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Ehud Banai
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😃 Profil: Banai, Ehud | ||
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Persönliche Daten | ||
Geburtsdatum | 31. März 1953 | |
Geburtsort | Jerusalem |
Ehud Banai (* 31. März 1953 in Jerusalem) ist ein jüdischer Sänger und Songwriter. Er ist einer der bekanntesten Musiker Israels im Bereich Pop- und Rockmusik.
Vita und Werk
Er entstammt einer Familie um das Jahr 1880 aus Persien eingewanderter Juden, von denen viele im künstlerischen Bereich von sich reden machten. [1] Sein Vater ist der Schauspieler Yaakov Banai. [2] Der Urgroßvater von Yaakov Banai, Rachamim Bana, wanderte 1881 aus dem persichen Schiras nach Jerusalem aus. Später hebraisierte die Familie ihren Namen zu Banai. Weitere Künstler aus der Banai-Familie sind Ehud Banais Onkel Yossi Banai (Sänger und Schauspieler), sein Onkel Gavri Banai, seine Cousins Yuval Banai (u.a. Sänger der israelischen Rockband Mashina), Meir Banai (Sänger und Songwriter), Orna Banai (Schauspielerin und Comedian), Eviatar Banai (Sänger und Musiker) sowie sein Neffe Elisha Banai (Musiker, Produzent und Schauspieler. [3] [4]
Als Ehud Banai vier Jahre alt war zog seine Famiie nach Ramat Gan und er besuchte die Katzenelson-Schule in Givatayim. Banai erlernte das Cellospiel und absolvierte ab 1971 seinen Militärdienst. Während der Militärzeit verbesserte er seine Fertigkeiten als Gitarrist. Danach ging er nach London und verdiente sich als Straßenmusiker sein Lebensunterhalt. Nach seiner Rückkehr aus London begann er Songs zu schreiben und arbeitete als Bühnenarbeiter für das Comedy-Truppe Ha-Gashash Ha-Ḥiver seines Onkels Gavri Banai. [5]
1982 gründete er zusammen mit dem Sänger Avi Matos eine Rockband. Doch der Erfolg blieb aus. Zu dieser Zeit spielte er bei der Produktion Kemo Ẓipporim seine Onkels Yossi Banai Gitarre und steuerte Background-Vocals bei. 1986 schaffte Ehud Banai mit der Band Ehud Banai Ve-Ha-Plitim und deren Hit-Single Ir Miklat [6] sowie der Rockoper Mami den Durchbruch.
1987 erschien das Debütalbum von Ehud Banai Ve-Ha-Plitim. [7] [8] Es gilt als eines der wichtigsten Alben israelischer Rockmusik der 1980er-Jahre. Die Texte des Albums widmen sich auch sozialen Themen: Im Titel Avodah Sh`chorah wendet er sich gegen die Diskriminierung der aus Äthiopien stammenden Juden fordert die Gleichheit aller in Israel lebenden ethnischen Gruppen. [9] [10] In Arbev et Hatiyach singt er über arabische Arbeiter aus Gaza und ihre harte Arbeit für dürftiges Gehalt sowie deren mühsamen täglichen Weg zwischen den Kontrollpunkten der israelischen Armee. [11]
Musikalisch ist das Album von dem damals in Mode befindlichen New Wave, aber auch orientalischen Klängen geprägt. So wird im Titel Avodah Sh`chorah auch von arabischer Percussion ausgiebig Gebrauch gemacht. Diese Percussion und einen nahöstlichen Flair verbreiteen auch der Song Melankoli und der Anfang von Egel HaZahav, bevor dieser Song zu leicht punkig wirkendem New Wave wechselt. Der Titel Ir Miklat ist im typischen, sparsamen New Wave-Stil gehalten. Mit dem Abschlusstitel Poel Bama ist auch eine Ballade auf dem Album vertreten. Das Debütalbum von Ehud Banai gilt inzwischen als eines der wichtigsten Alben der israelischen Rockmusik der 1980er Jahre. 