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Novemberpogrome 1938: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 in [[Deutschland]] wurde von den Nationalsozialisten [[Zynismus|zynisch]] als '''Reichskristallnacht''' bezeichnet.<ref>Der Begriff "Reichskristallnacht" wurde durch die Nationalsozialisten im Hinblick auf die von ihnen zerstörten Schaufensterscheiben der jüdischen Geschäfte geprägt. Für einige der [[Judentum|jüdischen]] Zeitzeugen ist der Begriff ein Tabuwort.</ref> <ref>[http://www.zeitzeugengeschichte.de/clip.php?clipId=1415&autostart=false "Zeitzeugengeschichte.de: 9. November 1938 und Hochzeit (Ilse Rewald)" (Video, ca. 4:22 Min.)]</ref> Unterorganisationen der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei]] (NSDAP) haben kurz zuvor von [[München]] aus Anweisungen gegeben, dass die NSDAP-Unterorganisationen [[Schutzstaffel]] (SS) und [[Sturmabteilung]] (SA) [[Synagoge|Synagogen]], Gemeindehäuser, jüdische Geschäfte und Wohnungen jüdischer Bürger demolieren und die jüdischen Bewohner misshandeln sollen. | Die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 in [[Deutschland]] wurde von den Nationalsozialisten [[Zynismus|zynisch]] als '''Reichskristallnacht''' bezeichnet.<ref>Der Begriff "Reichskristallnacht" wurde durch die Nationalsozialisten im Hinblick auf die von ihnen zerstörten Schaufensterscheiben der jüdischen Geschäfte geprägt. Für einige der [[Judentum|jüdischen]] Zeitzeugen ist der Begriff ein Tabuwort.</ref> <ref>[http://www.zeitzeugengeschichte.de/clip.php?clipId=1415&autostart=false "Zeitzeugengeschichte.de: 9. November 1938 und Hochzeit (Ilse Rewald)" (Video, ca. 4:22 Min.)]</ref> Unterorganisationen der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei]] (NSDAP) haben kurz zuvor von [[München]] aus Anweisungen gegeben, dass die NSDAP-Unterorganisationen [[Schutzstaffel]] (SS) und [[Sturmabteilung]] (SA) [[Synagoge|Synagogen]], Gemeindehäuser, jüdische Geschäfte und Wohnungen jüdischer Bürger demolieren und die jüdischen Bewohner misshandeln sollen. | ||
== Der Auslöser war | == Hintergründe == | ||
Als | Der Auslöser war die die Ermordung des Diplomaten [[Ernst vom Rath]] in [[Paris]].<ref>[http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/RathErnst/index.html "Deutsches Historisches Museum: LeMO: Lebendiges virtuelles Museum Online: "Ernst vom Rath" "]</ref> Als Reaktion des „Volkes“ bezeichneten es die damaligen politischen Machthaber . Erst wenige Monate zuvvor, am 13. Juli wurde er an die deutsche Botschaft in Paris versetzt und dort zum Gesandtschaftsrat I. Klasse ernannt. Am 7. November sprach ein 17jähriger Jude, [[Herschel Grynspan]], in der Botschaft vor, um Ausreisepapiere zu bekommen. Er hat von der Zwangsdeportation seiner Eltern und weiterer 15.000 Juden aus Deutschland Kenntnis erlangt und wollte so dagegen protestieren. Grynspan schoßt Ernst vom Rath an. Der Täter stellte sich den [[Frankreich|französischen Behörden]] und wurde im Jugendgefängniss Fresnes bei [[Paris]] inhaftiert.<br/> Obwohl [[Adolf Hitler]] seinen Leibarzt Karl Brandt (er leitete später das [[NS-Euthanasie]]programm an Menschen mit Behinderungen) und Professor Georg Magnus zur medizinischen Behandlung Raths nach Paris entsandte, erlag der Angeschossene zwei Tage nach dem Attentat am 9. November seinen Verletzungen. | ||
Für die NSDAP war klar: Die Tat musste gerächt werden. So deklarierte man das gesteuerte [[Pogrom]] als eine vom deutschen Volk kommende Empörung gegen die Juden. Auf diese Weise sollten diese gezwungen werden, aus Deutschland auszuwandern. Nach der Reichskristallnacht sollte die Verfolgung der Juden dann systematisiert werden. | Für die NSDAP war klar: Die Tat musste gerächt werden. So deklarierte man das gesteuerte [[Pogrom]] als eine vom deutschen Volk kommende Empörung gegen die Juden. Auf diese Weise sollten diese gezwungen werden, aus Deutschland auszuwandern. Nach der Reichskristallnacht sollte die Verfolgung der Juden dann systematisiert werden. |
Version vom 15. Oktober 2019, 10:21 Uhr
Die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 in Deutschland wurde von den Nationalsozialisten zynisch als Reichskristallnacht bezeichnet.[1] [2] Unterorganisationen der Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) haben kurz zuvor von München aus Anweisungen gegeben, dass die NSDAP-Unterorganisationen Schutzstaffel (SS) und Sturmabteilung (SA) Synagogen, Gemeindehäuser, jüdische Geschäfte und Wohnungen jüdischer Bürger demolieren und die jüdischen Bewohner misshandeln sollen.
