PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Aktuell laufen Wartungsarbeiten. Für etwaige Unannehmlichkeiten bitten wir um Entschuldigung; es sind aber alle Artikel zugänglich und Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.

Neue User bitte dringend diese Hinweise lesen:

Anmeldung - E-Mail-Adresse Neue Benutzer benötigen ab sofort eine gültige Email-Adresse. Wenn keine Email ankommt, meldet Euch bitte unter NewU25@PlusPedia.de.

Hinweis zur Passwortsicherheit:
Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)

Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.

PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon.
Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen

Völkisch: Unterschied zwischen den Versionen

Aus PlusPedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kulturspion (Diskussion | Beiträge)
2016 ist nicht mehr Ende des 20. Jhd.
Kulturspion (Diskussion | Beiträge)
weiteres Beispiel
Zeile 1: Zeile 1:
Das Wort '''völkisch''' ist ein Eigenschafts- oder Beiwort und wird vom Begriff [[Volk]] abgeleitet. Der Begriff war früher weit verbreitet und auch nicht auf [[Deutschland]] oder den [[Nationalsozialismus]] beschränkt. So schrieb der jüdische Sänger und Musikschriftsteller [[Aaron Marko Rothmüller]] im Jahr 1951 beispielsweise: „Der Begriff "jüdische Musik" bezeichnet einerseits die Musik der Juden, in der ihre völkischen Merkmale und Charakteristiken in Erscheinung treten, andererseits die Musik derjenigen Juden, die dem jüdischen Kulturkreise angehören. Weiter kann darunter diejenige Musik verstanden sein, in der der bewusste und gewollte Versuch unternommen wird, den völkischen, den nationalen Ausdruck in der Musik zu formen, wobei natürlich eher die Kunstmusik, als die Volks- oder volkstümliche Musik ins Auge gefasst wird. Der schaffende Künstler wird auch neue Ausdruckselemente entdecken oder erfinden, die seinem nationalkulturellen Empfinden entsprießen und die nachher als spezifisch für seine Volksempfindungsart erkennt werden und als solche gelten.“<ref>Aron Marko Rothmüller: ''Die Musik der Juden'', Zürich, 1951, S. 176</ref>
Das Wort '''völkisch''' ist ein Eigenschafts- oder Beiwort und wird vom Begriff [[Volk]] abgeleitet. Der Begriff war früher weit verbreitet und auch nicht auf [[Deutschland]] oder den [[Nationalsozialismus]] beschränkt. So schrieb der jüdische Sänger und Musikschriftsteller [[Aaron Marko Rothmüller]] im Jahr 1951 beispielsweise: „Der Begriff "jüdische Musik" bezeichnet einerseits die Musik der Juden, in der ihre völkischen Merkmale und Charakteristiken in Erscheinung treten, andererseits die Musik derjenigen Juden, die dem jüdischen Kulturkreise angehören. Weiter kann darunter diejenige Musik verstanden sein, in der der bewusste und gewollte Versuch unternommen wird, den völkischen, den nationalen Ausdruck in der Musik zu formen, wobei natürlich eher die Kunstmusik, als die Volks- oder volkstümliche Musik ins Auge gefasst wird. Der schaffende Künstler wird auch neue Ausdruckselemente entdecken oder erfinden, die seinem nationalkulturellen Empfinden entsprießen und die nachher als spezifisch für seine Volksempfindungsart erkennt werden und als solche gelten.“<ref>Aron Marko Rothmüller: ''Die Musik der Juden'', Zürich, 1951, S. 176</ref>


Erst seit Ende des 20. Jahrhunderts wurde der Begriff von der [[Politische Linke|Politischen Linken]] zunehmend diffamiert. Ein Beispiel dafür ist folgende Aussage des Journalisten [[Kai Biermann]] aus der Wochenzeitung ''[[Die Zeit]]'' im Zusammenhang mit der [[AfD (Partei)]]: „Der Begriff ''völkisch'' bedeutet deutsch und steht für die Ausgrenzung von jedem, der nicht hier geboren wurde. Wer ihn nutzt, will faschistische Gedanken hoffähig machen. [...] Der Begriff völkisch ist ein Synonym für extremen Nationalismus und eben für Rassismus. Er ist bis heute ein Symbol für den Nationalsozialismus und seine [[Ideologie]], alles auszurotten und umzubringen, was nicht deutsch ist.<ref>Kai Biermann: [http://www.zeit.de/kultur/2016-09/frauke-petry-afd-voelkisch-volk-begriff-geschichte Frauke Petry: "Völkisch" ist nicht irgendein Adjektiv], Zeit Online am 11. September 2016</ref>
Erst seit Ende des 20. Jahrhunderts wurde der Begriff von der [[Politische Linke|Politischen Linken]] zunehmend diffamiert. Ein Beispiel dafür ist folgende Aussage des Journalisten [[Kai Biermann]] aus der Wochenzeitung ''[[Die Zeit]]'' im Zusammenhang mit der [[AfD (Partei)]]: „Der Begriff ''völkisch'' bedeutet deutsch und steht für die Ausgrenzung von jedem, der nicht hier geboren wurde. Wer ihn nutzt, will faschistische Gedanken hoffähig machen. [...] Der Begriff völkisch ist ein Synonym für extremen Nationalismus und eben für Rassismus. Er ist bis heute ein Symbol für den Nationalsozialismus und seine [[Ideologie]], alles auszurotten und umzubringen, was nicht deutsch ist.<ref>Kai Biermann: [http://www.zeit.de/kultur/2016-09/frauke-petry-afd-voelkisch-volk-begriff-geschichte Frauke Petry: "Völkisch" ist nicht irgendein Adjektiv], Zeit Online am 11. September 2016</ref> 2008 erschien ein ''Handbuch der völkischen Wissenschaften.''<ref>Ingo Haar, Michael Fahlbusch (Hrsg.): Handbuch der völkischen Wissenschaften. Personen – Institutionen – Forschungsprogramme – Stiftungen. München 2008</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 17. September 2019, 07:51 Uhr

