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Party-Patriotismus: Unterschied zwischen den Versionen

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Michelle DuPont (Diskussion | Beiträge)
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:''"Die Vermutung, dass es sich dabei um eine neue, offene und tolerantere Form der Identifikation mit dem eigenen Land handelt, lässt sich allerdings nicht bestätigen."''  
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* Das der ''Partypatriotismus'' leicht in [[Rassismus]] und [[Fremdenfeindlichkeit]] umschlagen kann, zeigen Fankommentare aus dem Internet. Anlässlich des Spiels [[Ghana]] -Deutschland bei der WM 2014 erfolgte folgender rassistischer Kommentar bei Twitter:
* Das der ''Partypatriotismus'' leicht in [[Rassismus]] und [[Fremdenfeindlichkeit]] umschlagen kann, zeigen Fankommentare aus dem Internet. Anlässlich des Spiels [[Ghana]] -Deutschland bei der WM 2014 erfolgte folgender rassistischer Kommentar bei Twitter:
:''"Hoffentlich sterben ein paar Schwarze mitten auf dem Spielfeld an AIDS."''  
:''"Hoffentlich sterben ein paar Schwarze mitten auf dem Spielfeld an AIDS."''
* Immer mehr werden inzwischen Fussballevents der Nationalmannschaft von [[Neonazi]]s und Rechten instrumentalisiert und dominiert.
* Schon [[Theodor W. Adorno]] schrieb im Jahr [[1972]]:
* Schon [[Theodor W. Adorno]] schrieb im Jahr [[1972]]:
:''"Der kaum verdeckte Nationalismus solcher scheinbar unpolitischen Anlässe von Integration verstärkt den Verdacht ihres destruktiven Wesens."''
:''"Der kaum verdeckte Nationalismus solcher scheinbar unpolitischen Anlässe von Integration verstärkt den Verdacht ihres destruktiven Wesens."''

Version vom 27. Juli 2014, 11:15 Uhr

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Auf den ersten Blick anscheinend harmlose Begeisterung für die deutsche Fussballnationalmannschaft (hier eine Fotomontage mit Thomas Müller und einem schwarz-rot-goldenem Himmel) ist kaum von fremdenfeindlichem und rassistischem Nationalismus abzugrenzen

Als Party-Patriotismus bezeichnet man die nationalistischen Auswüchse, die in Deutschland anlässlich großer Fussballevents stattfinden.

Details

  • Während bis Anfang des 21. Jahrhunderts allzugroße nationalistische Auswüchse bei Fussballspielen in Deutschland verpönt waren, kam mit der Fussball-WM 2006 das hemmungslose nationalistische Feiern bei Fussballereignissen in Mode.
  • Die Fans tauchen Public-Viewing-Veranstaltungen in Fahnenmeere, Autofahrer demonstrieren ihre Anhängerschaft mit Fähnchen und Spiegelüberzügen, Gärten und Häuser sind mit Flaggen geschmückt, Schaufenster werden in den Nationalfarben dekoriert.
  • Politiker begrüßen die Meere von Nationalflaggen als Zeichen eines angeblich harmlosen, weltoffenen und unverkrampften Patriotismus.
  • Sozialwissenschaftler halten das allerdings für eine gefährliche Fehleinschätzung.Sie stellten fest, dass die Fremdenfeindlichkeit in Deutschland nach der WM 2006 nicht geringer war als zuvor. Der Nationalismus hatte sogar zugenommen.
  • Forscher um den Bielefelder Erziehungswissenschaftler Wilhelm Heitmeyer haben nachgewiesen, dass Personen, die nach der Fußball-WM befragt wurden, nationalistischer eingestellt waren als diejenigen, die vorher befragt wurden. Heitmeyer meint zum angeblich harmlosen Party-Patriotismus:
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    Der Bundestrainer Jogi Löw wird nach dem WM-Sieg 2014 als "König Jogi" nationalistisch überhöht [1]
"Die Vermutung, dass es sich dabei um eine neue, offene und tolerantere Form der Identifikation mit dem eigenen Land handelt, lässt sich allerdings nicht bestätigen."
  • Das der Partypatriotismus leicht in Rassismus und Fremdenfeindlichkeit umschlagen kann, zeigen Fankommentare aus dem Internet. Anlässlich des Spiels Ghana -Deutschland bei der WM 2014 erfolgte folgender rassistischer Kommentar bei Twitter:
"Hoffentlich sterben ein paar Schwarze mitten auf dem Spielfeld an AIDS."
  • Immer mehr werden inzwischen Fussballevents der Nationalmannschaft von Neonazis und Rechten instrumentalisiert und dominiert.
  • Schon Theodor W. Adorno schrieb im Jahr 1972:
"Der kaum verdeckte Nationalismus solcher scheinbar unpolitischen Anlässe von Integration verstärkt den Verdacht ihres destruktiven Wesens."
"Mit dem schwarz-rot-goldenen Fahnenmeer geht nicht nur Fußball-Enthusiasmus einher, sondern auch die Aufwertung der Nation."
  • Wer sich mit der deutschen Mannschaft identifiziert, grenzt immer auch den "Anderen" aus. Wagner meint u.a.:
"Ich bin äußerst skeptisch bei all diesen Formen der nationalen Identifikation. Die vermeintlich harmlosen Deutschland-Symbole könnten eine nationale Gesinnung verstärken."
  • Die Onlinezeitschfift der Freitag meint zum Party-Patriotismus u.a.:
"Er kommt harmlos daher, in Wirklichkeit beeinflusst er Millionen von Menschen. Angeblich lässt sich der Patriotismus vom Nationalismus klar abgrenzen. Die Begeisterung für die eigene Nation gehe nicht unbedingt mit der Abwertung anderer Nationen einher. Aber das ist Quatsch. Wenn ein Land als besser empfunden wird, werden alle anderen Länder zwangsläufig im Verhältnis als schlechter empfunden. Natürlich gibt es auch Spieler mit Migrationshintergrund, manche werden sogar extra für den Fußball eingebürgert. Aber am Prinzip wird nicht gerüttelt: Bei den Spielern zählt der Pass, sie werden in eine Zwangsgemeinschaft gesteckt, ihre Nationalmannschaft." [2]
"In unserer Abneigung gegen die Fans anderer Länderteams sind wir unerbittlich. (...) Wir müssen Menschen aus anderen Nationen unbedingt mitteilen, wie sehr wir die Niederlagen ihrer Teams genießen. Und das auch noch, wo wir nicht gerade mit dem feinsten Humor gesegnet sind." [3]
"Ich habe nichts dagegen, wenn Menschen mitfiebern. Aber ich habe etwas gegen den nationalistischen Hype, der jedes Mal damit einhergeht."
  • Dem Juso-Vorsitzenden Johann Uekermann wird unwohl, wenn er die unheimliche Präsenz nationaler Symbolik sieht.

Video

Links und Quellen

Weblinks

Bilder / Fotos

Videos

Quellen

Literatur

Siehe auch

Einzelnachweise


Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Party-Patriotismus) vermutlich nicht.