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Kulturmarxismus
Kulturmarxismus ist ein in der Regel abwertend gebrauchter Begriff für die kulturellen Linken, insbesondere deren Ideologie, der von angelsächsischen Konservativen geprägt wurde. Der Begriff bezieht sich dabei auf die Marxisten der Frankfurter Schule zurück, die versuchten die marxistischen Lehre, insbesondere die kritische Theorie auf kulturelle oder gesellschaftliche Themen wie Familie, Geschlecht, und Ethnizität, und kultureller Identität innerhalb der Westlichen Gesellschaft zu übertragen.
Erklärung der Theorie des Kulturmarxismus
„Wir sind, in den Worten Marx, "ein Zusammenschluss sozialer Beziehungen" und wir leben unser Leben in der Mitte einer Intersektion einer Anzahl ungleicher sozialer Beziehungen auf der Grundlage hierarchischer miteinander zusammenhängender Strukturen, die zusammen die historische Spezifität der kapitalistischen Arten der Produktion und Reproduktion definieren und ihren beobachtbaren Manifestationen unterliegen.“[1]
Laut dem UCLA Professor und Kritischen Theoretiker Douglas Kellner haben "viele Marxistische Theoretiker des 20 Jahrhunderten angefangen von Georg Lukács, Antonio Gramsci, Ernst Bloch, über Walter Benjamin, und T.W. Adorno bis zu Fredric Jameson und Terry Eagleton die Marxistische Theorie verwendet um die kulturellen Formen in Bezug auf ihre Produktion, ihre Überlappungen mit der Gesellschaft und Geschichte, und ihre Auswirkung und Einflüsse auf ihr Publikum und das gesellschaftliche Leben zu analysieren."[2][3] Obwohl auf der ganzen Welt Geisteswissenschaftler verschiedene Formen der Marxistischen Gesellschaftskritik zur Analyse kultureller Phänomene einsetzen, waren die zwei für den westlichen kulturellen Marxismus einflussreichsten akademischen Institutionen, das Institut für Sozialforschung an der Johann Wolfgang Goethe Universität (die Frankfurter Schule), und das Centre for Contemporary Cultural Studies an der University of Birmingham.
Frankfurter Schule und Kritische Theorie
Als Frankfurter Schule wird gewöhnlich die Denkschule einer Gruppe Geisteswissenschaftler bezeichnet, die im Laufe mehrere Jahrzehnten mit dem Institut für Sozialforschung an der Goethe Universität Frankfurt assoziiert waren, so etwa Theodor W. Adorno, Max Horkheimer, Ernst Bloch, Walter Benjamin, Wilhelm Reich, Erich Fromm, Herbert Marcuse, Wolfgang Fritz Haug und Jürgen Habermas. In den 1930ern wurde das Insitit der Sozialforschung im Raghmen der "Machtergreifung" der NSDPA gezwungen Deutschland zu verlassen. 1933 ließ sich Institute als „Société Internationale de Recherches Sociales“ Genf nieder, nachdem das Institut bereits 1932 eine Zweigstelle bei der Internationalen Arbeitsorganisation in Genf eröffnet hatte. Von Genf zog das Institut 1934 nach New York City, wo es zukünftig mit der Columbia University assoziiert war.[4] Das Insitutetsjournaö wurde infolge von Zeitschrift für Sozialforschung in Studies in Philosophy and Social Science umbenannt. Unter den entscheidendsten Werken der Frankfurter Schule die die Marxistischen Kategoruen auf die Kulturwissenschaften anwandten war Adornos "On Popular Music," welches er zusammen mit George Simpson verfasste und 1941 in der Zeitschrift Studies in Philosophy and Social Sciences publizierte[5] Adorno und Horkheimers Kulturindustrie – Aufklärung als Massenbetrug, ursprünglich ein Kapitel in der Dialektik der Aufklärung (1947),[6] und "Résumé über Kulturindustrie" ein Radiovortrag von Adorno von 1963.
Nach 1945 kehrte eine Reihe der überlebenden Marxisten zurück nach Deutschland. Adorno und Horkheimer kehrten 1953 nach Frankfurt zurück und gründeten das Institut neu. Im Westdeutschland der späten 1950er und frühen 1960ern, brachte ein wiederbelebtes Interesse am Marxismus eine neue Generation Marxisten hervor, die sich um eine Analyse etwa die kultureller Wandlungsprozesse im Fordischen Kapitalismus, der Auswirkung neuer Arten der Populärmusik und Kunst auf die traditionelle Kultur bemühten.[7] This renewed interest was exemplified by the journal Das Argument. Die Denkschule die mit der Farnkufert scgule in assoziiert ist die Kritische Theorie.
Kritik
Nach dem Zweiten Weltkrieg lehnten Konservative den Sozialismus und andere Ideen des "Social Engineering" ab. Bereits in den 1960ern argumentierten einzelne Konservative, freilich ohne den Begriff "Kulturmarxismus" zu gebrauchen, dass die marxistische Subversion auf kulturelle und gesellschaftspolitische Angelegenheiten zu übertragen wurde. Der Kulturmarxismus wurde dabei nur als Mittel zum Zweck angesehen – als Mittel zur Subversion der Gesellschaft zur letzendlichen Durchsetzung klassisch marxistischer, ökonomisch-linker Ziele.
