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Atlantis: Unterschied zwischen den Versionen

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Bereits im sechzehnten Jahrhundert vermuteten die Gelehrten Juan de Mariana und Jan van Gorp (Goropius Becanus), Platons Atlantis sei mit dem eisenzeitlichen, im südlichen Spanien gelegenen Tartessos identisch.
[[Datei:POxy1084 Hellanicus Atlantis.png|thumb|400px|Fragment des Atlantis-Berichts aus Ägypten, Papyrus aus dem 2. Jahrhundert n. Chr.]]
'''Atlantis''' wurde erstmals von [[Platon]] in seinen [[Platons Dialoge|Dialogen]] ''[[Timaios]]'' und ''[[Kritias]]'' beschrieben. Es war nach seinen Aussagen ein Land, welches größer als das damalige [[Libyen]] war. Die „Insel des Atlas“ war seiner Beschreibung zufolge reich an „Oreichalkos“<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Oreichalkos</ref> (Kritias 114e),<ref>[http://www.perseus.tufts.edu/hopper/text?doc=Perseus%3Atext%3A1999.01.0180%3Atext%3DCriti.%3Apage%3D114 Englische Übersetzung und Kommentar]</ref> das wegen des Vergleichs mit [[Gold]] manchmal irrtümlich als „Goldkupfererz“ übersetzt wird.<ref>http://www.opera-platonis.de/Kritias.pdf, Seite 6</ref> Weiter erwähnte Platon verschiedene Bäume, Pflanzen, Früchte und Tiere (Kritias 115a). Die weiten Ebenen der großen Inseln seien äußerst fruchtbar gewesen, exakt parzelliert und durch künstliche Kanäle mit ausreichend Wasser versorgt. Durch Ausnutzung des Regens im Winter und des Wassers aus den Kanälen im Sommer seien zwei Ernten jährlich möglich gewesen (Kritias 118c–e).    


Diese Idee wurde 1922 vom Archäologen Prof. Adolf Schulten aufgegriffen, der vermutete, die Hauptstadt von Tartessos-Atlantis habe unter den Sanddünen des Donana Spit am Rande des Donana Nationalparks gelegen. <ref> Adolf Schulten: Tartessos, ein Beitrag zur ältesten Geschichte des Westens. Friederichsen Verlag, 1922. </ref> <ref> Buchbesprechung von W. A. Oldfather: American Journal of Philology 44 (1923) 368-371 http://www.jstor.org/pss/289261 </ref>
Während des [[Mittelalter]]s geriet die Erzählung in Vergessenheit. Manche Interpretationen verstehen Platons Atlantisbeschreibung als reine Staatsphilosophie, in der er - angeblich im Anschluss an seine ''[[Politeia]]'' - nur ein fiktives Land schilderte. Der [[Irland|irische]] Historiker [[John V. Luce]] fand jedoch eine Bestätigung dafür, dass die Behauptung Platons, er habe den Ursprung der Erzählung in [[Altes Ägypten|Ägypten]] gefunden, stimmen kann.<ref>John V. Luce: ''Die literarische Perspektive&nbsp;– Die Quellen und die literarische Form von Platons Atlantis-Erzählung.'' In: Edwin S. Ramage (Hrsg.): ''Atlantis&nbsp;– Mythos, Rätsel, Wirklichkeit?'' Umschau, Frankfurt am Main 1979 (Originaltitel: ''Atlantis&nbsp;– Fact Or Fiction?'' Bloomington, Indiana 1978, übersetzt von Hansheinz Werner), ISBN 978-3-524-69010-0, S.&nbsp;89&nbsp;f.</ref> Daraufhin stieh das allgemeine Interesse an der Erzählung von Platon. Der Pop-Sänger [[Donovan (Musiker)|Donovon]] widmete dem Thema 1968 ein Lied und mehrerere Autoren in der [[Science-Fiction]]-Literatur beschäftigten sich ebenfalls damit. In den Jahren 2005, 2008 und 2011 fanden auf Initiative griechischer Wissenschaftler internationale Konferenzen statt, um die zahlreichen [[Atlantis-Theorie]]n zu untersuchen und zu vergleichen.


