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Letsonim

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Letsonim-Ensemble in Frankfurt am Main Anfang des 18. Jahrhundert

Als Letsonim (auch Lejtsim) bezeichnete man professionelle jüdische Instrumentalisten und Unterhalter.

Details

  • In der Tora besitzt der Begriff ungefähr die Attribute zügellos, übermütig, gewissenlos bzw. frech. Er bezeichnete Hanswurste, Schelme und Spötter, und wurde schon vor der Zeit des Oberrabbiners der aschkensischen Juden, Jacob ben Moses Moellin aus Mainz, im 14. Jahrhundert verwandt. Auch im Talmud findet sich der Ausdruck Letsonim im Zusammenhang mit weltlicher Musik: "die von den lezim gespielte Fiedel". [1]
  • Jacob ben Moses Moellin unterschied in seinen Schriften ausdrücklich zwischen den Instrumenten, die er als Klezmorim bezeichnete, und den Musikern, den Letsonim.
  • Der Ausdruck Lejts (Plural von Lejtsim) bezeichnete seit dem 13. Jahrhundert nicht nur die Musiker, sondern ebenso umherziehende jüdische Hochzeitsspaßmacher, Schnorrer, Witzeerzähler und Tänzer.
  • Die Lejts traten nicht nur bei Hochzeiten, sondern auch auf Marktplätzen, bei religiösen Festen und in den Häusern wohlhabender Bürger auf.
  • Sie waren, noch vor den professionellen Vorsängern (Chasonim) die größte und einflussreichste Gruppe jüdischer Musikausübender im aschkenasischen Siedlungsgebiet. Dabei wurden sie von Juden und Christen gleichermaßen als Außenseiter der Gesellschaft empfunden, bewegten sich zwischen der jüdischen und christlichen Welt und trugen damit nichtjüdische Melodien und Musikelemente in die Welt der Aschkenasim.
  • Erst für das 17. und 18. Jahrhundert kann man die Besetzung einer typischen Letsonim-Kapelle skizzieren. Üblich waren zwei bis drei Geigen mit einem tiefen Streichinstrument wie Cello, Bass oder Halbbass und Zimbal. Die Besetzung war meist ähnlich wie die nichtjüdischer Bauernkapellen der jeweiligen Gegend. Die heutzutage in jüdischer Musik sehr beliebte Klarinette hielt erst später Einzug in Letsonim-Kapellen.
  • Schriftliche Notationen der von den Letsonim-Kapellen gespielten Musik haben sich - die meisten Letsonim konnten sowieso keine Noten lesen - nicht erhalten. Von den nichtjüdischen Kapellen ihrer Zeit schienen sie sich durch eine andere Art der Phrasierung und Verzierung der Melodien, sowie durch intensive Rubati, den Einsatz übermäßiger Intervalle und chromatischer Durchgangstöne unterschieden zu haben.
  • Bekannte Lejts waren u.a. Isaac Ben-Juda Eberst, Herz Hachenburger, Salomon Ganz oder David Ganz.
  • Der Begriff Letsonim wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts unüblich und zunehmend durch den Begriff Klezmorim ersetzt. [2]

Links und Quellen

Siehe auch

Weblinks

Bilder / Fotos

Videos

Quellen

Literatur

  • Jean Baumgarten: Le Yiddish, Band 2552 von Que sais-je?, Presses universitaires de France, 1990, Seite 108 ff.
  • Rita Ottens und Joel Rubin: Klezmer-Musik, Bärenreiter-Verlag, München, 1999, Seite 40 ff., 50, 52 und 59 ff.

Einzelnachweise

  1. Peter Gradenwitz: Die Musikgeschichte Israels, Bärenreiter Kassel, 1961, S. 88
  2. Rita Ottens und Joel Rubin: Klezmer-Musik, Bärenreiter-Verlag, München, 1999, S. 40 ff., 50, 52 und 59 ff.

Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Letsonim) vermutlich nicht.