Kritik
Nach dem Zweiten Weltkrieg lehnten Konservative den Sozialismus und andere Ideen des "Social Engineering" ab. Bereits in den 1960ern argumentierten einzelne Konservative, freilich ohne den Begriff "Kulturmarxismus" zu gebrauchen, dass die marxistische Subversion auf kulturelle und gesellschaftspolitische Angelegenheiten zu übertragen wurde. Der Kulturmarxismus wurde dabei nur als Mittel zum Zweck – zur Subversion der Gesellschaft zur letzendlichen Durchsetzung klassisch marxistischer, ökonomisch-linker Ziele.
Als Beispiel hierfür ist die Reaktion von US-Präsident Richard Nixon auf eine Episode der CBS-Serie All in the Family – einer Serie, welche die weißen us-amerikanischen Arbeiterklasse und deren konservativen Ansichten niedermachte, und Ansichten bewarb, die im wesentlichen den Grundelementen des Kulturmarxismus entsprechen. In einem, nicht für die Öffentlichkeit bestimmten Gespräch mit seinen Beraterstab lies sich Nixon über eine Folge der Serie aus, in welcher Homosexualität beworben wurde. In diesem Gespräch identifizierte er Homosexualität, Legalisierung von Drogen, und laxe Moralvorstellungen - allesamt Dinge, deren Förderung Kernbestandteil kulturmarxistischer Politik sind– als Mittel der klassischen marxistischen "Kommunisten und Linken" die Gesellschaft der USA zu zerstören und so den Weg frei für deren Machtübernahme zu machen:
NIXON: I was trying to tune into a damn baseball game on NB --CBS. And the game went off and CBS came on with a movie, … and I’ll be -- the damnest thing I ever heard, two magnificent handsome guys and a stupid old fellow and a nice girl-- they were glorifying homosexuality. I mean, these guys were admitting they were homosexuals and so forth.
ERLICHMANN: A panel show? NIXON: Hell, no! It’s a movie HALDEMAN: No, that’s a regular show. It’s on every week. And usually it’s just set in the guy’s home, who’s a hard hat. NIXON: That’s right, He’s a hard hat. ERLICHMANN: And he always looks like a slob. HALDEMANN: And then he has this hippie son-in-law, and ususually the general trend of it is to downgrade him and to upgrade NIXON: The hippie son-in-law -- (…) NIXON: Well by God, can I tell you it outraged me Not for any moral reasons…. It outrages me because I don’t want to see this country go that way. You ever see what happened, you know what happened to the Greeks. Homosexuality destroyed
You see, homosexuality, dope, immorality in general: These are the enemies of strong societies. That's why the Communists and the left-wingers are pushing the stuff, they're trying to destroy us.
Seit den frühen 1990ern argumentierten Konservative, allen voran Patrick Buchanan und William S. Lind, dass "Kulturmarxismus" eine dominante Denkweise innerhalb der amerikanischen Linken sei. Sie stelle eine Philosophie dar, die zur Zerstörung Westlichen Zivilastion führe. So behauptet Buchanan, dass die amerikanischen Massenmedien unter starken Einfluss der Frankfurt Schule stünden.[8]
Lind argumentiert:
„Politische Korrektheit ist Kulturmarxismus. Es ist Marxismus der von der ökonomischen auf kulturelle Belange übertragen würde. Seine Bestrebungen reichen nicht in die 1960ern und den Hippies und der Friedensbewegung sondern bis zum Ersten Weltkrieg zurück. Wenn wir die Grundsätze der Politischen Korrektheit mit dem klassischen Marxismus vergleichen, so sind die Prallerlen sehr offensichtlich. “[9]
Lind argumentiert dass die "Politische Korrektheit" bzw. der Kulturmarxismus dazu geführt habe, dass amerikanische Bürger besonders Akademiker "Angst haben ein falsches Wort zu benutzen, ein Wort, das als beleidigend, unangemessen, oder rassistisch, sexistisch oder homophob verunglimpft wird".[9]
Der amerikanische Politikwissenschaftler Paul Gottfried argumentiert in seinem Buch, The Strange Death of Marxism, dass der Marxismus seit dem Niedergang der Sovietunion in der Form des Kulturmarxismus überlebt und weiterentwickelte habe.