1989 erschien Banais zweites Album mit dem Titel Karov. Es ist weniger rockorientiert und hat einen orientalischer wirkenden Sound. E-Gitarren werden in den meisten Songs gar nicht oder nur sehr sparsam eingesetzt. Der langsame Titel HaKnafe HaMetoka ist fast nur mittels akustischen Gitarren gestaltet, und der Song Kolam Yodim wird zu Anfang nur von akustischer Gitarre begleitet bevor dann die Band einsteigt. Der Titel Hachizaion LeFrancisco Goya wird von Banai im Duett mit Yehudit Tamir gesungen. Es ist ein melancholischer Titel mit nahöstlichem Flair und an manchen Stellen typisch orientalisch verziertem Gesang. Der Text des Liedes basiert auf einem Gedicht des aus Polen stammenden jüdischen Dichters Pinchas Sadeh über ein Gemälde des spanischen Malers Francisco Goya. [12] In den Songs Esther, Lasmaly Furush und Kol Halyila AlHaesh kommen ausgiebig nahöstliche Percussioninstrumente zum Einsatz. Der Song Haagas 1 erinnert an spanisch-andalusische Musik. Er ist einer der wenigen Titel des Albums, in dem auch die E-Gitarre solitisch hervor tritt. Im Text des Liedes geht es um das Haus Nr. 1 in der HaAgas-Straße. Hier gründete Ehud Banais Großvater einen der ersten Gemüseläden im kurz nach 1887 sich entwickelnden Mahane Yehuda Markt. [13] Im Jahr 2000 benannte die Stadt die Straße zu Ehren von Banais Großvater in Eliyahu Yaakov Banai-Straße um, und das ehemalige Geschäft des Großvaters hat nun die Adresse Eliyahu Yaakov Banai-Straße 13. [14] Im Liedtext heißt es u.a.:
- "Das Gebäude über dem Gemüseladen ist nun leer. Die Wände sind kahl und abgenutzt. Eingetaucht und schwankend erinnert es an Feiertage aus duftendem Jasmin, an eine alte Melodie die als Beschwörung zu einem Fest erklingt." [15]
Der Abschlusstitel Nagat Betzamarot HaEtzim überrascht den Hörer mit einigen im Rahmen der Rockmusik ungewöhnlichen Akkordfolgen. An eine Sitar erinnernde, eventuell auf Keyboard oder Gitarre erzeugte Klänge geben dem Song ein indisches Feeling. Im selben Jahr veröffentlicht Ehud Banai mit seinem Vater Yaakov Banai das Album Mitachat Siach HaYasmin. Darauf erzählt der Vater persische Volkslegenden und der Sohn begleitet ihn musikalisch.
1992 veröffentlicht Banai das Album Hashlishi. Erfolgreich waren besonders die Titel David VeShaul, Florentin und Al Tefached. Der Song David VeShaul überträgt die biblische Erzählung aus 1 Samuel 16, 14–23 über König Saul, der David holen lässt um ihn durch sein Saitenspielspiel von einem bösen Geist zu heilen, den Gott über ihn sandte. Banai transponiert die Geschichte allerdings in die Moderne: Saul ruft David per Telefon und David spielt Gitarre und kein alttestamentarische Saiteninstrument:
- "Spät in der Nacht als alle bereits schlafen, ist nur Saul wach und düstere Dedanken bedrücken ihn. Er ruft David mit dem Telefon an: David komm rüber, meine Seele ist schwarz wie das Meer. Bring deine Gitarre mit, weil in deinen Fingern Helligkeit liegt." [16]
1996 erschien Banais Album Od Me'at, welches mit Mahari Na seinen bislang größten Hit enthielt. In dem Song geht es um einen Mann, der selbst im Alter von 30 Jahren noch nicht wirklich ewachsen geworden ist und keine eigene Identität aufgebaut hat. Im Text heißt es u.a.:
