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Führer

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Als Führer wird eine mächtige, häufig auch charismatische Person bezeichnet, die eine Gruppe, Organisation oder auch einen Staat leitet. Die Herrschaft übt ein Führer häufig auch autokratisch aus.

Charakterisierung eines Führers

Der Soziologe Michel Foucault schreibt zur historischen Genese der Vorstellung eines Führers:

"Die Vorstellung des Obersten Führers ist historisch in der Idee eines göttlichen Rechts auf Herrschaft verwurzelt, das oft mit dem Bedürfnis nach einer starken, zentralistisierten Autorität verschmolzen wird." [1]

Nach Hannah Arendt besitze das Führerprinzip an sich keine totalitären Züge, da man sich dieses Prinzips ja überall in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft bediene, wo jemand in eine leitende Position gewählt wird. Ein Führer als solcher entfalte noch keine Hierarchien. So hätten beispielsweise spontane politische Bewegungen auch ohne Organisationen durchaus Führer. Wenn man Führerprinzip und Autorität als wesentliche Charakteristika des Totalitarismus begreife, verharmlose man diesen nach Ansicht von Arendt. [2]

Gustave Le Bon beschreibt Führer und bei ihnen häufig anzutreffende Eigenschaften in folgenden Worten:

"Meistens sind die Führer keine Denker, sondern Männer der Tat. Sie haben wenig Scharfblick und könnten auch nicht anders sein, da der Scharfblick im Allgemeinen zu Zweifel und Untätigkeit führt. Man findet sie namentlich unter den Nervösen, Reizbaren, Halbverrückten, die sich an den Grenzen des Irrsins befinden. So abgeschmackt auch die verfochtene Idee oder das verfolgte Ziel auch sein mag, gegen ihre Überzeugung wird alle Logik zunichte. (...) Die Menge hört immer auf den Menschen, der über einen starken Willen verfügt. Die in der Masse vereinigten Einzelnen verlieren allen Willen und wenden sich instinktiv dem zu, der ihn besitzt." [3]

Deutschland

Das Wort Führer wurde im Deutschen insbesondere für Adolf Hitler[4] als uneingeschränkten Parteiführer der NSDAP sowie ab 1933 als Diktator und später Staatsoberhaupt des Deutschen Reichs in der Zeit des Nationalsozialismus verwendet. In Analogie dazu wurde auch der Begriff Führerkult geprägt. Hitler wurde meist, ohne seinen Namen zu nennen, durch Voranstellung des bestimmten Artikels als Der Führer bezeichnet.

Italien

Der italienische Faschismus wurde von dem diktatorisch regierenden Benito Mussolini angeführt. Ihn nannte man auch Duce (von lateinisch dux, dt. Führer).

Nordkorea

Der nordkoreanische Diktator Kim Jong-un wird von der eigenen staatlichen Propaganda als Oberster Führer bezeichnet.

Sonstige Verwendung

Für die vielfache Verwendung des Begriffs Führer in anderer Bedeutung wird häufig der Gebrauch von näher bezeichnenden zusammengesetzten Wörtern bevorzugt (z. B. Bergführer, Fremdenführer, Oppositionsführer, Spielführer).

Siehe auch

Andere Lexika





Einzelnachweise

  1. zitiert nach Fouad Sabry: Oberster Führer / Machtdynamik und autoritäre Herrschaft in modernen Staaten, Verlag Eine Milliarde Sachkundig, 2024
  2. Hans-Martin Schönherr-Mann: Hannah Arendt / Wahrheit, Macht, Moral, C.H. Beck, München, 2006, S. 74
  3. Gustave Le Bon: Psychologie der Massen, Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, 17. Aufl., Hamburg, 2018, S. 112
  4. Anm.: Damals häufig verwandte Grußformel: „Heil, mein Führer!“
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