„Die Neomarxisten nannten sich selbst Marxisten ohne sämtliche der historischen und ökonomischen Theorien von Marx zu akzeptieren aber den Sozialismus als Gegenmodell zum Kapitalismus hochhielten als eine moralische Grundhaltung. Danach stützen Sozialisten ihre konzeptionellen Rahmen auf der Marx'schen Konzept der „Entfremdung”, die auf seine Schriften der 1840er zurückging ...[sie] konnten deshalb auf eine strikt materialistische Analyse verzichten und den Fokus auf die Religion, Moral, und Ästhetik verlagern.“
William S. Lind kommentiert in seiner Rezension von Gottfrieds Buch:
„Ist deshalb die kritische Beobachtung über die Frankfurter Schule korrekt, dass diese 'Kulturbolschevismus,' exemplifiziert, der die Marxistisch-Leninistische Revolution unter einer soziologisch-freudschen Aufmachung vorantreibt? In dem Sinn, dass sowohl ihre Anhänger als auch ihre Verächter diese Charakterisierung bejahen würden, mag sie tatsächlich richtig sein, aber wenn der Marxismus unter der Frankfurter Schule alle diese Veränderungen durchlaufen hat, dann ist vielleicht nur mehr wenig Marxismus darin übriggeblieben Die Berufung der Vertreter der Kritischen Theorie auf Marx ist immer mehr zum Ritual geworden und was es an Theorie in den Marxistischen Quellen gibt, ist nun mit nachweisbar nichtmarxistischen Quellen vermischt. Auf den Punkt gebracht, sie hatten sich über Marx hinaus bewegt... hin zu einer militant antibürgerlichen Einstellung, die unabhängig von marxistischen ökonomischen Annahmen arbeitet.“[10]
In ihrem Politically Incorrect Guide to English and American Literature (deutsch in etwa: "Der politisch inkorrekte Führer zur Englischen und Amerikanischen Literatur") , erklärt die Autorin Elisbeth Kantor, dass es sehr wohl möglich sei, zu bestimmen welche Werke der Literatur von Wert sind, jedoch hätten "Kulturmarxisten" seit den 1960ern die Kriterien komplett verändert um mittelmäßige Werke zu feiern, und wahrhaft gute Literatur, als rassistisch, sexistisch, homophob und elitär abzutun.[11]
Popularisierung durch Anders Brevik
Die Anschläge in Norwegen 2011 wurden von dem Norweger Anders Behring Breivik unter anderem damit begründet, Norwegen gegen den Islam und den „Kulturmarxismus“ verteidigen zu wollen. So schreibt er nach Thomas Assheuer, Evelyn Finger und Özlem Topcu in seinem „Manifest“: „Wie die Pest breitet sich der Frankfurter »Kulturmarxismus« über Europa aus. Unter der zivilen Maske von »Multikultur« und »Politischer Korrektheit« tarnt er seine wahren Absichten. Der Kulturmarxismus hat den Kontinent sturmreif geschossen und den Muslimen Tür und Tor geöffnet. Europa schafft sich ab - der Kommunismus als Feindbild wurde vom Islam abgelöst. Hurra, wir kapitulieren - vor dem Islam, schreit es aus jeder Seite des Pamphlets.“[12]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Marxism and Class, Gender and Race: Rethinking the Trilogy, by Martha E. Gimenez, Published (2001) in Race, Gender and Class, Vol. 8, No. 2, pp. 23-33.
- ↑ Douglas Kellner, "Cultural Marxism and Cultural Studies,"http://www.gseis.ucla.edu/faculty/kellner/essays/culturalmarxism.pdf, circa 2004.
- ↑ Douglas Kellner, "Herbert Marcuse," Illuminations, University of Texas, http://www.uta.edu/huma/illuminations/kell12.htm.
- ↑ Emil Walter-Busch: Geschichte der Frankfurter Schule. Kritische Theorie und Politik. Wilhelm Fink, München 2010. S. 24f.
- ↑ "On popular music". Originally published in: Studies in Philosophy and Social Science, New York: Institute of Social Research, 1941, IX, 17-48. See Gordon Welty "Theodor Adorno and the Culture Industry" (1984).
- ↑ Theodor W. Adorno and Max Horkheimer "Enlightment as mass deception" Dialectic of Enlightenment. London: Verso, 1979, 120-167 (originally published as: Dialektik der Aufklärung. Amsterdam: Querido, 1947). On-line the University of Groningen website and http://www.marxists.org/reference/archive/adorno/1944/culture-industry.htm Marxist Internet Archive]. Siehe Gordon Welty "Theodor Adorno and the Culture Industry" (1984).
- ↑ e.g. Jürgen Habermas (1962 trans 1989) The Structural Transformation of the Public Sphere: An Inquiry into a category of Bourgeois Society, Polity, Cambridge.
- ↑ Buchanan, Pat; The Death of the West: How Dying Populations and Immigrant Invasions Threaten Our Culture and Civilization; pp. 73-96. ISBN 0312302592
- ↑ 9,0 9,1 The Origins of Political Correctness:An Accuracy in Academia Address by Bill Lind http://www.academia.org/lectures/lind1.html
- ↑ Quoted in Lind, William S.. "http://www.amconmag.com/2005/2005_10_10/review1.html Dead But Not Gone." 10 October 2005. The American Conservative. Review of Paul Gottfried, The Strange Death of Marxism, University of Missouri Press.
- ↑ Kantor, Elizabeth; The Politically Incorrect Guide to English and American Literature; pp. 189-198. ISBN 1596980117
- ↑ Thomas Assheuer, Evelyn Finger, Özlem Topcu: Bomben für das Abendland. Eine Analyse von Anders Breiviks terroristischen Programm, Die Zeit, 28. Juli 2011, S. 3f