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Bruchlinienkonflikt in der Ukraine

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Version vom 5. März 2014, 07:43 Uhr von Michelle DuPont (Diskussion | Beiträge) (new)
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Der im Jahr 2014 offen miltärisch ausgetragene Konflikt zwischen Russland und der Ukraine wurde bereits fast 20 Jahre vorher von dem US-amerikanischen Forscher Samuel Huntington als typischer Bruchlinienkonflikt beschrieben und vorhergesagt.

Details

  • Nach Samuel Huntington ist die Weltgeschichte und auch aktuelle Politik wesentlich von kulturellen Blöcken (Russland, China, die westliche Welt, die islamische Welt, usw.) bestimmt. Er schreibt dazu u.a.:
"Kulturen sind die ultimativen menschlichen Stämme, und der Kampf der Kulturen ist ein Stammeskonflikt im Weltmaßstab."
  • Um Kernstaaten der jeweiligen Blöcke bilden sich abhängige Staaten. Die meisten Konflikte entstehen an den Bruchlinien der einzelnen Kulturblöcke."
  • Die Spannungen und Konflikte in der Ukraine ereignen sich nach Huntington an der Grenze zwischen dem russischen Block und dem Westlichen Block. Er meint dazu u.a.:
"Alles in allem errichtet Rußland einen Block aus einem orthodoxen Kernland unter seiner Führung und einem ihn umgebenden Puffer von relativ schwachen Staaten. Diese wird es in unterschiedlicher Weise dominieren und vom Einfluß anderer Mächte freizuhalten suchen. Rußland erwartet auch, daß die Welt sieses System aktzeptiert und billigt."
  • Die Ukraine wurde von 1654 bis 1991 meist Bestandteil politischer Gebilde, die von Moskau aus regiert wurden. Sie ist jedoch kulturell gespalten. Huntington schreibt dazu u.a.:
"Die Ukraine ist jedoch ein gespaltenes Land mit zwei unterschiedlichen Kulturen. Die kulturelle Bruchlinie zwischen dem Westen und der Orthodoxie verläuft seit Jahrhunderten durch das Herz des Landes."
  • Der westliche Teil der Ukraine war historisch abwechselnd ein Teil Polens, Litauens bzw. der K.u.K-Monarchie. Ein Großteil der Bevölkerung gehört der Unierten Kirche an, die zwar orthodoxe Riten praktiziert, aber die Autorität des Papstes anerkennt. Die meisten Menschen sprechen hier Ukrainisch.
  • Der westliche Teil der Ukraine und die Krim ist dagegen russisch-orthodox und die Mehrheit der Menschen spricht russisch.
  • Diese Unterschiede zwischen dem West- und Ostteils des Landes zeigen sich auch deutlich in Wahlergebnissen, wie bsp. bei den Präsidentschaftswahlen im Jahr 1994.
  • Nach Huntington gibt es drei Möglichkeiten, wie sich die Lage weiterentwickeln könnte:
    • Ein offener Krieg. Diesen hält er für eher unwahrscheinlich, das beide Gruppen trotz kultureller Unterschiede Slawen sind und derselben Ethnie angehören. Auch gibt es viele Mischehen.
    • Eine Teilung des Landes in eine westlich orientierte Westukraine und eine Ostukraine, die sich eng an Russland anlehnt oder einfach dem russischen Staat beitritt. Die wirtschaftlich schwache Westukraine wäre dann allerdings ohne russische Hilfe, und könnte ohne massive Wirtschaftshilfe der EU kaum überleben.
    • Das Land bleibt staatlich geeint und weiterhin kulturell gespalten. Dies wird jedoch nur bei einer engen Anlehnung der Ukraine an Russland möglich sein. Einen westlich orientierten Kurs der geeinten Ukraine könnte Moskau nach Huntington nie aktzeptieren.
  • Man sieht also, dass die einseitige, moralisierende Darstellung der westlichen Medien mit Russland als bösem Agressor und den friedliebenden und unschuldigen ukrainischen Demokraten auf der anderen Seite an den historischen, kulturellen und weltpolitischen Realitäten unwissend und naiv vorbeigeht. Man würde sich auch von deutschen Politikern wie Angela Merkel oder Frank Walter Steinmeier in dieser Frage mehr historischen Sachverstand und Zurückhaltung und weniger Moralisieren und einsitige Positionsnahme für die eine oder andere Seite wünschen.

Links und Quellen

Siehe auch

Weblinks

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Videos

Quellen

Literatur

Naviblock

Einzelnachweise


Andere Lexika

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