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Menschheitsgeschichte
Die Menschheitsgeschichte ist die Geschichte des Menschen. Sie umfasst einen Zeitraum von mehreren Millionen Jahren. Anders als die manchmal synonym gebrauchten Begriffe Weltgeschichte und Universalgeschichte ist die Menschheitsgeschichte eindeutig. Jeder weiß, was gemeint ist. Über die Einzelheiten allerdings herrscht kein Konsens. Die Diskussion beginnt bereits beim Rückgrat jeder Geschichte, der Zeitrechnung, ganz zu schweigen vom gekonnten Sprung über den Grabenbruch zwischen naturwissenschaftlicher Paläontologie und geisteswissenschaftlicher Geschichte der Schriftkulturen.
Periodisierung
paläontologisch
Seitdem bekannt ist, dass der Mensch stammesgeschichtlich mit dem Affen verwandt ist, wird immer wieder versucht, die Unterscheidung zwischen Mensch und Tier klar zu stellen. Alle diese Versuche sind gescheitert. Die Unterscheidung ist nicht klar definierbar, der Übergang vielmehr gleitend. Doch ist die Entwicklung der Sprache der erste Ausweis des Menschen. Wann diese Entwicklung anfing, liegt noch völlig im Dunkel. Darum muss sich die Untersuchung an das halten, was wie Fossilien und Werkzeuge Rückschlüsse zulässt auf mehr oder weniger menschenähnliche Eigenschaften.
Versteht man unter Geschichte Menschheitsgeschichte als ein Kapitel der Erdgeschichte, dann ergeben sich aus Knochen- und anderen Funden quellengeschichtliche Zeitalter.
- vor 4,5 Millionen bis vor 2,5 Millionen Jahren: Bipedalismus
- vor 2,5 Millionen bis vor 1,7 Millionen Jahren: Hominiden, darunter homo habilis (Geröllwerkzeuge).
- seit 1,7 Million Jahren: homo erectus, Beherrschung des Feuers: ältere Altsteinzeit.
- -118.000 bis -33.000: Neandertaler, Entstehung des Jetztzeitmenschen und seine Ausbreitung, Totenkult; mittlere Altsteinzeit oder Mesopaläothitikum.
- -33.000 bis jetzt: Jetztzeitmensch allein und überall auf der Welt, Neandertaler ausgestorben; archäologisch umfasst diese Epoche die jüngere Altsteinzeit (das Neopaläolithikum) -33.000 bis -12.000 mit reiner Jagd, und das Mesolithikum (-12.000 bis -8.000), in dem die Domestikation (Tierzähmung und -hege, zuerst der Hund) beginnt sowie alle folgenden (siehe unten) Epochen bis zur Neuzeit.
Siehe auch: Vorgeschichte, Vorfahren des Menschen, Paläoanthropologie
ökonomisch
Seit erkannt wurde, dass die ökonomischen Grundlagen des menschlichen Lebens die sozialen und kulturellen Verhältnisse maßgeblich bestimmen, und die Archäologie den Pflanzenanbau und die Domestikation und die Wirtschaftsgeschichte die Industrialisierung als wirklich umwälzende geschichtliche Wendepunkte herausgearbeitet haben, wird die immer noch große Ära des Jetztzeitmenschen in drei Zeitalter eingeteilt:
- -33.000 bis -12.000 Jagd- und Sammelzeitalter
- -12.000 bis 1740 Agrarzeitalter
- 1740 bis jetzt Industriezeitalter.
archäologisch
Die Beobachtung, dass die hauptsächlichen Materialien, die Menschen für ihre Werkzeuge verwenden (und die erhalten geblieben sind), eine zeitliche Ordnung aufweisen, geht schon auf Herodot zurück und die moderne Archäologie liefert damit folgende Quellenzeitalter:
- -8000 bis -4000 Jungsteinzeit, um - 6000 beginnt die Urbanisation
- -4000 bis -2500 Kupferzeit
- -2500 bis -1200 Bronzezeit
- -1200 bis 1750 Eisenzeit
expansionistisch
Bei dem Versuch die Eisenzeit weiter zu gliedern, und geschichtliche Epochen auszumachen, wird auch in der wissenschaftlichen Geschichtsschreibung auf die Ausdehnung von Kulturen, Nationen, Reichen, d.h. Eroberungen und Migrationen Bezug genommen. Tatsächlich gibt es drei in geschichtlichen Maßstäben plötzliche und nahezu weltumspannende Eroberungs- und Expansionswellen, die die Welt wirklich „veränderten“ und sogar mit den Namen einzelner Feldherren und Religionsgründer verbunden sind und die Eisenzeit in vier große Perioden einteilen:
- -1200 bis -350 prä-Alexander
- -350 bis 650 post-Alexander
- 650 bis 1250 post-Mohammed
- 1250 bis 1750 post-Dschingis Khan
schrifthistorisch
Der Versuch, diese immer noch sehr großen Perioden weiter zu untergliedern, liefert keine besonders einfach definierbaren Epochen mehr, die durch gleichartige Begriffsbildung systematisch gerechtfertigt wären. Alle vier Perioden lassen sich jedoch noch einmal jeweils zweiteilen und kommen so den geläufigeren Zeitalterbenennungen nahe. Die Zweiteilung reflektiert eine grobe Unterteilung in „dunkle“ (es liegen nur spärliche historische Quellen vor) und „helle“ Zeitalter(es gibt viel historisches Material).
