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Novemberpogrome 1938: Unterschied zwischen den Versionen

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== Verlauf ==
== Verlauf ==
Der Auslöser war die die Ermordung des Diplomaten [[Ernst vom Rath]] in [[Paris]].<ref>[http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/RathErnst/index.html "Deutsches Historisches Museum: LeMO: Lebendiges virtuelles Museum Online: "Ernst vom Rath" "]</ref> Als Reaktion des „Volkes“ bezeichneten es die damaligen politischen Machthaber . Erst wenige Monate zuvvor, am 13. Juli wurde er an die deutsche Botschaft in Paris versetzt und dort zum Gesandtschaftsrat I. Klasse ernannt. Am 7. November sprach ein 17jähriger Jude, [[Herschel Grynspan]], in der Botschaft vor, um Ausreisepapiere zu bekommen. Er hat von der Zwangsdeportation seiner Eltern und weiterer 15.000 Juden aus Deutschland Kenntnis erlangt und wollte so dagegen protestieren. Grynspan schoßt Ernst vom Rath an. Der Täter stellte sich den [[Frankreich|französischen Behörden]] und wurde im Jugendgefängniss Fresnes bei [[Paris]] inhaftiert. Obwohl [[Adolf Hitler]] seinen Leibarzt Karl Brandt (er leitete später das [[NS-Euthanasie]]programm ) und Professor Georg Magnus zur medizinischen Behandlung Raths nach Paris entsandte, erlag der Angeschossene zwei Tage nach dem Attentat am 9. November seinen Verletzungen.
Der Auslöser war die die Ermordung des Diplomaten [[Ernst vom Rath]] in [[Paris]].<ref>[http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/RathErnst/index.html "Deutsches Historisches Museum: LeMO: Lebendiges virtuelles Museum Online: "Ernst vom Rath" "]</ref> Als Reaktion des „Volkes“ bezeichneten es die damaligen politischen Machthaber. Erst wenige Monate zuvor, am 13. Juli, war er an die deutsche Botschaft in Paris versetzt und dort zum Gesandtschaftsrat I. Klasse ernannt worden. Am 7. November sprach ein 17jähriger Jude, [[Herschel Grynspan]], in der Botschaft vor, um angeblich Ausreisepapiere zu bekommen. Er hatte von der Zwangsdeportation seiner Eltern und weiterer 15.000 Juden aus Deutschland Kenntnis erlangt und wollte dagegen protestieren. Grynspan schoss Ernst vom Rath an. Der Täter stellte sich den [[Frankreich|französischen Behörden]] und wurde im Jugendgefängniss Fresnes bei [[Paris]] inhaftiert. Obwohl [[Adolf Hitler]] seinen Leibarzt Karl Brandt (er leitete später das [[NS-Euthanasie]]programm ) und Professor Georg Magnus zur medizinischen Behandlung Raths nach Paris entsandte, erlag der Angeschossene zwei Tage nach dem Attentat am 9. November seinen Verletzungen.


Für die NSDAP war klar: Die Tat musste gerächt werden. So deklarierte man das gesteuerte [[Pogrom]] als eine vom deutschen Volk kommende Empörung gegen die Juden. Auf diese Weise sollten diese gezwungen werden, aus Deutschland auszuwandern. Die Unterorganisationen der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|Nationalsozialistischen Deutsche Arbeiterpartei]] (NSDAP) gaben von [[München]] aus Anweisungen, dass Angehörige der [[Schutzstaffel]] (SS), [[Sturmabteilung]] (SA) und weiterer Organisationen gegen [[Synagoge]]n, Gemeindehäuser, jüdische Geschäfte und Wohnungen jüdischer Bürger, soweit diese bekannt waren, vorgehen sollten. Nationalsozialisten demolierten und plünderten die entsprechenden Örtlichkeiten und misshandelten die jüdischen Bewohner. Nach der Reichskristallnacht sollte die Verfolgung der Juden dann systematisiert werden.
Für die NSDAP war klar: Die Tat musste gerächt werden. So deklarierte man das gesteuerte [[Pogrom]] als eine vom deutschen Volk kommende Empörung gegen die Juden. Auf diese Weise sollten diese gezwungen werden, aus Deutschland auszuwandern. Die Unterorganisationen der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|Nationalsozialistischen Deutsche Arbeiterpartei]] (NSDAP) gaben von [[München]] aus Anweisungen, dass Angehörige der [[Schutzstaffel]] (SS), [[Sturmabteilung]] (SA) und weiterer Organisationen gegen [[Synagoge]]n, Gemeindehäuser, jüdische Geschäfte und Wohnungen jüdischer Bürger, soweit diese bekannt waren, vorgehen sollten. Nationalsozialisten demolierten und plünderten die entsprechenden Örtlichkeiten und misshandelten die jüdischen Bewohner. Nach der Reichskristallnacht sollte die Verfolgung der Juden dann systematisiert werden.