Andere Forscher vermuteten, die Hauptstadt von Tartessos:
== Theorien der Verortung von Atlantis ==
(1) sei auf der Insel von Saltes im Mündungsgebiet des Rio Tinto und Rio Odiel gelegen,
[[Datei:Verortung von Atlantis.jpg|thumb|400px|Mögliche Verortungen von Atlantis]]
(2) sei mit der phönizischen Stadt Onoba (heutige Stadt Huelva) identisch,
(3) sei mit der keltiberischen Stadt Caura (heutige Stadt Coria del Rio) identisch,
(4) sei mit der phönizischen Stadt Sephala (heutige Stadt Sevilla, römisches Hispalis) identisch,
(5) sei mit der neolithischen archäologischen Stätte nahe Mesas de Asta identisch,
(6) sei auf der Sanddüne La Algaida Spit gelegen,
(7) sei mit der phönizischen Stadt Gadir (heutige Stadt Cadiz) identisch,
(8) sei mit der römischen Stadt Carteia bei Gibraltar identisch,
(9) sei mit der römischen Stadt Carpia identisch,
(10) sei mit der heutigen Stadt Cartagena, die früher angeblich Mastia Tarseios hieß, identisch.


Die Tartessos-Atlantis Hypothese wurde 2004 vom Physiker Dr. Rainer Kühne aufgegriffen, der argumentierte, die Hauptstadt von Tartessos-Atlantis habe auf der Sandbank Pacil de Cardales, südlich des Sumpfes Marisma de Hinojos, inmitten des Donana Nationalparks gelegen. <ref> Rainer W. Kühne: A Location for Atlantis. Antiquity 78, Nr. 300 (2004) http://antiquity.ac.uk/ProjGall/kuhne </ref> Diese Hypothese fand weltweites Medieninteresse. <ref> Stefan Lovgren: Atlantis Evidence Found in Spain and Ireland. National Geographic (19. August 2004) http://news.nationalgeographic.com/news/2004/08/0819_040819_atlantis.html </ref> <ref> Michael Shermer: The Myth is the Message. Scientific American 291, Nr. 4 (Oktober 2004) S. 19 </ref> <ref> Atlantis. New Scientist 204, Nr. 2736 (28. November 2009) S. 42 http://www.newscientist.com/article/mg20427361.600-atlantis.html </ref>
Es gibt verschiedene Hypothesen zur Verortung von Atlantis. Diese sind:  


Eine im Juli 2006 unter Leitung des Archäologen Prof. Sebastian Celestino Perez durchgeführte archäologische Expedition zur Überprüfung der Hypothese von Rainer Kühne ergab positive Resultate, insbesondere Luftbilder von mehreren rechteckigen und kreisförmigen Strukturen, Mauerreste und Tonscherben. <ref> John Gill: Andalucia, a Cultural History. Oxford University Press, 2008, S. 19-20 http://books.google.de/books?isbn=0199704511 </ref>
* [[Atlantis Verortung in der Nordsee|Nordsee-Hypothese]]     
* [[Atlantis Verortung in Südspanien|Südspanien-Hypothesen (Andalusien)]]
* [[Atlantis Verortung in der Ägäis (Thasos)|Thasos-Hypothese (Ägäis)]]     