- -1200 bis -550 frühe Eisenzeit
- -550 bis -350 Achämenidenreich, früher Buddhismus,klassisches Griechenland, Chou-Dynastie und streitende Reiche, Chavín de Huantar, Nok
- -350 bis 250 klassische Antike (Hellenismus, Rom), Hopewell, Nazca, Parther, Qin, Han
- 250 bis 650 Spätantike
- 650 bis 1000 Frühmittelalter
- 1000 bis 1250 Hochmittelalter
- 1250 bis 1500 präkolumbische Neuzeit oder Spätmittelalter
- 1500 bis 1750 postkolumbische Neuzeit
zeitgeschichtlich
Die Einteilung des Industriezeitalters, das der Gegenwart zu nahe ist, orientiert sich an politischen Ereignissen und Sichtweisen der Gegenwart, die sich ständig ändern. Mit dem letzten wirklich großen politischen Ereignis, dem Ende des kalten Krieges und dem Untergang der Sowjetunion, erscheinen jedoch die folgenden größeren Perioden (bis zum nächsten wirklich großen Ereignis) „gefestigt“.
- (1712), 1740, (1780) bis 1815 frühe Industrie: politische Revolutionen und Restauration, Dampfmaschine, Textilindustrie, Post,
- 1815 bis 1914 europäische Nationalismus und Imperialismus: Kohle, Stahl, Elektrizität, Chemie, Eisenbahn, Telegrafie
- 1914 bis 1990 Weltkriege, Faschismus und Kalter Krieg: Erdöl, Automobil, Rundfunk, Fernsehen, Luftfahrt und frühe Raumfahrt, frühe Computer
- 1990 bis jetzt Gegenwart: Solarenergie, kommerzielle Raumfahrt, Satelliten, Biotechnologie, Umwelttechnologie, Nanotechnologie, Internet, Meeresbodennutzung, Herausbildung von vier ökonomischen Supermächten, die Zentren der ökonomischen Integration sind: USA, Europa, China, Indien
Methoden
demographisch
Seit wenigen Jahrhunderten gibt es die Frage der demographischen Entwicklung in europäischen Untersuchungen. Seit wenigen Jahrzehnten wird versucht, das Wachstum der Weltbevölkerung bis in ferne Vergangenheiten zu ermitteln. So nahm der Wirtschaftshistoriker Carlo M. Cipolla an, dass weltweit vor dem Sesshaftwerden am Ende der letzten Eiszeit 5 bis 10 Millionen Menschen lebten. Seitdem hat sich die Weltbevölkerung nahezu vertausendfacht. Die Zunahme erfolgte nicht linear, sondern exponentiell. Aber Cipolla e.a. veranschlagen für die Zeit nach dem Beginn der produktiven Wirtschaftsweise in der Dorfkultur ein starkes Wachstum der Weltbevölkerung aufgrund der höheren Erträge und der besseren Ernährungslage. Es spricht einiges dafür, dass der Populationsanstieg Jahrtausende später erst in Gang kam, als die ersten Flächenstaaten in Mesopotamien und Ägypten die Landwirtschaft systematisch organisierten. Das Wachstum zu Beginn der staatlichen Ära war enorm, aber es schrumpft im Vergleich mit dem super-exponentiellen Extremwachstum jetzt am Ende der staatlichen Ära zu einer bloßen Vorstufe.
Cipollas Annahme, die wirtschaftlichen Umbrüche vor etwa 10.000 Jahren und dann wieder vor 250 Jahren seien die Voraussetzung für die Wachstumsschübe der Weltbevölkerung gewesen, kann grosso modo so stehen bleiben, wenn man andere Faktoren hinzunimmt wie die Bündelung des sprunghaft expandierenden Wissens in starken Organisationen.
Natürlich hat es auch in früheren Zeitaltern Wellen des Wachstums gegeben, stets im Zusammenhang mit Fortschritten im Wissen, Wirtschaften und Organisieren. Die Verbreitung des Homo erectus über alle Kontinente der Alten Welt lässt zum Beispiel den Rückschluss zu, dass dieser Vorläufer des Homo sapiens aufgrund neuer Möglichkeiten expandierte.
Übertroffen wurde dieser Anstieg der Weltbevölkerung nur vom Homo sapiens, der bekanntlich auch die Neue Welt und Australien bevölkerte.
Literatur
- Wolfgang E. J. Weber, Universalgeschichte, in: Aufriß der Historischen Wissenschaften, Band 2: Räume, Stuttgart 2001.
- Helder Yurén, Die Evolution kassiert die Kriegskultur, Norderstedt 2004. ISBN 3-8334-1807-9