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Otto von Bismarck

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Otto von Bismarck
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Bismarck-Denkmal in Hamburg

Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen (* 1. April 1815 in Schönhausen; ab 1871 Fürst von Bismarck; † 30. Juli 1898 in Friedrichsruh bei Hamburg.) war einer der bedeutendsten deutschen Politiker und Staatsmänner und erster Kanzler Deutschlands.

Vita

Bismarck entstammte väterlicherseits dem altmärkischen Adel. Nach Jurastudium in Göttingen und Berlin sowie Referendariat bewirtschaftete er seine landwirtschaftlichen Güter. Ab 1847 saß er im Vereinigten Landtag, 1849 und 1850 im preußischen Abgeordnetenhaus und 1850 im Erfurter Unionsparlament. 1851 schickte man ihn als Vertreter Preußens an den Bundestag in Frankfurt am Main. Von 1859 bis 1862 war er Botschafter in Sankt Petersburg und Paris. 1862 ernannte ihn Kaiser Wilhelm I zum preußischen Ministerpräsidenten. Außenpolitische Erfolge Bismarcks in der Anfangszeit waren die Siege im Deutsch-Dänischen Krieg 1864 und im Krieg gegen Österreich-Ungarn 1866. Auf die Etablierung des Norddeutschen Bundes 1867, dessen Bundeskanzler er bis 1871 war, folgte der Krieg gegen Frankreich 1870/1871. Danach wurde das Deutsche Reich gegründet, dessen erster Kanzler er bis 1890 war.

Innenpolitisch bekämpfte Bismarck den starken Einfluss der katholischen Kirche (Kulturkampf) und die revolutionär gesinnte Arbeiterschaft einschließlich der SPD, was zu starken gesellschaftlichen Spannungen führte. Außenpolitisch verfolgte er einen vorsichtigen Kurs, der Deutschland in ein Frankreich isolierendes, europäisches Bündnissystem einband. Diese umsichtige Politik bescherte Deutschland eine lange Zeit des Friedens. Bismarck wurde noch zu Lebzeiten in weiten Kreisen in fast mythischer Weise als "Eiserner Kanzler" verehrt. Er gilt auch heute als einer der bedeutendsten Staatsführer und Kanzler Deutschlands.

Heutige Kritik an Bismarck

Heute wird Bismarck von links-grüner Seite fälschlicherweise als Rassist, Kolonialist, Antisemit, Militarist und Feind von Demokratie und Meinungsfreiheit verdammt, und es wird gefordert, Bismarck-Denkmäler abzureißen. Diese Kritik basiert meist auf historischer Unkenntnis und ist in den meisten Punkten widerlegbar.

Meinungsfreiheit

Bismarck war sehr wohl ein Verteidiger der Meinungsfreiheit. In einem Artikel den er als Peplik auf Kritik an seiner Person 1848 an eine Magdeburger Zeitung sandte, verteidigt Bismarck das Recht auf freie Meinungsäußerung mit folgenden Worten:

"2. halte ich jeden Bürger eines freien Staates für berechtigt, seine Meunung gegen seine Mitbürger selbst dann zu äußern, wenn sie der augenblicklichen öffentlichen Meinung widerspricht; ..." [1]

Kolonialismus

Bismarck war ein Gegner des Erwerbs von Kolonien durch das Deutsche Reich, da er hier größere wirtschaftlich Aufwendungen als Profite auf Deutschland zukommen sah. Auch befürchtete außenpolitische Konflikte mit den anderen europäischen Kolonialmächten wegen den Kolonien. So schrieb Bismarck:

"Ich will auch keine Kolonien. Die sind bloß für Versorgungsposten gut. Diese Kolonialgeschichte wäre für uns genauso wie der seidene Zobelpelz in polnischen Adelsfamilien, die keine Hemden haben." [2]

1888 äußerte Bismarck sich gegenüber dem Afrikareisenden und Journalisten Eugen Wolf:

"Ihre Karte von Afrika ist ja sehr schön, aber meine Karte von Afrika liegt in Europa " [3]

Der Historiker Winfried Baumgart schreibt zu Bismarcks den Kolonialismus für Deutschland ablehnender Haltung:

"Einstimmigkeit herrscht in der Forschung darüber, daß Bismarck vor 1884 entschieden antikolonial eingestellt war, ebenso darüber, daß er bald ein Jahr nach ihrem Erwerb schon wieder kolonialmüde und schließlich kolonialfeindlich wurde. (…) Die Quellenbelege für seinen Antikolonialismus sind zahlreich und bekannt. (...) Als Bismarck im Frühjahr 1871 im Zuge der deutsch-französischen Friedensverhandlungen auf den französischen Kolonialbesitz in Indochina hingewiesen wurde, den sich Deutschland als Kriegsentschädigung übereignen lassen solle, hat er den Gedanken weit von sich gewiesen. Kolonien seien allein nützlich als Versorgungsposten für Beamte. Das zeige das Beispiel Englands und Spaniens. Der Anfang der achtziger Jahre sich bildenden und rasch anschwellenden Kolonialbewegung stemmte sich Bismarck eisern entgegen. Deutschland verfüge nicht wie England und Holland über eine geschulte Bürokratie, die ferne Länder verwalten könnte. Überseeisches Engagement koste Unsummen von Steuergeldern, werfe keinen volkswirtschaftlichen Nutzen ab, verhelfe nur wenigen Handelshäusern und Gewerbezweigen zu Gewinnen. Einem Reichstagsabgeordneten erklärte er 1881 klipp und klar 3: "So lange ich Reichskanzler bin, treiben wir keine Kolonialpolitik. Wir haben eine Flotte, die nicht fahren kann und wir dürfen keine verwundbaren Punkte in fernen Weltteilen haben, die den Franzosen als Beute zufallen, sobald es losgeht." [4]

Literatur

  • Udo Sautter: Die 101 wichtigsten Personen der Weltgeschichte, C. H. Beck, 2002, Seite 86
  1. Otto von Bismarck: Gedanken und Erinnerungen - drei Bände in einem Band, Cottasche Buchhandlung, Stuttgart und Berlin, Neuauflage von 1928, Seite 63 und 64
  2. Otto von Bismarck, 1871, zitiert nach Axel Riehl: Der "Tanz um den Äquator" - Bismarcks antienglische Bündnispolitik und die Erwartung des Thronwechsels in Deutschland 1883 bis 1885, Duncker & Humblodt, Berlin, 1993, Seite 22
  3. [1]
  4. Winfried Baumgart: Bismarcks Kolonialpolitik, Seite 141 und 142