Reformhaus

Reformhaus ist ein Unternehmen des Einzelhandels und eine geschützte Wortmarke der gleichnamigen Genossenschaft. Das Angebot dieses Fachgeschäftes umfasst unter anderem Lebensmittel, pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel, rezeptfreie Naturarzneimittel sowie Artikel für Körperpflege und Naturkosmetik. Die angebotenen Produkte sollen die Kriterien einer umweltschonenden und natürlichen Herstellung erfüllen, sie sollen beispielsweise keine synthetischen Konservierungsstoffe enthalten und nicht gentechnisch verändert worden sein. Es gibt zur Zeit mehr als 1000 Reformhäuser in Deutschland und Österreich. Zur Produktpalette gehören insbesondere Marken mit anthroposophischem Hintergrund wie Weleda, Wala und Demeter.

Die Entstehung der Reformhäuser geht aus der Lebensreformbewegung Mitte des 19. Jahrhunderts hervor. Vorbild war die 1887 eröffnete „Gesundheitszentrale“ des Kaufmanns Carl Braun in Berlin. Im Zusammenhang mit der Reformhausbewegung entstanden – vor allem in Großstädten – auch Restaurants für Vegetarier. Das erste Geschäft mit der Bezeichnung Reformhaus wurde 1900 von Karl August Heynen in Wuppertal-Barmen eröffnet. Während des Ersten Weltkriegs eröffnete Emma Schmelz das Reformhaus Hannover - Emma Schmelz. Ab 1927 gab es mehrere Unternehmensentwicklungen: so entstand in Berlin eine Genossenschaft - ab 1930 als neuform Vereinigung Deutscher Reformhäuser eG, das Reformhaus Bacher in Osnabrück wurde eine GmbH. Seit 2014 heißt die Firma Reformhaus eG. Im Jahr 2001 hatte das Reformhaus Schmelz 26 Filialen in Deutschland. 1987 gab es rund 1800 Reformhäuser in der Bundesrepublik Deutschland.

Konkurrenz gab es etwa ab den 1970er Jahren durch Naturkost- und Bioläden. 1987 kritisierte die Zeitschrift Öko-Test, dass die Lebensmittel in den Reformhäusern „nur zum geringen Teil aus kontrolliert-biologischem Anbau“ stammen.

Vergleich zu Wikipedia

• Reformhaus bei Wikipedia (Wikipedia-Version)

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