- "Das Kind ist 30 Jahre alt. Er hat hohes Fieber. Er ist arbeitslos in Arbeit und Liebe. Ja, er ist 30, aber er weiß immer noch nicht, was er nach dem Wehrdienst machen wird. Mutter kommt und sagt: Komm für eine Weile ins Wohnzimmer. Er wird wütend und sagt: Nein, nicht jetzt. Er schaut auf das alte Plattenregal, die Lieder, die sein Leben begleiteten. Bitte beeil dich und lege einen Verband auf mein Herz bevor du mich ins Bett legst und mir von dem Jungen erzählst, der ich früher war, wie ich mich über den ersten Regen freute." [17]
1998 folgt Banais Album Tip Tipa. Im Text des Songs A Yidishe Rastaman beschreibt Banai einen Juden der auf der Suche nach dem richtigen religiösen Weg über Hare Krishna, Scientology und Astrologie alles ausprobiert um schließlich beim jüdischen Glauben halt zu finden. [18] Die Textaussagen werden dabei musikalisch durch die Kombination von Reggae-Rhythmen mit chassidischem Gesangsstil unterstrichen. [19]
Das 2004 erschienene Album Anneh Lee enthält das Liebeslied Hoyam, welches nach der ACUM auf Platz 7 der am häufigsten im Israel der 2000er-Jahren im Radio gespielten Titel steht. [20] Im Text des Titels Hebrewman verherrlicht Banai die hebräische Sprache als Sprache der Propheten, von Abraham, Maria Magdalena, Jesus Christus, der babylonischen Juden, von Albert Einstein, Bob Dylan und Leonard Cohen. [21] [22]
Ehud Banai nennt als Einflüsse auf seine Musik die Rockmusik der 1960er-Jahre, den New Wave der 1980er-Jahre, Folkmusik aus aller Welt, israelisch-arabische Musik, britische Bluesmusik sowie die jüdischen Psalmen. [23] Die Alben von Banai wurden von Publikum und Kritikern sehr gut aufgenommen. Nach Edwin Seroussi und Motti Regev basiere der Erfolg von Banais Musik auf an Bob Dylan erinnernden Texten und seinem von Folkmusik beeinflussten Zugang zur Rockmusik. [24]
...
Ebenso wie Meir und Evaiatar Banai wandte sich Ehud Banai Anfang der 2000er-Jahre dem orthodoxen jüdischen Glauben zu. Mit dem 2008 erschienen Album Shir chadash hat er traditionelle jüdische Hymnen (piyyutim) und Melodien von Shlomo Carlebach vertont. Der Titel Shelosha Devarim stammt aus der jemenitisch-jüdischen Tradition und El Adon Al Kol Hamaasim von den Modzitzer Chassidim. [25] [26] Der Titel seines 2011 erschienen Albums Ressissej lajla zitiert eine Abhandlung über Träume des aus Lublin stammenden chassidischen Rabbiners Zadok haCohen Rabinowitz (1823–1900). [27]
Obwohl Banai sich dem orthodoxen jüdischen Glauben zuwandte, sieht er sich politisch eher als Links stehend und setzt sich für eine Friedenslösung zwischen Israel und den Palästinensern ein. 2013 sagte Banai nach wütender Kritik von Links ein geplantes Konzert in der auf der Westbank gelegenen jüdischen Siedlung Khirbet Susya mit den Worten, dass "seine Haltung insbesondere gegen die Besatzung und gegen Ungerechtigkeiten in der israelischen Gesellschaft bekannt seien" ab. Seine Entscheidung, dort aufzutreten sei "trotz seiner Meinungsverschiedenheiten mit den Siedlern" als Teil seiner Überzeugung zustande gekommen, dass der Boykott von Menschen kontraproduktiv sei. Daraufhin wurde Banai mit Hasskommentaren von Rechts eingedeckt. Einige forderten einen Boykott des Künstlers, und andere warfen ihm vor, Terroristen zu lieben und forderten ihn zynisch auf nach Gaza zu ziehen und den Palästinensern dort zu helfen, Raketen auf Israel auszurichten. [28]
Weblinks
- Offizielle Webseite von Ehud Banai
- Ausstellung erzählt Geschichte der Künstlerfamilie Banai