Version vom 11. November 2019, 10:52 Uhr

Die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 in Deutschland wurde von den Nationalsozialisten zynisch als Reichskristallnacht bezeichnet. Der Begriff wurde vor allem im Hinblick auf die von ihnen zerstörten Schaufensterscheiben der jüdischen Geschäfte geprägt. Für einige der jüdischen Zeitzeugen ist der Begriff ein Tabuwort.[1]

Verlauf

Der Auslöser war die die Ermordung des Diplomaten Ernst vom Rath in Paris.[2] Als Reaktion des „Volkes“ bezeichneten es die damaligen politischen Machthaber. Erst wenige Monate zuvor, am 13. Juli, war er an die deutsche Botschaft in Paris versetzt und dort zum Gesandtschaftsrat I. Klasse ernannt worden. Am 7. November sprach ein 17jähriger Jude, Herschel Grynspan, in der Botschaft vor, um angeblich Ausreisepapiere zu bekommen. Er hatte von der Zwangsdeportation seiner Eltern und weiterer 15.000 Juden aus Deutschland Kenntnis erlangt und wollte dagegen protestieren. Grynspan schoss Ernst vom Rath an. Der Täter stellte sich den französischen Behörden und wurde im Jugendgefängniss Fresnes bei Paris inhaftiert. Obwohl Adolf Hitler seinen Leibarzt Karl Brandt (er leitete später das NS-Euthanasieprogramm ) und Professor Georg Magnus zur medizinischen Behandlung Raths nach Paris entsandte, erlag der Angeschossene zwei Tage nach dem Attentat am 9. November seinen Verletzungen.

Für die NSDAP war klar: Die Tat musste gerächt werden. So deklarierte man das gesteuerte Pogrom als eine vom deutschen Volk kommende Empörung gegen die Juden. Auf diese Weise sollten diese gezwungen werden, aus Deutschland auszuwandern. Die Unterorganisationen der Nationalsozialistischen Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) gaben von München aus Anweisungen, dass Angehörige der Schutzstaffel (SS), Sturmabteilung (SA) und weiterer Organisationen gegen Synagogen, Gemeindehäuser, jüdische Geschäfte und Wohnungen jüdischer Bürger, soweit diese bekannt waren, vorgehen sollten. Nationalsozialisten demolierten und plünderten die entsprechenden Örtlichkeiten und misshandelten die jüdischen Bewohner. Nach der Reichskristallnacht sollte die Verfolgung der Juden dann systematisiert werden.

Erinnerung als Mahnung

An vielen Orten Deutschlands werden am Abend des 9. Novembers alljährlich Mahnwachen, Schweigemärsche und weitere Veranstaltungen durchgeführt und an die Ermordung der NS-Opfer gedacht.

Auf der zentralen Gedenkveranstaltung, am 9..11.2008 in Berlin, äußerte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel:

„"Gleichgültigkeit ist der erste Schritt, unverzichtbare Werte aufs Spiel zu setzen"“

Bundeskanzlerin A. Merkel, 9.11.2008[3]

Dabei wurde von vielen Politikern in pauschalisierender und wichtige Unterschiede vernachlässigender Form der Antisemitismus der NS-Zeit mit Fremdenfeindlichkeit im Allgemeinen gleichgesetzt.

Links und Quellen

Siehe auch

Weblinks

Quellen

Literatur

  • Otto Dov Kulka und Eberhard Jäckel: "Die Juden in den geheimen NS-Stimmungsberichten 1933-1945" - Dokumente zu einem unfasslichen Kapitel deutscher Geschichte; Band 62, Droste-Verlag, Düsseldorf 2004; Mit CD-ROM, ISBN 3-7700-1616-5

Einzelnachweise

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