Das Wort völkisch ist ein Eigenschafts- oder Beiwort und wird vom Begriff Volk abgeleitet. Der Begriff war früher weit verbreitet und auch nicht auf Deutschland oder den Nationalsozialismus beschränkt. So schrieb der jüdische Sänger und Musikschriftsteller Aaron Marko Rothmüller im Jahr 1951 beispielsweise: „Der Begriff "jüdische Musik" bezeichnet einerseits die Musik der Juden, in der ihre völkischen Merkmale und Charakteristiken in Erscheinung treten, andererseits die Musik derjenigen Juden, die dem jüdischen Kulturkreise angehören. Weiter kann darunter diejenige Musik verstanden sein, in der der bewusste und gewollte Versuch unternommen wird, den völkischen, den nationalen Ausdruck in der Musik zu formen, wobei natürlich eher die Kunstmusik, als die Volks- oder volkstümliche Musik ins Auge gefasst wird. Der schaffende Künstler wird auch neue Ausdruckselemente entdecken oder erfinden, die seinem nationalkulturellen Empfinden entsprießen und die nachher als spezifisch für seine Volksempfindungsart erkennt werden und als solche gelten.“[1]

Erst seit Ende des 20. Jahrhunderts wurde der Begriff von der Politischen Linken zunehmend diffamiert. Ein Beispiel dafür ist folgende Aussage des Journalisten Kai Biermann aus der Wochenzeitung Die Zeit im Zusammenhang mit der AfD (Partei): „Der Begriff völkisch bedeutet deutsch und steht für die Ausgrenzung von jedem, der nicht hier geboren wurde. Wer ihn nutzt, will faschistische Gedanken hoffähig machen. [...] Der Begriff völkisch ist ein Synonym für extremen Nationalismus und eben für Rassismus. Er ist bis heute ein Symbol für den Nationalsozialismus und seine Ideologie, alles auszurotten und umzubringen, was nicht deutsch ist.[2] 2008 erschien ein Handbuch der völkischen Wissenschaften.[3]

Literatur

  • Christian Böttger: Ethnos. Der Nebel um den Volksbegriff., Lindenbaum Verlag 2014, ISBN 3-938176-50-4[4]

Videos

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Aron Marko Rothmüller: Die Musik der Juden, Zürich, 1951, S. 176
  2. Kai Biermann: Frauke Petry: "Völkisch" ist nicht irgendein Adjektiv, Zeit Online am 11. September 2016
  3. Ingo Haar, Michael Fahlbusch (Hrsg.): Handbuch der völkischen Wissenschaften. Personen – Institutionen – Forschungsprogramme – Stiftungen. München 2008
  4. 4,0 4,1 Dr. Christian Böttger: Ethnozid und Genozid sind keine Kavaliersdelikte (Interview), Colportage am 1. März 2016
  5. Bezug: Frauke Petry: Wir wollen keinen Bürgerkrieg in Deutschland, Welt am Sonntag am 11. September 2016 (Im Interview mit der "Welt am Sonntag" erklärt Petry, wie die AfD bei der Bundestagswahl Erfolg haben soll.), "Welt am Sonntag" bringt selbst und in voller Absicht den Begriff "völkisch" ins Spiel und behauptet in der Folge: AfD-Chefin: Petry verharmlost Begriff "völkisch", Welt am Sonntag am 11. September 2016 (Der Begriff "völkisch" sollte nach Auffassung der AfD-Chefin Frauke Petry positiv aufgeladen werden. Man müsse "daran arbeiten, dass dieser Begriff wieder positiv besetzt ist", sagte Petry im Interview mit dieser Zeitung. Der Begriff "völkisch" ist historisch durch die Nazi-Ideologie aufgeladen und rassistisch motiviert, Petry dagegen will darin lediglich "ein zugehöriges Attribut" zum Wort Volk sehen.)
Dieser Text oder wesentliche Teile davon stammen aus dem Wikiprojekt WikiMANNia. Der WikiMANNia-Artikel steht unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0.

Andere Lexika