- Celebrating the Banai Family and the History of Israel in Jerusalem
- The Grapevine: The brilliant Banai family
Audio und Video
Literatur
- Motti Regev und Edwin Seroussi: Popular Music and National Culture in Israel, University of California Press, 2004, Seite 177 und 187
- Encyclopaedia Judaica, Band III (Ba-Blo), 2. Aufl., Thomson Gale, Detroit, 2007, Seite 105 und 106
- Ehud Banai: Ze Hamakom (This Is the Place), Keter Books, 2001
Einzelnachweise
- ↑ Zen Read: How This Jewish Dynasty of Persian Descent Reshaped Jerusalem's Culture
- ↑ Eintrag auf www.imdb.com
- ↑ Celebrating the Banai Family and the History of Israel in Jerusalem
- ↑ Stammbaum der Banai-Familie in der englischsprachigen Wikipedia
- ↑ Encyclopaedia Judaica, Band III (Ba-Blo), 2. Aufl., Thomson Gale, Detroit, 2007, S. 106
- ↑ Ir Miklat - עיר מקלט auf www.genius.com
- ↑ Motti Regev und Edwin Seroussi: Popular Music and National Culture in Israel, University of California Press, 2004, S. 187
- ↑ www.haaretz.co.il
- ↑ 'Who Knows if Abraham Wasn’t Black': Israeli Artists Slam Asylum Seeker Deportations in New Song auf www.haaretz.com
- ↑ Text von Avodah Sh`chorah - Acheinu Me'etiopia auf www.hebrewsongs.com
- ↑ ערבב את הטיח (Arbev et Hatiyach)
- ↑ Übersetzung von Sadehs Gedichte aus dem Hebräischen durch Moshe Ganan auf www.geocities.ws
- ↑ Jessica Steinberg: Meir Banai, 55, led Israeli music into a more soulful space; in Times of Israel vom 13. Januar 2017
- ↑ Jerusalem Residents Fight City to Keep Street Names of Old; in Haaretz vom 32. Dezember 2011
- ↑ Eigene Übersetzung nach Tragedy in Jerusalem’s Mahane Yehuda market auf www.stiriinternationale.ro
- ↑ Eigene Übersetzung nach www.lyricstranslate.com
- ↑ Mahari Na mit englischen Untertiteln auf Youtube
- ↑ Yossi Klein Halevi: Redemption Song - Ehud Banai's Vision of the End of Days
- ↑ Benjamin Brinner: Playing Across a Divide - Israeli-Palestinian Musical Encounters, Oxford University Press, 2009, S. 74 und 75
- ↑ Hannah Brown: Pop classics top most-played songs of decade, Jerusalem Post vom 22. Dezember 2019
- ↑ Yossi Klein Halevi: Redemption Song - Ehud Banai's Vision of the End of Days
- ↑ [1]
- ↑ Im Original auf Banais Homepage: "Banai’s allure comes from the wealth of influences and hues that can be discovered in his music: sixties rock, eighties New Wave, folk music from around the world, Israeli-Arab music, British blues and Jewish psalms to name but a few. The result is a unique melting pot which gave birth to a new and distinct musical language."; www.ehudbanai.co.il
- ↑ Im Original: "Beginning in 1986 with Ehud Banai ve-ha-plitim (Ehud and the refugees)m by 1999 he had made five albums that earned him the high esteem of critics and a devoted audience, based on his Dylanesque lyrics and his folk-inspired approach to rock."; aus Motti Regev und Edwin Seroussi: Popular Music and National Culture in Israel, University of California Press, 2004, S. 187
- ↑ Felix Papanhagen: Schöne neue Lieder - Israelische Popularmusik als Spielplatz für Ideologien und Utopien / Ein Streifzug, Meine Verlag, Magdeburg, Arbeitstitel // Jahrgang 4 (2012), S. 33 und 34
- ↑ Review: Shir Chadash- Traditional Jewish Songs
- ↑ www.sefaria.org
- ↑ Israeli rock star cancels settlement concert… after right-wing criticism auf www.timesofisrael.com
Andere Lexika
Wikipedia kennt dieses Lemma (Ehud Banai) vermutlich nicht.