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Deutsch-Neuguinea

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Unter dem Namen Deutsch-Neuguinea übernahm das Deutsche Reich 1899 das von der deutschen Neuguinea-Kompagnie verwaltete kaiserliche Schutzgebiet in Ozeanien. Deutsch-Neuguinea umfasste, abgesehen von Deutsch-Samoa, die Gesamtheit aller im Südpazifik gelegenen deutschen Kolonien bzw. „Schutzgebiete“ (die sogenannte „Deutsche Südsee“). Das Gebiet hatte 480.000 Einwohner im Jahr 1912 auf einer Fläche von 240.000 km².[1] Bei der einzigen kompletten Volkszählung 1912 wurden 772 deutsche Einwohner gezählt. In Anbetracht einiger fehlender Angaben und Unsicherheiten kann die damalige Bevölkerung Deutsch-Neuguineas auf etwa 200.000 Einheimische und 1.100 Europäer geschätzt werden, wobei die Gruppe der gemischten Bevölkerung außer Acht gelassen wird.[2]Zu Beginn des Ersten Weltkrieges besetzten Truppen Australiens ab August 1914 das Kaiser-Wilhelms-Land, den Bismarck-Archipel, die Salomonen-Inseln und Nauru, während die Marianen, Karolinen, Palau und Marshallinseln fast kampflos an Japan übergeben wurden. Die Ausweisung der deutschen Siedler erfolgte in Stufen:

  1. Etwa 110 Beamte und Angestellte des öffentlichen Dienstes wurden zwischen 22. September und 11. Mai 1915 in die Heimat zurückgesandt, nachdem sie einige Zeit im Gefängnis Darlinghurst und Konzentrationslager Liverpool verbracht hatten. Die Rückreise der ersten erfolgte über Amerika mit den Schiffen Sonoma (16. Januar 1915) und Ventura (13. Februar 1915).
  2. Ca. 95 deutsche Zivilisten wurden 1914/15 in die German Concentration Camps in Liverpool City, Trial Bay oder Berrima (NSW) auf dem australischen Festland gebracht und bis 1919/20 interniert.
  3. Die verbleibenden etwa 180 deutschen Siedler wurden zwischen 1920 und 1922 vertrieben. Einige wenige blieben, meist als Goldsucher.

Sämtliche Deutsche wurden nach dem Krieg durch die Expropriation ordinances ab 1921 formal enteignet, auch bereits verstorbene oder deportierte. Nicht mit Neuguineas einheimischne Frauen verheiratete Deutsche, die bleiben durften, verarmten. Erst ab 1926 durften sie Besuche empfangen, der Schriftverkehr mit der Heimat war unterbunden. Einige wenige Kolonisten kehrten ab 1928 zurück. Eine Entschädigung wurde von Australien nie gewährt.[3]

Andere Lexika





Einzelnachweise

  1. Horst Gründer: Geschichte der Deutschen Kolonien. 5. Auflage. UTB, Paderborn 2004, S. 170.
  2. Heinrich Schnee (Hg.): Deutscher Kolonial-Atlas. (Archivversion vom 28. September 2013) Historischer Atlas, Band I. Quelle & Meyer, Leipzig 1920, S. 315 ff.
  3. Karl Baumann: Biographisches Handbuch Deutsch-Neuguinea 3. Auflage. Fassberg, 2009, S. 4–5, S. 613–620. (Liste der internierten Deutschen aus Deutsch-Neuguinea)