PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Aktuell laufen Wartungsarbeiten. Für etwaige Unannehmlichkeiten bitten wir um Entschuldigung; es sind aber alle Artikel zugänglich und Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.
Neue User bitte dringend diese Hinweise lesen:
Anmeldung - E-Mail-Adresse Neue Benutzer benötigen ab sofort eine gültige Email-Adresse. Wenn keine Email ankommt, meldet Euch bitte unter NewU25@PlusPedia.de.
Hinweis zur Passwortsicherheit: Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)
Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.
PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon. Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen
(26 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1:
Zeile 1:
Das '''Erdölzeitalter''' wurde im 19. Jahrhundert durch die USA eingeleitet. Des Weiteren ist Kennzeichen des Erdölzeitalters, dass über [[Erdöl]] globale geopolitische Macht ausgeübt wird. Erdöl ist der Energieträger des 20. Jahrhunderts.
[[Datei:World Oil Reserves by Country-pie chart.svg.png|thumb|300px|Ölvorkommen im Jahre 2014]]
Der Begriff '''Erdölzeitalter''' beschreibt eine [[Technik|technische]] Epoche der Menschheit. Diese [[Epoche]] wurde im 19. Jahrhundert maßgeblich durch die [[USA]] eingeleitet. Ein wesentliches Kennzeichen des Erdölzeitalters besteht darin, dass mit [[Erdöl]] und den damit verbundenen Technologien [[Weltpolitik|geopolitische]] Macht ausgeübt wird. Erdöl ist der Energieträger des 20. und 21. Jahrhunderts.
== Definition ==
== Definition ==
Nach der aktuellen gängigen geschichtlichen Gliederungsschema zufolge wird unsere Epoche nach der Frühgeschichte, [[Antike|Altertum]] und [[Mittelalter]] als Neuzeit bezeichnet. Werden die Epochen aber nach der dominierenden Technik, die die Kultur der Menschheit treibt definiert, befinden wir uns nach dem [[Steinzeit]]alter, dem [[Dattelzeit]]alter<ref>Es zeigt sich, dass durch die Erschließung einer lagerbaren Zuckerquelle (Dattel) der Grund der ersten Hochkulturen war</ref>, dem [[Kupferzeit]]alter, dem [[Bronzezeit]]alter und dem [[Eisenzeit]]alter gegenwärtig im Zeitalter der fossilien Energien, das auch als Erdölzeitalter bezeichnet werden kann. Das immense Wirtschaftswachstum in den letzten 200 Jahren war nur durch die Erschließung der fossilien Energieträger möglich. Im Gegensatz zum 19. Jahrhundert ist das schwarze Gold nicht [[Kohle]] sondern Erdöl.
Nach der aktuellen gängigen geschichtlichen Gliederungsschema zufolge wird unsere Epoche nach [[Frühgeschichte]], [[Altertum]] und [[Mittelalter]] als [[Neuzeit]] bezeichnet. Werden die Epochen aber nach der dominierenden Technik definiert, befinden wir uns nach dem [[Eisenzeit]]alter gegenwärtig im Zeitalter der fossilen Energien, das auch als Erdölzeitalter bezeichnet werden kann. Das immense [[Wirtschaftswachstum]] in den letzten 200 Jahren war nur durch die Erschließung der fossilen Energieträger möglich. Im Gegensatz zum 19. Jahrhundert ist das schwarze Gold nicht [[Kohle]] sondern Erdöl.
== Erdöl ==
== Erdöl ==
[[Datei:Primärverbrauch in der BRD 2015.png|thumb|300px|Struktur des Primärenergieverbrauchs in Deutschland 2015]]
[[Datei:Primärverbrauch in der BRD 2015.png|thumb|300px|Struktur des Primärenergieverbrauchs in Deutschland 2015]]
2013 steuerte Erdöl mehr als ein Drittel zum globalen Primärenergieangebots bei und deckte mehr als 95 Prozent des Energiebedarfs beim Transport.<ref>Das Ende des Erdölzeitalters[https://www.welt.de/print/die_welt/wissen/article122529150/Das-Ende-des-Erdoelzeitalters.html] Annett Stein , Die Welt, 04.12.2013</ref> Der Vorteil des Erdöls als Energieträger ist seine hohe Energiedichte und dass es flexibel eingesetzt werden kann. Zudem ist Erdöl sehr preiswert. Mit einem Liter Diesel kann ein Lastwagen (40-Tonner) drei Kilometer weit bewegt werden.
