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Realismus (Literatur): Unterschied zwischen den Versionen
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Whorf (Diskussion | Beiträge) Keller/Meyer waren Schweizer, Stifter Österreicher |
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Realismus ist | '''Realismus''' ist in der [[Literatur]] ein Stilmerkmal, in Form eines kritischen [[Realismus]] und sozialistischen Realismus, oder als Bezeichnung für eine [[Epoche]], als [[Poetischer Realismus]]. Der Begriff des poetischen Realismus wurde von [[Otto Ludwig]] 1871 auf den deutschen Realismus der zweiten Hälfte des [[19. Jahrhundert]]s angewandt. Die Periode der deutschen Literaturgeschichte jener Zeit wird auch als [[Bürgerlicher Realismus]] beschrieben.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Realismus_(Literatur)</ref> Die vorgehende Epoche wird [[Junges Deutschland]] genannt, die folgende wird als [[Naturalismus (Literatur)|Naturalismus]] bezeichnet. | ||
Realistische Literatur durfte nicht bloß eine Wiedergabe der [[Wirklichkeit]] sein, sondern musste mit literarischen Mitteln die [[Realität]] verarbeiten. Die [[Dichter des Realismus]] kombinierten dabei eine genaue Realitätsbeschreibung mit einer subjektiven Erzählhandlung. Manchmal wurde die Wirklichkeit mit [[Humor]] und [[Ironie]] verklärt. Ein weiteres Merkmal ist die formale, inhaltliche und stoffliche Einfachheit in oft breiter Ausgestaltung. Auf drastische [[Stilmittel]] wurde weitestgehend verzichtet. Durch eine harmonische Verbindung der inneren und äußeren Räumlichkeiten in vielen Werken und durch die breite Ausgestaltung wurde beim Leser der Eindruck der Realität und die unmittelbare Anteilnahme daran erweckt. Der Begriff Realismus bezog sich aber auch auf eine weltanschauliche Grundhaltung: Die [[Naturwissenschaft]]en hatten in dieser Phase rasante Fortschritte zu verzeichnen, was Hand in Hand ging mit einer materialistisch orientierten Zurückdrängung übernatürlicher Phänomene, wie sie die [[Religion]]en postulieren. Im Gefolge z.B. des [[Atheismus|atheistischen]] Philosophen [[Ludwig Feuerbach]], später auch [[Friedrich Nietzsche]]s, wandten sich die Literaten mehrheitlich einer „realistischen“, komplett am [[Diesseits]] orientierten Sicht der Welt zu. | |||
Realistische Literatur durfte nicht bloß eine Wiedergabe der Wirklichkeit sein, sondern musste mit literarischen Mitteln die Realität verarbeiten. Die Dichter des Realismus kombinierten dabei eine genaue Realitätsbeschreibung mit einer subjektiven Erzählhandlung. | |||
Als bekannte deutschsprachige Autoren dieser [[Stilrichtung]] gelten: | |||
* [[Marie von Ebner-Eschenbach]] | |||
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* [[Conrad Ferdinand Meyer]] | |||
* [[Wilhelm Raabe]] | |||
* [[Fritz Reuter]] | |||
* [[Adalbert Stifter]] | |||
* [[Theodor Storm]] | |||
* [[Ludwig Thoma]] | |||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* [http://www. | * [http://www.pohlw.de/literatur/epochen/realism.htm Realismus - Literaturepoche Merkmale & Autoren] | ||
* Florian Wolfrum: [http://www.xlibris.de/Epochen/Realismus Literaturepoche Realismus] | |||
* [http://www. | |||
== | == Literatur == | ||
* [[Hermann Glaser]], [[Jakob Lehmann]], [[Arno Lubos]]: ''Wege der deutschen Literatur''. Ullstein Verlag, Frankfurt am Main 1961. | |||
== Einzelnachweise == | |||
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Aktuelle Version vom 7. April 2021, 01:22 Uhr
Realismus ist in der Literatur ein Stilmerkmal, in Form eines kritischen Realismus und sozialistischen Realismus, oder als Bezeichnung für eine Epoche, als Poetischer Realismus. Der Begriff des poetischen Realismus wurde von Otto Ludwig 1871 auf den deutschen Realismus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts angewandt. Die Periode der deutschen Literaturgeschichte jener Zeit wird auch als Bürgerlicher Realismus beschrieben.[1] Die vorgehende Epoche wird Junges Deutschland genannt, die folgende wird als Naturalismus bezeichnet.
Realistische Literatur durfte nicht bloß eine Wiedergabe der Wirklichkeit sein, sondern musste mit literarischen Mitteln die Realität verarbeiten. Die Dichter des Realismus kombinierten dabei eine genaue Realitätsbeschreibung mit einer subjektiven Erzählhandlung. Manchmal wurde die Wirklichkeit mit Humor und Ironie verklärt. Ein weiteres Merkmal ist die formale, inhaltliche und stoffliche Einfachheit in oft breiter Ausgestaltung. Auf drastische Stilmittel wurde weitestgehend verzichtet. Durch eine harmonische Verbindung der inneren und äußeren Räumlichkeiten in vielen Werken und durch die breite Ausgestaltung wurde beim Leser der Eindruck der Realität und die unmittelbare Anteilnahme daran erweckt. Der Begriff Realismus bezog sich aber auch auf eine weltanschauliche Grundhaltung: Die Naturwissenschaften hatten in dieser Phase rasante Fortschritte zu verzeichnen, was Hand in Hand ging mit einer materialistisch orientierten Zurückdrängung übernatürlicher Phänomene, wie sie die Religionen postulieren. Im Gefolge z.B. des atheistischen Philosophen Ludwig Feuerbach, später auch Friedrich Nietzsches, wandten sich die Literaten mehrheitlich einer „realistischen“, komplett am Diesseits orientierten Sicht der Welt zu.
Als bekannte deutschsprachige Autoren dieser Stilrichtung gelten:
- Marie von Ebner-Eschenbach
- Theodor Fontane
- Gustav Freytag
- Friedrich Hebbel
- Gottfried Keller
- Conrad Ferdinand Meyer
- Wilhelm Raabe
- Fritz Reuter
- Adalbert Stifter
- Theodor Storm
- Ludwig Thoma
Weblinks
- Realismus - Literaturepoche Merkmale & Autoren
- Florian Wolfrum: Literaturepoche Realismus
Literatur
- Hermann Glaser, Jakob Lehmann, Arno Lubos: Wege der deutschen Literatur. Ullstein Verlag, Frankfurt am Main 1961.