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Zinsverbot

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Zinsverbot bezeichnet das gesetzliche bzw. religiöse Verbot, Zinsen zu verlangen. Ein solches Verbot findet sich im Alten Testament der Bibel und im Koran. Das Verbot galt über lange Zeit auch im Christentum, wurde später jedoch abgeschwächt bzw. ganz aufgehoben.

Geschichte

Für ein Zinsverbot traten bereits Platon und sein Schüler Aristoteles ein. Platon war der Auffassung, dass die Zinseinnahme den Staat schädige,[1] für Aristoteles galt das Zinsennehmen als moralisch schlechtes wirtschaftliches Handeln (Chrematistik).[2] Aristoteles empfand den Zins gesamtwirtschaftlich als Illusion, weil die Geldmenge durch den Zins nicht vermehrt werde, denn dem Zinsertrag des Gläubigers stehe der gleiche Zinsaufwand des Schuldners gegenüber.[3]

Die hebräische Bibel („Altes Testament“ bzw. Tanach) schreibt ein Verbot des Zinsnehmens lediglich teilweise fest, und zwar in mehrfach belegten Varianten.[4]

Der älteste Text entstammt dem so genannten Bundesbuch. Hier findet sich folgendes Gebot:

„Falls du (einem aus) meinem Volk, dem Elenden bei dir, Geld leihst, dann sei gegen ihn nicht wie ein Gläubiger; ihr sollt ihm keinen Zins auferlegen.“

Ex 22,24 ELB

Die Übersetzung zu Dtn 23,20 EU „Du sollst nicht wuchern, weder mit Geld noch mit Speise“ stammt aus der zwischen 1522 und 1542 von Martin Luther erstellten Bibelübersetzung (Lutherbibel), so dass man unter „Wuchern“ den Zins selbst verstand. Zu jener Zeit gab es ein christliches Zinsverbot.

Andere Lexika





Einzelnachweise

  1. Platon, Nomoi 5, 742 C-E
  2. Aristoteles, Politik 1, 9 (1257a ff.)
  3. Aristoteles, Politik, 1-8 (1258b)
  4. Miroslav Varšo: Interest (usury) and its variations in the biblical law codices. In: Communio Viatorum 50/3, 2008, S. 323–338.
    Mark E. Biddle: The biblical prohibition against usury. In: Interpretation. 65,2 (2011), S. 117–127. (e-Text(Archivversion vom 5.11.2013 bei HighBeam Research.)
    Bernard J. Meislin/Morris L. Cohen, Backgrounds of the Biblical Law against Usury, in: Comparative Studies in Society and History 6/3, 1964, S. 250–267 (Digitalisat bei jstor).
    Isac Leo Seeligmann, Darlehen, Bürgschaft und Zins in Recht und Gedankenwelt der hebräischen Bibel, in: ders., Erhard Blum (Hrsg.), Gesammelte Studien zur Hebräischen Bibel, Mohr Siebeck, Tübingen 2004, S. 319–348.
    Haim Hermann Cohn u. a.: Artikel Usury. In: Encyclopaedia Judaica. 2. Auflage, Bd. 20, S. 337–444 (e-Text(Archivversion vom 5.11.2013 bei HighBeam Research).