Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Schön, dass Sie da sind!

PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Wie alles, was bei laufendem Betrieb bearbeitet wird, kann es auch hier zu zeitweisen Ausfällen bestimmter Funktionen kommen. Es sind aber alle Artikel zugänglich, Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.

Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.

Bitte beachten: Aktuell können sich keine neuen Benutzer registrieren. Wir beheben das Problem so schnell wie möglich.

PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon.
Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen

Hinweis zur Passwortsicherheit:
Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)

Propaganda

Aus PlusPedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Propaganda (von lateinisch propagare = ‚weiter ausbreiten, ausbreiten, verbreiten') bezeichnet in seiner modernen Bedeutung die zielgerichteten Versuche, politische Meinungen oder öffentliche Sichtweisen zu formen, Erkenntnisse zu manipulieren und das Verhalten in eine bestimmte und erwünschte Richtung zu steuern.

Definitionsproblematik

Im Prinzip ist Propaganda nichts wesentlich anderes als von Unternehmen betriebene Public Relations und Werbung oder Öffentlichkeitsarbeit und politische Kommunikation. [1] Dennoch ist der Begriff Propaganda im Gegensatz zu den Begriffen Public Relations oder Öffentlichkeitsarbeit eher negativ besetzt. Obwohl fast alle Organisationen, Unternehmen und auch demokratischen Parteien im Endeffekt Propaganda betreiben, wird der Begriff meist in Zusammenhang mit autoritären Diktaturen ohne Freie Presse in Verbindung gebracht.

Methoden von Propaganda

Es gibt unterschiedliche Methoden und Mittel der Propaganda. Dazu gehören Framing, Scheindebatten und Agenda Setting. Im folgenden werden die wichtigsten näher dargestellt.

Stereotypisierung

Basis vieler Manipulationstechniken ist die Verwendung von Stereotypen. Dieser Begriff wurde 1922 von dem US-amerikanischen Journalisten Walter Lippmann in seinem Werk Die öffentliche Meinung geprägt. Nach Lippman kennt kein Mensch die Welt, wie sie wirklich ist. Jeder kennt nur sein ganz persönliches Bild von der Welt, dass sich aus Ideen und Begriffen zusammensetzt, die wir erlernt haben. Bei diesen erlernten Inhalten handelt es sich notwendigerweise um Vereinfachungen der unendlichen Komplexität der Welt. Lippman zieht daraus den Schluss, dass die von uns für unerschütterlich gehaltene Welt letzlich nur eine aus Grundannahmen, Vereinfachungen und Wertungen erzeugte "Pseudowelt" ist. Daraus ergibt sich, dass eine gezielte mediale Beeinflussung mittels Narrativen unser Bild der Welt zu formen vermag. Dies gilt vor allem für jene Bereiche, in denen wir viele Aspekte nicht mehr aus eigener Erfahrung kennen und deshalb stark auf Vermittlung durch die Medien angewiesen sind. Propagandatechniken wie das Framing, Labeling, die Dämonisierung oder die Emotionalisierung beruhen auf dieser Konstruktion von Stereotypen.[2]

Monopolisierung

Wird ein bestimmter Sachverhalt immer nur aus einer Perspektive gezeigt, so dass man denkt, es gäbe nur diese eine, ist es leicht, die Meinung der Bevölkerung zu steuern. Die Menschen beginnen zu glauben, dass es wahr sein muss, wenn es überall auf ähnliche Weise geschildert wird.[3] Die geschilderte Sicht der Dinge scheint alternativlos zu sein. Es wird suggeriert, dass derjenige doch verrückt sein muss, der eine andere Ansicht vertritt. Dies führt dazu, dass kritisch und anders denkenden Menschen zu Außenseitern abgestempelt werden. Ein Teufelskreis aus einseitiger Berichterstattung und immer größer werdender Angst, sich abweichend zum Meinunspol zu äußern, unterbindet daraufhin zunehmend jeden Diskurs. Deshalb ist es Ziel jeder Propaganda, die Meinungshochheit bzw. eine Monopolstellung bei der Darstellung und Wertung von gesellschaftlichen Fragen zu erreichen.

