Götterfiguren in Schreinen, die auch von anderen Königsgräbern des Neuen Reiches bekannt sind und sich bisher nur bei Bestattungen von Königen fanden. Zudem konnte die schon früh geäußerte Vermutung bestätigt werden, dass ein bei der Mumie des Pharao gefundener Dolch aus Meteoreisen gefertigt worden war.[7]

Vergleich zu Wikipedia




Einzelnachweise

  1. Datierung nach Rolf Krauss aus: Thomas Schneider: Lexikon der Pharaonen. Düsseldorf 2002, S. 318.
  2. https://de.wikipedia.org/wiki/KV62#Deutung_und_Bedeutung_der_Grabanlage
  3. Erik Hornung: Das Tal der Könige. München 2002, S. 28.
  4. Informationsdienst Wissenschaft: Eltern von Tutanchamun identifiziert. Auf: idw-online.de vom 17. Februar 2010; Abgerufen am 25. Januar 2016.
  5. Zahi Hawass: DiscoveringTutankhamun. From Howard Carter to DNA. The University Press, Cairo 2013, ISBN 978-977-416-637-2, S. 170.
  6. Griffith Institute, Oxford: A. C. Mace’s account of the opening of the burial chamber of Tutankhamun on February 16, 1923. (Archivversion vom 10. Januar 2015)
  7. The meteoritic origin of Tutankhamun’s iron dagger bladeMeteoritics & Planetary Science, Meteoritics & Planetary Science, Version of Record online: 20 MAY 2016