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Individualismus: Unterschied zwischen den Versionen

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Reimarus (Diskussion | Beiträge)
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Das Verhältnis des einzelnen Individuums zu der [[Gemeinschaft]] (bzw. [[Gesellschaft (Soziologie)|Gesellschaft]]), in der es lebt, ist von jeher Gegenstand kontroverser Diskussionen. Während [[Aristoteles]] den Menschen als Gemeinschaftslebewesen (''zóon politikón'', wörtlich etwa „das auf eine Stadt angewiesene Tier“) auffasste und dies für lange Zeit vorherrschende Ansicht blieb, gab es seit der [[Aufklärung]] eine stärkere Betonung des Individuums. Geistesgeschichtlich geschah dies durch den [[Liberalismus]] sowie durch den [[Anarchismus]]. Im Extremfall wurde der Individualismus zum [[Egoismus]] verschärft. Gegenpositionen zum Individualismus wurden z. B. im [[Sozialismus]], [[Nationalsozialismus]], im [[Nationalismus]], im [[Panarabismus]] oder im [[Islamismus]] aufgestellt. Auch [[Religion]]en wie das [[Christentum]] stehen dem Individualismus meist sehr skeptisch gegenüber.
Das Verhältnis des einzelnen Individuums zu der [[Gemeinschaft]] (bzw. [[Gesellschaft (Soziologie)|Gesellschaft]]), in der es lebt, ist von jeher Gegenstand kontroverser Diskussionen. Während [[Aristoteles]] den Menschen als Gemeinschaftslebewesen (''zóon politikón'', wörtlich etwa „das auf eine Stadt angewiesene Tier“) auffasste und dies für lange Zeit vorherrschende Ansicht blieb, gab es seit der [[Aufklärung]] eine stärkere Betonung des Individuums. Geistesgeschichtlich geschah dies durch den [[Liberalismus]] sowie durch den [[Anarchismus]]. Im Extremfall wurde der Individualismus zum [[Egoismus]] verschärft. Gegenpositionen zum Individualismus wurden z. B. im [[Sozialismus]], [[Nationalsozialismus]], im [[Nationalismus]], im [[Panarabismus]] oder im [[Islamismus]] aufgestellt. Auch [[Religion]]en wie das [[Christentum]] stehen dem Individualismus meist sehr skeptisch gegenüber.
== Individualismus und Kollektivismus als Pole eines Spektrums ==
== Individualismus und Kollektivismus als Pole eines Spektrums ==
Keine vergangene oder gegenwärtige Gesellschaft und Kultur hat den absoluten Individualismus oder Kollektivismus je in Reinform verwirklicht. Vollkommmener Individualismus wäre ja auch nur realisiert wenn jeder Mensch in absoluter Isolation ein ihm eigenes Gebiet bewohnt, dessen Grenzen weder er noch sein Nachbar je überschreitet. Ein vollkommener Kollektivismus dagegen wäre nur mittels absoluter Kontrolle und Reglementierung des Einzelnen umsetzbar und ist selbst in Diktaturen kaum durchführbar. In der Realität hat jede Gesellschaft deshalb einen unterschiedlichen Kompromisspunkt innerhalb des Spektrums zwischen den beiden genannten Polen austariert und etabliert.
Keine vergangene oder gegenwärtige Gesellschaft und Kultur hat den absoluten Individualismus oder Kollektivismus je in Reinform verwirklicht. Vollkommmener Individualismus wäre ja auch nur realisiert wenn jeder Mensch in absoluter Isolation ein ihm eigenes Gebiet bewohnt, dessen Grenzen weder er noch sein Nachbar je überschreitet. Dies wäre wohl nur in extremen Wüsten oder den kältesten Polarregionen möglich, in denen aber dann nur Einzelpersonen und keine Gesellschaften existieren. Ein vollkommener Kollektivismus dagegen wäre nur mittels absoluter Kontrolle und Reglementierung des Einzelnen umsetzbar und ist selbst in Diktaturen kaum durchführbar. In der Realität hat jede Gesellschaft deshalb einen unterschiedlichen Kompromisspunkt innerhalb des Spektrums zwischen den beiden genannten Polen austariert und etabliert.


==Weblinks==
==Weblinks==

Version vom 30. Dezember 2023, 11:16 Uhr

Der Individualismus ist ein Gedanken- und Wertesystem, in dem das menschliche Individuum - also der einzelne Mensch als natürliche Person - und seine Rechte im Mittelpunkt der Betrachtung steht. Der Individualismus steht im Gegensatz zum Kollektivismus, Sozialismus und Kommunismus. Der Individualismus beschränkt sich auch heute noch im wesentlichen auf den westlichen Kulturkreis. In muslimischen, ostasiatischen und afrikanischen Gesellschaften haben die Werte und Rechte von Familie, Stamm/Clan, Ahnen, Dorfgemeinschaft und althergebrachten Traditionen meist immer noch Vorrang vor den Rechten des Einzelnen auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit. Aber auch in westlichen Gesellschaften hatten die genannten nichtindividuellen Rechte und Werte bis zum Zeitalter der Aufklärung überwiegend Vorrang vor dem Individuum.

Geschichte

Das Verhältnis des einzelnen Individuums zu der Gemeinschaft (bzw. Gesellschaft), in der es lebt, ist von jeher Gegenstand kontroverser Diskussionen. Während Aristoteles den Menschen als Gemeinschaftslebewesen (zóon politikón, wörtlich etwa „das auf eine Stadt angewiesene Tier“) auffasste und dies für lange Zeit vorherrschende Ansicht blieb, gab es seit der Aufklärung eine stärkere Betonung des Individuums. Geistesgeschichtlich geschah dies durch den Liberalismus sowie durch den Anarchismus. Im Extremfall wurde der Individualismus zum Egoismus verschärft. Gegenpositionen zum Individualismus wurden z. B. im Sozialismus, Nationalsozialismus, im Nationalismus, im Panarabismus oder im Islamismus aufgestellt. Auch Religionen wie das Christentum stehen dem Individualismus meist sehr skeptisch gegenüber.

Individualismus und Kollektivismus als Pole eines Spektrums

Keine vergangene oder gegenwärtige Gesellschaft und Kultur hat den absoluten Individualismus oder Kollektivismus je in Reinform verwirklicht. Vollkommmener Individualismus wäre ja auch nur realisiert wenn jeder Mensch in absoluter Isolation ein ihm eigenes Gebiet bewohnt, dessen Grenzen weder er noch sein Nachbar je überschreitet. Dies wäre wohl nur in extremen Wüsten oder den kältesten Polarregionen möglich, in denen aber dann nur Einzelpersonen und keine Gesellschaften existieren. Ein vollkommener Kollektivismus dagegen wäre nur mittels absoluter Kontrolle und Reglementierung des Einzelnen umsetzbar und ist selbst in Diktaturen kaum durchführbar. In der Realität hat jede Gesellschaft deshalb einen unterschiedlichen Kompromisspunkt innerhalb des Spektrums zwischen den beiden genannten Polen austariert und etabliert.

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