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Frankfurter Judengasse

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Plünderung der Judengasse im Jahr 1614; Kupferstich von Matthäus Menan aus dem Jahr 1619

Die Frankfurter Judengasse war ein von 1462 bis 1796 bestehendes, von Juden bewohntes Ghetto in Frankfurt am Main. Es war das erste und eines der letzten seiner Art in Deutschland vor der jüdischen Emanzipation. In der frühen Neuzeit lebte hier die größte jüdische Gemeinde Deutschlands. Ende des 19. Jahrhunderts wurden fast alle Häuser abgerissen.

Geschichte

Nach der Vertreibung der Juden aus den Städten Trier 1418, Wien 1420, Köln 1424, Augsburg 1438, Breslau 1453, Magdeburg 1493, Nürnberg 1499 und Regensburg 1519 nahm Frankfurts Bedeutung als Zufluchtsort allmählich zu. Denn viele der anderenorts Vertriebenen zogen in die Stadt am Main, wobei der Stadtrat nur den finanzkräftigsten unter ihnen die Niederlassung erlaubte. Als König Maximilian 1497 die Judengemeinden in 17 Reichsstädten zu einer Steuer für seinen Italienfeldzug veranlagte, zahlte Worms die höchste Summe, die Frankfurter Gemeinde schon die zweithöchste.

Im Laufe des 15. Jahrhunderts wurden auf Drängen der Handwerkszünfte, die sich immer mehr einer ernstzunehmenden Konkurrenz ausgesetzt sahen, der Geld- und Warenhandel der Juden Beschränkungen unterworfen.

1432 und 1438 diskutierte der Stadtrat über die Einschließung der Juden in einem Ghetto. 1442 verlangte Kaiser Friedrich III. auf Betreiben der Geistlichkeit die Umsiedelung der Juden aus ihren Wohnungen in der Nähe des Doms, weil der Synagogengesang angeblich den christlichen Gottesdienst in der nahegelegenen Kirche störte. 1452 erinnerte Kardinal Nikolaus von Kues bei seinem Aufenthalt in Frankfurt daran, dass der Rat auf die Einhaltung der kirchlichen Kleiderordnung für Juden zu achten hatte. Jüdinnen hatten einen blaugestreiften Schleier zu tragen, männliche Juden gelbe Ringe an den Rockärmeln. Allerdings wurde die Einhaltung dieser Vorschriften nicht sehr nachhaltig betrieben. Im Jahr 1458 begann die Stadt schließlich mit dem Bau von Häusern außerhalb der alten Stadtmauer und des Stadtgrabens, in die die Juden 1462 umziehen mussten. Dies war der Beginn der Einrichtung eines abgeschlossenen Ghettos. 1464 hatte die Stadt elf Häuser, ein Tanzhaus, ein Hospital, zwei Wirtshäuser und ein Gemeindehaus auf eigene Kosten errichtet. Das Kalte Bad und eine Synagoge wurden hingegen auf Kosten der jüdischen Gemeinde erbaut.

Durch ihren wirtschaftlichen Aufschwung war die jüdische Bevölkerung von ehemals 260 Personen im Jahre 1543 auf ca. 2700 Personen im Jahre 1613 angewachsen. Da die Judengasse nicht erweitert werden durfte, wurden neue Häuser dadurch geschaffen, dass vorhandene geteilt wurden. Zu beiden Seiten der Gasse wurden Hinterhäuser gebaut, so dass sie nun vier Reihen von Häusern hatte. Schließlich erhöhte man noch die Anzahl der Stockwerke und ließ die oberen Geschosse so weit in die Gasse ragen, dass die Häuser sich fast berührten.

Welch zentrale Rolle die Frankfurter Gemeinde für das jüdische Geistesleben in der frühen Neuzeit spielte, zeigte sich an der großen Rabbinerversammlung, die 1603 in der Judengasse stattfand. Einige der bedeutendsten jüdischen Gemeinden Deutschlands – u. a. die aus Mainz, Fulda, Köln und Koblenz – entsandten Vertreter nach Frankfurt. Die Versammlung beschäftigte sich vor allem mit der Gerichtsbarkeit, die die Juden selbständig regeln durften, und für die fünf Gerichtshöfe eingerichtet wurden.

Siehe auch

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