PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Aktuell laufen Wartungsarbeiten. Für etwaige Unannehmlichkeiten bitten wir um Entschuldigung; es sind aber alle Artikel zugänglich und Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.
Neue User bitte dringend diese Hinweise lesen:
Anmeldung - E-Mail-Adresse Neue Benutzer benötigen ab sofort eine gültige Email-Adresse. Wenn keine Email ankommt, meldet Euch bitte unter NewU25@PlusPedia.de.
Hinweis zur Passwortsicherheit: Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)
Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.
PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon. Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen
Achtung! Dieser Artikel wurde exklusiv für das Fernbacher Jewish Music Research Center geschrieben. Der Text oder Teile daraus dürfen ohne Quellenangabe nicht in anderen Projekten/Wikis verwandt werden.
Seine Eltern Emanuel Joseph Aguilar, [1] der westindischer Herkunft war, und Sarah Diaz Fernandez waren spanische Juden. Emanuel Abraham Aguilar hatte drei Geschwister: Joseph Aguilar, Henry Aguilar und Grace Aguilar, die ein bekannte Schriftstellerin wurde. [2]
Am 22. März 1848 heiratete er Sarah Lindo. Die beiden hatten fünf Kinder. Aguilar und seine Frau wandten sich später vom jüdischen Glauben ab, und konvertierten zum protestantischenChristentum. Ihre Kinder ließen sie taufen und erzogen sie christlich. [4]
In London war er dann bald ein gefeierter Konzertpianist, und gab auch auf dem Kontinent Konzerte. Von Zeitgenossen wurden besonders seine Beethoveninterpretationen gelobt. [5]
Mehr noch als als Konzertpianist war er als Klavierlehrer bekannt.
1851 wurde er in London Professor für Musik.
Im Jahr 1871 verstarb seine Frau. Er lebte dann recht aufwendig mit den Kindern, Hausmädchen, Kindermädchen und Koch im Londoner Stadtteil Paddington.
Am 22. Januar 1880 heiratete er Ellen Britton, die aber bereits drei Jahre später verstarb.
Sein letzter öffentlicher Auftritt als Pianist fand im Jahr 1897 statt.[6]
Von 1901 bis zu seinem Tode lebte er im Londoner Stadtteil Marylebone.
Er schrieb auch eine Anweisung zum Klavierspiel (A Little Book about Learning the Pianoforte).
Emanuel Abraham Aguilar betätigte sich auch als Erforscher und Sammler jüdischer Musik. 1857 wurde seine Sammlung The ancient melodies of the liturgy of the Spanish and Portuguese Jews veröffentlicht. [8] Die Sammlung The ancient melodies of the liturgy of the Spanish and Portuguese Jews beruht auf einer Melodienauswahl des Rabbiners und Kantors David de Aaron de Sola (von 1818 bis zu seinem Tod im Jahr 1860 an der Bevis-Marks-Synagoge in London beschäftigt). Dessen Ziel war es, die bislang nur oral tradierten Melodien des sephardischen Judentums von der iberischen Halbinsel, die er in Amsterdam gehört hatte, zusammenzufassen und damit vor dem Vergessenwerden zu bewahren. Die Sammlung sollte zur musikalischen Grundlage für neue Gemeinden weltweit werden.Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehltDas pizmonAdonai Bekol Shofar aus Aguilars Sammlung The ancient melodies of the liturgy of the Spanish and Portuguese Jews.de Sola wählte die Melodien aus und Aguilar harmonisierte sie aus und transkribierte sie. Da Aguilar wenig Kenntnisse über die orientalischen Wurzeln der sephardischen Musik besaß, mißdeutete er z.B. die rhythmischen Irregularitäten der Originalmelodien als historisch bedingte Ungenauigkeiten und bereinigte sie nach westlich-abendländischem Musikverständnis. [9] Er schrieb dazu im Vorwort der Sammlung u.a.:
"Die vereinzelten rhythmischen Unregelmäßigkeiten, die man in vielen Stücken wahrnehmen kann, kann man meiner Ansicht nach in einigen Fällern auf die Bedingungen ihrer Entstehungszeit zurückführen, in der man noch keine Taktstriche verwendete; in anderen Worten: Ihre Verfasser waren mit der musikalischen Notation noch nicht vertraut."[10]
Rezeption
Person und Werk Aguilars sind heute weitestgehend in Vergessenheit geraten. Während das über 1300 Seiten umfassenden Musik-Lexikon von Hugo Riemann aus dem Jahr 1900 noch einen elf Zeilen langen Eintrag zu seiner Person aufwies, [11] hat er im über 1200-seitigen Brockhaus Riemann Musiklexikon aus dem Jahr 1978 [12] keinen Eintrag mehr. Eine Biografie zu ihm existiert nicht. Außer in der potugiesischsprachigenWikipedia hat keine andere Sprachversion der Wikipedia einen Personenartikel über ihn. [13]
↑Encyclopedia Judaica, Band I / Aa - Alp , 2. Aufl., Keter Publishing House Ltd., 2007, S. 509
↑Maxine Ribstein Kanter: High Holy Day Hymn Melodies in the Spanish and Portuguese Synagogues of London; in Journal of Synagogue Music der Cantors Assembly, Vol. X, Nr. 2, Dezember 1980, S. 22
↑Maxine Ribstein Kanter: High Holy Day Hymn Melodies in the Spanish and Portuguese Synagogues of London; in Journal of Synagogue Music der Cantors Assembly, Vol. X, Nr. 2, Dezember 1980, S. 22
↑Darryl Lyman: Great Jews in Music, J. David Publishers, New York, 1986, S. 254
↑William D. Rubinstein, Michael A. Jolles und Hilary L. Rubinstein: The Palgrave Dictionary of Anglo-Jewish History, Palgrave Macmillan, 2001, S. 19 und 20
↑Encyclopedia Judaica, Band I / Aa - Alp , 2. Aufl., Keter Publishing House Ltd., 2007, S. 509
↑Maxine Ribstein Kanter: High Holy Day Hymn Melodies in the Spanish and Portuguese Synagogues of London; in Journal of Synagogue Music der Cantors Assembly, Vol. X, Nr. 2, Dezember 1980, S. 19 ff.
↑Eigene Übersetzung nach dem Originaltext: "The singular irregulatives of rhythm which will be perceived in many of them, is, I think, attributable, in some instances, to their dating from a period anterior to the use of bars in music; in others, from their composers being unacquainted with musical notation."; in Maxine Ribstein Kanter: High Holy Day Hymn Melodies in the Spanish and Portuguese Synagogues of London; in Journal of Synagogue Music der Cantors Assembly, Vol. X, Nr. 2, Dezember 1980, S. 23. Im Original nachzulesen in The Ancient Melodies of the Liturgy of the Spanish and Portuguese Jews. Harmonized by Emanuel Aguilar, Wessel and Co., London, 1857; online bei IMSLP
↑Hugo Riemann: Musik-Lexikon, Max Besse`s Verlag, Leipzig, 5. Auflage, 1900, S. 15 und 16
↑Brockhaus Riemann Musiklexikon, Band I (A-K), F.A. Brockhaus und B. Schott, Wiesbaden und Mainz, 1978
Dieser Artikel wurde exklusiv für die Pluspedia geschrieben und darf ausdrücklich und unter Strafandrohung nicht in anderen Projekten/Wikis verwandt werden.