2013 steuerte Erdöl mehr als ein Drittel zum globalen Primärenergieangebots bei und deckte mehr als 95 Prozent des Energiebedarfs beim Transport.<ref>Das Ende des Erdölzeitalters[https://www.welt.de/print/die_welt/wissen/article122529150/Das-Ende-des-Erdoelzeitalters.html] Annett Stein , Die Welt, 04.12.2013</ref> Der Vorteil des Erdöls als Energieträger ist seine hohe Energiedichte und dass es flexibel eingesetzt werden kann. Zudem ist Erdöl sehr preiswert. Mit einem Liter Diesel kann ein Lastwagen (40-Tonner) drei Kilometer weit bewegt werden.
Da sich nach Verlautbarungen ein Ende der Epoche abzeichnet, in der noch weitere konventionelle Erdölquellen erschlossen werden, und das Maximum der Förderung erreicht ist bzw. in den nächsten Jahren erreicht werden wird,<ref>Wikipedia: [https://de.wikipedia.org/wiki/Globales_%C3%96lf%C3%B6rdermaximum Globales Ölfördermaximum]</ref> kann es sein, dass das Erdölzeitalter durch ein neues technologisches Zeitalter, wie z. B. das Stromzeitalter, abgelöst wird.
== Gründe für die Fortsetzung des Erdölzeitalters im 21. Jahrhundert ==
== Bedeutung des Erdöls im 21. Jahrhundert ==
[[Datei:World Oil Reserves by Country-pie chart.svg.png|thumb|300px|Ölvorkommen im Jahre 2014]]
Erdöl hat auch im 21. Jahrhundert eine wichtige Rolle durch die Möglichkeiten einer Erschließung von alternativen Ölquellen. Alternative Erdölquellen sind zum Beispiel [[Ölsand]] und können durch [[Fracking]] ausgebeutet werden. Des Weiteren gibt es die Herstellung von Öl aus Kohle oder [[Erdgas]] und die Möglichkeit, über Agrarprodukte Öl zu gewinnen.
Gründe, warum das Erdölzeitalter im 21. Jahrhundert vielleicht nicht beendet wird, sind die Möglichkeiten einer Erschließung von alternativen Ölquellen. Alternative Erdölquellen sind zum Beispiel Ölsand und können durch Fracking ausgebeutet werden. Des Weiteren gibt es die Herstellung von Öl aus Kohle oder [[Erdgas]] und die Möglichkeit, über Agrarprodukte Öl zu gewinnen.
Ein weiterer Aspekt ist der geopolitische Aspekt. Der fossile Energieträger Erdöl erlaubt es, durch dessen Kontrolle geopolitische Macht auszuüben. Zudem ist dieser Energieträger kein dezentraler Energieträger, sondern ein zentraler. Der Umsatz der mit Erdöl und Erdgas zur Zeit generiert wird, liegt bei ≈1.850 Milliarden US-Dollar pro Jahr.<ref>Umsatz der größten Öl- und Gaskonzerne weltweit im Jahr 2015 (in Milliarden US-Dollar)[https://de.statista.com/statistik/daten/studie/184414/umfrage/umsatz-der-top-10-oel-und-gaskonzerne-weltweit/] statista.de, aabgerufen am 26. Mai 2017</ref> Dieses ist ein bedeutsamer Machtfaktor in der Weltwirtschaft. Zudem ist die US-Wahrung gekoppelt mit dem Erdölpreis. Der Grund ist, dass Erdöl in Dollar gehandelt wird.<ref>Ressourcenkriege[https://www.sapereaudepls.de/sonstiges/kriege/ressourcenkriege/] www.sapereaudepls.de, angerufen am 26. Mai 2017</ref>
Der fossile Energieträger Erdöl erlaubt es, durch dessen Kontrolle geopolitische Macht auszuüben. Infolge der notwendigen Technologien zur Nutzung ist dieser Energieträger - obwohl in vielen Ländern verfügbar - kein dezentraler Energieträger, sondern ein zentraler. Dies zeigt sich am Beispiel der [[Wirtschaft Venezuelas]], eines der Staaten mit den größten Erdölvorräten. Der Umsatz der mit Erdöl und Erdgas zur Zeit generiert wird, liegt bei ≈1.850 Milliarden US-Dollar pro Jahr.<ref>Umsatz der größten Öl- und Gaskonzerne weltweit im Jahr 2015 (in Milliarden US-Dollar)[https://de.statista.com/statistik/daten/studie/184414/umfrage/umsatz-der-top-10-oel-und-gaskonzerne-weltweit/] statista.de, aabgerufen am 26. Mai 2017</ref> Dieses ist ein bedeutsamer Machtfaktor in der Weltwirtschaft. Zudem ist die US-Wahrung gekoppelt mit dem Erdölpreis. Der Grund ist, dass Erdöl in Dollar gehandelt wird.<ref>Ressourcenkriege[https://www.sapereaudepls.de/sonstiges/kriege/ressourcenkriege/] www.sapereaudepls.de, angerufen am 26. Mai 2017</ref>