Hintergründe
Der Auslöser war die die Ermordung des Diplomaten Ernst vom Rath in Paris.[3] Als Reaktion des „Volkes“ bezeichneten es die damaligen politischen Machthaber . Erst wenige Monate zuvvor, am 13. Juli wurde er an die deutsche Botschaft in Paris versetzt und dort zum Gesandtschaftsrat I. Klasse ernannt. Am 7. November sprach ein 17jähriger Jude, Herschel Grynspan, in der Botschaft vor, um Ausreisepapiere zu bekommen. Er hat von der Zwangsdeportation seiner Eltern und weiterer 15.000 Juden aus Deutschland Kenntnis erlangt und wollte so dagegen protestieren. Grynspan schoßt Ernst vom Rath an. Der Täter stellte sich den französischen Behörden und wurde im Jugendgefängniss Fresnes bei Paris inhaftiert.
Obwohl Adolf Hitler seinen Leibarzt Karl Brandt (er leitete später das NS-Euthanasieprogramm an Menschen mit Behinderungen) und Professor Georg Magnus zur medizinischen Behandlung Raths nach Paris entsandte, erlag der Angeschossene zwei Tage nach dem Attentat am 9. November seinen Verletzungen.
Für die NSDAP war klar: Die Tat musste gerächt werden. So deklarierte man das gesteuerte Pogrom als eine vom deutschen Volk kommende Empörung gegen die Juden. Auf diese Weise sollten diese gezwungen werden, aus Deutschland auszuwandern. Nach der Reichskristallnacht sollte die Verfolgung der Juden dann systematisiert werden.
Erinnerung als Mahnung
An vielen Orten Deutschlands werden am Abend des 9. Novembers alljährlich Mahnwachen, Schweigemärsche und weitere Veranstaltungen durchgeführt und an die Ermordung der NS-Opfer gedacht.
Auf der zentralen Gedenkveranstaltung, am 9..11.2008 in Berlin, äußerte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel:
„"Gleichgültigkeit ist der erste Schritt, unverzichtbare Werte aufs Spiel zu setzen"“
– Bundeskanzlerin A. Merkel, 9.11.2008[4]
Dabei wurde von vielen Politikern in pauschalisierender und wichtige Unterschiede vernachlässigender Form der Antisemitismus der NS-Zeit mit Fremdenfeindlichkeit im Allgemeinen gleichgesetzt.
Links und Quellen
Siehe auch
- "PlusPedia.de: Liste rassistischer Gesetze und Handlungen des NS-Staates/ 1938"; ebd. "9. November 1938"
- Romantische "Kristallnacht" am 9. November 2013 in Bad Klosterlausnitz
Weblinks
- "Deutsches Historisches Museum: LeMO: Lebendiges virtuelles Museum Online/ Kollektives Gedächtniss: "Aufzeichnungen aus der Autobiographie von Josepha von Koskull (* 1898): Das Novemberpogrom 1938" (Augenzeugenbericht)
- "hagalil.com/ schoah.org: Kristallnacht - (Reichskristallnacht, Novemberpogrom, in NS-Berichten meist: Judenaktion)" (aus dem Buch: "Die Juden in den geheimen NS-Stimmungsberichten 1933-1945")
- "hagalil.com/ berlin-judentum.de: Ernst Günter Fontheim: "Meine Erinnerungen an die "KRISTALLNACHT" "
- "hagalil.com: "Kristallnacht" und darüber hinaus"
- "Zeitzeugengeschichte.de: 9. November 1938 und Hochzeit (Ilse Rewald)" (Video, ca. 4:22 Min.)
- "Der Westen/ WAZ: Mülheim: Pogromnacht: Die Feuerwehr als Brandstifter - 09.11.2009"
Quellen
Literatur
- Otto Dov Kulka und Eberhard Jäckel: "Die Juden in den geheimen NS-Stimmungsberichten 1933-1945" - Dokumente zu einem unfasslichen Kapitel deutscher Geschichte; Band 62, Droste-Verlag, Düsseldorf 2004; Mit CD-ROM, ISBN 3-7700-1616-5
Einzelnachweise
- ↑ Der Begriff "Reichskristallnacht" wurde durch die Nationalsozialisten im Hinblick auf die von ihnen zerstörten Schaufensterscheiben der jüdischen Geschäfte geprägt. Für einige der jüdischen Zeitzeugen ist der Begriff ein Tabuwort.
- ↑ "Zeitzeugengeschichte.de: 9. November 1938 und Hochzeit (Ilse Rewald)" (Video, ca. 4:22 Min.)
- ↑ "Deutsches Historisches Museum: LeMO: Lebendiges virtuelles Museum Online: "Ernst vom Rath" "
- ↑ "n-tv: Politik - Sonntag, 09. November 2008 - Schweigen nicht hinnehmen: Pogromnacht 1938"
Andere Lexika