Wiederholung

Ein wichtiges Merkmal erfolgreicher Propaganda ist die permanente Wiederholung der Botschaften. Nur durch diese Wiederholungen können sie sich in das Unterbewusstsein der Adressaten einprägen. Da hier die emotionale Vereinnahmung de Zielgruppe im Vordergrund steht, ist eine Vermittlung tiefgreifender Zusammenhänge unerwünscht.[4][5] Dies Prinzip der Wiederholung hat bereits Gustave Le Bon in seinem Buch Psychologie der Massen in folgenden Worten beschrieben:

"Das Wiederholte befestigt sich so sehr in den Köpfen, dass es schließlich als eine bewiesene Wahrheit angenommen wird. (...) Das Wiederholte setzt sich schließlich in den tiefen Bereichen des Unbewußten fest, in denen die Ursachen unserer Handlungen verarbeitet werden."[6]

Rechte und linke Propaganda?

In Politik, Medien und Alltagssprache wird hüfig zwischen rechter und linker Propaganda unterschieden. Diese Unterscheidung macht aber kaum Sinn, da Propaganda nur ein Werkzeug ist, welches Methoden und Vorgehensweisen zur Meinungsbeeinflussung bzw. Steuerung der Meinungen beinhaltet. Diese Methoden sind meist unabhängig von den mit einer Propaganda im Einzelfall jeweils verfolgten politischen oder weltanschaulichen Zielen.

Beispiel: In einem Interview mit dem Sozialwissenschaftler Alex Demirović, welches mit dem Titel "Über die Massenmanipulation der Nazis und linke Gegenpropaganda" überschrieben ist, meint dieser u.a.: "Rechte Propaganda will Gefühle vom Verstand abspalten". Dabei ist aber zu bedenken, dass auch linke Propaganda ebenso wie Werbeclips von Unternehmen seit jeher genauso wie rechte Propaganda mehr an die Gefühle als den Verstand appelieren. [7]

Propaganda in der NS-Zeit

Als Inbegriff einer negativen und volksverhetzend Propaganda gilt Reichspropagandaminister Joseph Goebbels aus der Zeit des Nationalsozialismus. Auch Adolf Hitler ging bereits in seinem Buch Mein Kampf auf Zweck und Mittel der Propaganda ein. Nach ihm müsse Propaganda in Rücksicht auf die beschränkte Aufmerksamkeit der ungebildeten Masse der Bevölkerung einfach gestaltet sein, permanent wiederholt werden und dürfe sich nicht um den Wahrheitsgehalt ihrer Aussagen sowie moralische oder ästhetische Aspekte kümmern.[8] In dieser Zeit begann auch die Sowjetische Propaganda.

Propagandamaterial aus der NS-Zeit

Nahezu alle NS-Propagandafilme sind in Deutschland sogenannte Vorbehaltsfilme,[9] es gilt ein offizielles Aufführungsverbot. Dieses ist jedoch außer Kraft gesetzt, wenn die Aufführung in einer geschlossenen Veranstaltung unter sachkundiger wissenschaftlicher bzw. pädagogischer Einführung stattfindet. Anfragen hierzu nehmen z.B. das Filmarchiv des Bundesarchivs in Berlin-Wilmersdorf[10] oder die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung entgegen. Zudem ist das Zeigen nicht nur von NS-Symbolen nach dem Strafgesetzbuch (StGB) § 86 und § 86a verboten, sondern auch von Propagandamitteln anderer verfassungswidriger und terroristischer Organisationen.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Thymian Bussemer: Propaganda / Konzepte und Theorien, Springer Fachmedien, Wiesbaden, 2005, S. 24
  2. Johannes Menath: Moderne Propaganda / 80 Methoden der Meinungslenkung, Verlag zeitgeist Print & Online, Höhr-Grenzhausen, 5. Aufl., 2023, S. 13 und 14
  3. Paul Lazarsfeld und Robert Merton: Mass Communication, Popular Taste and Organised Social Action, 1948, S. 113
  4. Thymian Bussemer: Propaganda / Konzepte und Theorien, Springer Fachmedien, Wiesbaden, 2005, S. 175
  5. Alexandra Offermanns: "Die wußten, was uns gefällt." / Ästhetische Manipulation und Verführung im Nationalsozialismus, LIT Verlag, Münster, 2004, S. 17
  6. Gustave Le Bon: Psychologie der Massen (Übersetzung von Rudolf Eisler), Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg, 2009, S. 118
  7. nd/Journalismus von Links: Alex Demirović im Interview / »Rechte Propaganda will Gefühle vom Verstand abspalten«
  8. Adolf Hitler: Mein Kampf, Verlag Franz Eher Nachfolger, München, XXXI. Auflage, 1933, Seite 95 bis 198
  9. Erklärung im Filmportal
  10. http://www.bundesarchiv.de/bundesarchiv/dienstorte/berlin_wilmersdorf/index.html.de