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Mathilde Ludendorff
Mathilde Ludendorff (* 4. Oktober 1877 in Wiesbaden; † 12. Mai 1966 in Tutzing war eine deutsche Lehrerin, Ärztin, Philosophin und Schriftstellerin. Sie war eine bekannte Vertreterin der völkischen Bewegung und gründete die philosophische Bewegung der Gotterkenntnis. Zusammen mit ihrem dritten Ehemann Erich Ludendorff veröffentlichte sie außerdem zahlreiche verschwörungstheoretisch orientierte Schriften.
Privates
Sie wurde 1877 als Mathilde Spieß geboren. Ihr Vater war der protestantische Pfarrer Bernhard Spieß. Nach dem Besuch eines Lehrerinnenseminar (1893-1895) unterrichtete sie zunächst an einem Mädchenpensionat in Wiesbaden-Biebrich. Von 1900 bis 1901 besuchte sie in Karlsruhe das Mädchengymnasium und legte dort 1901 ihr Abitur ab. Im Wintersemester 1901/1902 begann sie mit dem Studium der Medizin an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, wo unter anderem August Weismann zu ihren Dozenten gehörte. 1904 setzte Spieß ihr Medizinstudium in Berlin fort, wo sie im selben Jahr den Zoologen und Anatom Freiherr Gustav Adolf von Kemnitz heiratete.[1] Aus dieser Ehe gingen die Tochter Ingeborg (* 1906) und die Zwillingssöhne Asko (* 1909) und Hanno (* 1909) hervor. In München nahm sie ihr Studium wieder auf schloss es dort 1912 mit dem Staatsexamen ab. 1913/1914 arbeitete sie als Assistentin bei dem Psychiater Emil Kraepelin. 1917 gründete sie eine private Kurklinik.
Nachdem ihr erster Mann von Kemnitz 1917 bei einem Bergunfall ums Leben gekommen war, heiratete sie 1919 den Major a. D. Edmund Georg Kleine. Diese Verbindung scheiterte jedoch bereits nach zwei Jahren und wurde 1922 geschieden. Im Rahmen von Vortragsveranstaltungen lernte sie in der Nachkriegszeit Erich Ludendorff kennen. Nachdem Ludendorffs erste Ehe 1925 geschieden worden war, heirateten er und Mathilde Kleine, die daraufhin den Namen Mathilde Ludendorff annahm, im Jahre 1926.
Feminismus
In ihrer Doktorarbeit beschäftigte sie sich mit geschlechtsspezifischen Unterschieden der geistigen Fähigkeiten von Mann und Frau: Der asthenische Infantilismus des Weibes in seinen Beziehungen zur Fortpflanzungstätigkeit und geistigen Betätigung (1913). Sie nahm damit auch kritisch Stellung zu der Schrift von Möbius „Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes“. Sie vertrat die These, dass die festgestellten Unterschiede der geistigen Fähigkeiten von Mann und Frau das Ergebnis von Erziehung und gesellschaftlichen Prozessen seien. Um geschlechtsspezifische Unterschiede wissenschaftlich feststellen zu können, müsse zunächst die Gleichberechtigung der Geschlechter hergestellt werden. Diese These begründete sie in weiteren Büchern wie Das Weib und seine Bestimmung. Ein Beitrag zur Psychologie der Frau und zur Neuorientierung ihrer Pflichten (1917), Erotische Wiedergeburt (1919) und Des Weibes Kulturtat (1920). Diese Bücher erschienen zum Teil unter dem Verfassernamen „Dr. M. von Kemnitz“, ihrem damaligen Ehenamen, um nicht den Verdacht zu erwecken, dass sie von einer Frau geschrieben seien.
Haus Ludendorff
In der völkischen Bewegung hatte sie durch Erich Ludendorff auch mehrere persönliche Begegnungen mit dessen Mitputschisten von 1923, insbesondere mit Adolf Hitler. Gemeinsam mit ihrem Mann hielt sie zahlreiche Vorträge auf Veranstaltungen der völkischen Bewegung und der „Nationalsozialistischen Freiheitsbewegung“. Nach der Entlassung Hitlers aus dem Gefängnis 1924 kam es zum Bruch zwischen Hitler und Ludendorff. Die Ludendorffs bekämpften in ihrer Zeitschrift Ludendorffs Volkswarte mit einer Auflage von bis zu 100.000 Exemplaren öffentlich den Nationalsozialismus. 1930 wurde der weltanschauliche Verein Deutschvolk gegründet, der Vorläufer des heutigen Bundes für Gotterkenntnis. 1933 wurde Ludendorffs Volkswarte verboten.
Aktivitäten nach 1945
1949 wurde gegen Mathilde Ludendorff im Rahmen der Entnazifizierung ein Spruchkammerverfahren eröffnet, in dem sie sich von den Verbrechen des Dritten Reiches distanzierte. Um sich von Hitler abzugrenzen, behauptete sie, dass ihre Vorstellungen eine Moral beinhalteten, jedem Volk eine „völkische Identität“ zubilligten und das Prinzip der „Lebensheiligkeit“ vertreten: „Aller Menschen Dasein ist heilig.“ Sie sei nicht Antisemitin aus „Barbarei“. Auf über 80 Seiten ihrer Verteidigungsschrift legte sie dar, welche Haltung sich aus den religiösen Vorschriften der Juden gegenüber Nichtjuden für sie persönlich ergäben. Sie sprach von den „entsetzlichen Verbrechen“ der Nationalsozialisten, bezeichnete die Nazis aber zugleich als von den „geheimen überstaatlichen Mächten“, insbesondere der katholischen Kirche, beeinflusst, die zugunsten universalistischer Konzeptionen gegen die eigenständigen Völker wirkten. Sie wurde nichtsdestoweniger als „Hauptschuldige“ beurteilt. In einem Revisionsverfahren der Spruchkammer-Entscheidung erreichte sie 1951 eine Abschwächung des Urteils zu einer „Belasteten“. 1963 wurde dieses Urteil dann aufgehoben.
Rezeption
In einem Titelbericht des deutschen Wochenmagazins Der Spiegel wurde Mathilde Ludendorff 1960 als „die Urgroßmutter des deutschen Antisemitismus“ bezeichnet.[2]
Werke (Auswahl)
- Das Weib und seine Bestimmung. Ein Beitrag zur Psychologie der Frau und zur Neuorientierung ihrer Pflichten, 1917
- Erotische Wiedergeburt, 1919
- Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1921
- Induziertes Irresein durch Occultlehren, 1933
- Der Siegeszug der Physik – Ein Triumph der Gotterkenntnis meiner Werke, 1941
- Wunder der Biologie im Lichte der Gotterkenntnis meiner Werke, 2 Bände, 1950 und 1954
Vergleich zu Wikipedia
- PPA-Silber
- Autor
- Philosoph (20. Jahrhundert)
- Person des Neopaganismus
- Person des Antisemitismus
- Person der Anti-Freimaurerei
- Mediziner (20. Jahrhundert)
- Person (München)
- Vertreter einer Verschwörungstheorie
- Erich Ludendorff
- Mitglied der Reichsschrifttumskammer
- Literatur (Deutsch)
- Deutscher
- Geboren 1877
- Gestorben 1966
- Frau
- Frauenrechtler