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Haim Botbol (* 1938 in Fez) ist ein jüdischer Sänger der traditionellen arabisch-andalusischen Musik Marokkos, der auch mit modernerer, populärer Musik Erfolge feierte. Er gilt heute als einer der letzten Vertreter der einst blühenden jüdisch-marrokanischen Musikkultur. [1]
Wie viele andere jüdische Musiker Marokkos entstammte er einer musikalischen Familie: Sein Vater Jacob Abitbol[2] war ein bekannter Violinist und Sänger, der in den 1950er-Jahren eine Reihe von 45er-Platten einspielte. Sein 1945 geborener Bruder Marcel Botbol ist als Violinist und Sänger erfolgreich, und der dritte Bruder, Claude, spielt Schlagzeug und Percussion.
Der Vater investiert viel Mühe in die musikalische Ausbildung seiner drei Söhne. Besonders Haim schien ihm aufgrund seiner Stimmfarbe der ideale Sänger für sein Orchester. Er machte ihn mit der traditionellen Poesie und Musik Marokkos vertraut.
Bereits mit 15 Jahren ist Haim dann Sänger im väterlichen L'Orchestre Botbol. Die präsentierte Musik ist stilistisch vielseitig: Der mit der arabisch-andalusischen Musik verwandte malḥūn, der in Algerien beheimatete gharnati oder der volkstümliche, in Marokko verbreitete chaâbi. Das Orchester passt sich der wechselnden Zuhörerschaft an und überrascht das Publikum mit Fusionen verschiedener Stile und dem Einsatz unüblicher Instrumente. Haims Bruder Marcel Botbol erinnert sich, dass Haim der erste marokkanische Sänger war, der eine E-Gitarre einsetzte und auf der Bühnen einen westlichen Anzug trug. Das Botbol-Orchester war das erste männliche Orchester Marokkos das auch vor weiblichem Publikum auftrat.
In den späten 1950er Jahren arbeitete er auch mit dem bekannten algerischen Sänger Salim Halali. Haim Botbol gehörte zu den ersten marokkanischen Künstlern, die in den 1960er Jahren mit dem Philips-Label unter Vertrag standen.
Nach einem längeren Aufenthalt in Frankreich kehrte Haim Botbol nach Marokko zurück und eröffnete zusammen mit seinen Brüdern in Tanger das Restaurant L'Andaloussia. [3]
Nach dem Tod des Vaters Jacob Abitbol im Jahr 1995 traten Marcel Botbol, Haim Botbol und Claude Botbol drei Jahre lang in Casablanca auf. In den nächsten Jahren musizierten sie in Tanger und anderen Städten der Welt, wo sie von der marokkanischen Diaspora gefeiert wurden.
Haim Botbol ist ein überzeugter marokkanische Patriot, der noch immer den 1999 verstorbenen König Hassan II. verehrt und versichert, dass es in Marokko keinen Antisemitismus gäbe. In einem Interview meinte er:
"Hassan II est tout pour moi. J’ai donné beaucoup de concerts chez lui. C’était un roi magnifique. C’était un grand, un très grand mélomane. (...) Il n’y a pas d’antisémitisme ici. De ce côté-là, hamdoullah, nous sommes bien chez nous. Je suis marocain et j’aime le Maroc, c’est la terre de mon père et de mes ancêtres."[4][5]
2001 und 2002 nahm Maurice Elbaz [6] 55 Lieder mit Haim Botbol auf, auf denen mehrere Genres wie melhoun, chaâbi, gnawa und rai, aber auch nicht arabische Musikstile wie Salsa, Reggae, Funk und sogar Techno und Hip-Hop sich miteinander verbinden. 2013 erschien bei FTG Records die sieben Titel von Haim Botbol enthaltende CD Casablanca Traditions. [7] Im selben Jahr trat Haim Botbol in der SynagogeBenarrosh in Casablanca auf. Im Jahr 2014 begann er eine Welttournee. [8] Trotz seines hohen Alters denkt Haim Botbol nicht daran mit der Musik aufzuhören. Dazu meint er:
"Je ne peux pas m’arrêter. C’est impossible. Même quand je suis malade, comme aujourd’hui, je continue de monter sur scène."[9]
↑Anm.: Auch wenn Haim Botbols Aussage, dass es in Marokko keinen Antisemitimus gäbe ("Il n’y a pas d’antisémitisme ici.") historisch nicht ganz richtig ist, enthält sie doch einen wahren Kern. Trotz antisemitischer Ressntiments und vereinzelten Übergriffen gegen Juden war und ist der Antisemitismus in Marokko selbst nach der Staatsgründung Israels weitaus schwächer ausgeprägt als in den meisten anderen muslimischen Ländern.
↑Anm.: Maurice Elbaz ein in Casablanca lebender Produzent und Gründer des Musiklabels FTG Records, welches sich der Pflege der traditionellen Musik Nordafrikas und der Fusion von arabischer und westlicher Musik widmet. (Maurice ElBaz - "Le mouvement yéyé est une fabrication marketing")
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