Eine zweite, im August und September 2009 unter Leitung von Prof. Sebastian Celestino und dem Historiker Prof. Richard Freund durchgeführte Expedition ergab weitere positive Resultate, insbesondere die Bestätigung der rechteckigen und kreisförmigen Strukturen durch geophysikalische Untersuchungen mittels elektrischer Widerstandsmessung, Magnetometrie und Bodenradar, sowie zwei Statuetten aus Kalkstein, Keramikplatten, Feuerstein und zahlreiche Tonscherben. <ref> Rainer W. Kühne: The Archaeological Search for Tartessos-Tarshish-Atlantis and Other Human Settlements in the Donana National Park http://vixra.org/abs/1104.0035</ref> <ref> Richard A. Freund: Digging Through History. Rowman and Littlefield, 2012 http://books.google.de/books?isbn=1442208848</ref> <ref> National Geographic: Finding Atlantis (2011) http://www.youtube.com/watch?v=_KWLrUcHfRA</ref> <ref> National Geographic: En Busca de la Atlantida (2011) http://www.youtube.com/watch?v=05Z3BbGKBes </ref> <ref> National Geographic: Em Busca da Atlantida Perdida (2011) http://www.youtube.com/watch?v=mMN4PdTrnvM </ref>
== Siehe auch ==
* [[Sintfluttheorie]]
* [[Orichalcum]]


<references/>
== Einzelnachweise ==
<references />
 
[[Kategorie:Ort der griechischen Mythologie]]
[[Kategorie:Literarische Stoffe und Motive]]
[[Kategorie:Platon]]
{{PPA-Silber}}

Aktuelle Version vom 24. Juli 2024, 20:37 Uhr

Fragment des Atlantis-Berichts aus Ägypten, Papyrus aus dem 2. Jahrhundert n. Chr.

Atlantis wurde erstmals von Platon in seinen Dialogen Timaios und Kritias beschrieben. Es war nach seinen Aussagen ein Land, welches größer als das damalige Libyen war. Die „Insel des Atlas“ war seiner Beschreibung zufolge reich an „Oreichalkos“[1] (Kritias 114e),[2] das wegen des Vergleichs mit Gold manchmal irrtümlich als „Goldkupfererz“ übersetzt wird.[3] Weiter erwähnte Platon verschiedene Bäume, Pflanzen, Früchte und Tiere (Kritias 115a). Die weiten Ebenen der großen Inseln seien äußerst fruchtbar gewesen, exakt parzelliert und durch künstliche Kanäle mit ausreichend Wasser versorgt. Durch Ausnutzung des Regens im Winter und des Wassers aus den Kanälen im Sommer seien zwei Ernten jährlich möglich gewesen (Kritias 118c–e).

Während des Mittelalters geriet die Erzählung in Vergessenheit. Manche Interpretationen verstehen Platons Atlantisbeschreibung als reine Staatsphilosophie, in der er - angeblich im Anschluss an seine Politeia - nur ein fiktives Land schilderte. Der irische Historiker John V. Luce fand jedoch eine Bestätigung dafür, dass die Behauptung Platons, er habe den Ursprung der Erzählung in Ägypten gefunden, stimmen kann.[4] Daraufhin stieh das allgemeine Interesse an der Erzählung von Platon. Der Pop-Sänger Donovon widmete dem Thema 1968 ein Lied und mehrerere Autoren in der Science-Fiction-Literatur beschäftigten sich ebenfalls damit. In den Jahren 2005, 2008 und 2011 fanden auf Initiative griechischer Wissenschaftler internationale Konferenzen statt, um die zahlreichen Atlantis-Theorien zu untersuchen und zu vergleichen.

Theorien der Verortung von Atlantis

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Mögliche Verortungen von Atlantis

Es gibt verschiedene Hypothesen zur Verortung von Atlantis. Diese sind:

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Oreichalkos
  2. Englische Übersetzung und Kommentar
  3. http://www.opera-platonis.de/Kritias.pdf, Seite 6
  4. John V. Luce: Die literarische Perspektive – Die Quellen und die literarische Form von Platons Atlantis-Erzählung. In: Edwin S. Ramage (Hrsg.): Atlantis – Mythos, Rätsel, Wirklichkeit? Umschau, Frankfurt am Main 1979 (Originaltitel: Atlantis – Fact Or Fiction? Bloomington, Indiana 1978, übersetzt von Hansheinz Werner), ISBN 978-3-524-69010-0, S. 89 f.

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