== Das Ende des Erdölzeitalters in 21. Jahrhundert ==
== Das Ende des Erdölzeitalters in 21. Jahrhundert ==
[[Datei:Bergan oil field fire.jpg|thumb|300px| Golfkrieg 1991, brennende Ölquelle und austretendes Erdöl im Burgan-Ölfeld, Kuwait]]
[[Datei:Bergan oil field fire.jpg|thumb|300px| Golfkrieg 1991, brennende Ölquelle und austretendes Erdöl im Burgan-Ölfeld, Kuwait]]
Im weitesten Sinne wurden alle Kriege seit der Auflösung des Warschauer Paktes im Jahre 1991 um Erdöl und Erdgas geführt. Dazu gehören die Irakkriege, der Bürgerkrieg in Libyen ab 2011 und der Bürgerkrieg in Syrien ab 2011. Nach [[Daniele Ganser]] soll der Grund des Syrienkrieges die Erschließung eines Gasvorkommes im persischen Golf sein sowie der geopolitische Konflikt darüber, welche Route dieses Erdgas nach Europa nehmen soll.<ref>Syrien, ein Krieg um Gas und Öl[http://www.infosperber.ch/Politik/Syrien-ein-Krieg-um-Gas-und-Ol] Infosperber, abgerufen an 26 Mai 2017</ref> Neben den Kosten des geopolitischen Konfliktes, die kaum noch in Relation zum Wertschöpfung stehen, spricht auch gegen die Fortsetzung des Erdölzeitalters im 21. Jahrhundert die technologische Entwicklung im Bereich der Stromwirtschaft, die Entwicklung der regenerativen Energien, die Entwicklung von Stromspeichersystemen sowie der Sektorkoppelung.
Im weitesten Sinne wurden alle Kriege seit der Auflösung des Warschauer Paktes im Jahre 1991 um Erdöl und Erdgas geführt. Dazu gehören die Kriege gegen den [[Irak]] sowie die Bürgerkriege in [[Libyen]] und [[Syrien]] ab 2011. Nach Ansicht von [[Daniele Ganser]]<ref>https://www.kla.tv/8492</ref> geht es im [[Syrienkrieg]] um die Erschließung eines Gasvorkommes im persischen Golf sowie den [[Weltpolitik|geopolitisch]]en Konflikt, welche Route dieses Erdgas nach Europa nehmen soll.<ref>Syrien, ein Krieg um Gas und Öl[http://www.infosperber.ch/Politik/Syrien-ein-Krieg-um-Gas-und-Ol] Infosperber, abgerufen an 26 Mai 2017</ref> Neben den Kosten des geopolitischen Konfliktes, die kaum noch in Relation zur Wertschöpfung stehen, spricht auch gegen die Fortsetzung des Erdölzeitalters im 21. Jahrhundert die technologische Entwicklung im Bereich der Stromwirtschaft, die Entwicklung der [[erneuerbare Energie|regenerativen Energien]], die Entwicklung von Stromspeichersystemen, der Sektorkoppelung sowie von virtuellen Speichern.
Aufgrund der Massenproduktion von [[Photovoltaik]]-Modulen in [[China]] lag der Herstellerpreis pro Watt bei einer kristallinen
Solarzelle 2016 nur noch bei 41,4 Eurocent.<ref>IHS-Studie: Chinesische PV-Hersteller produzieren 22 Prozent günstiger als europäische[https://www.pv-magazine.de/2016/04/19/ihs-studie-chinesische-pv-hersteller-produzieren-22-prozent-gnstiger-als-europische/] PV MAGAZINE, 19. APRIL 2016</ref><ref>Modulpreise für Photovoltaik Anlagen[https://www.solaranlagen-portal.com/solar/solaranlage/preise/modulpreise] solaranlagen-portal. abgerufen am 26. Mai 2017</ref>
Inzwischen ist der Aufbau eines dezentralen Stromverteilnetzes mit elektrischem Strom aus der Photovoltaik in Schwellenländern und Entwicklungsländern günstiger als eine Versorgung mit einem zentralen Stromverteilnetz mit thermischen Kraftwerken oder Diesel-Generatoren.
=== Weitere Technologien ===
Eine organische Solarzelle ist eine Solarzelle, die aus Kunststoffen besteht. Gegenüber einer kristallinen Solarzelle können organische Solarzellen wesentlich günstiger, bei einer gleichen Massenproduktion, hergestellt werden. Ein Nachteil einer organischen Solarzelle ist aber der Lebenszyklus der Solarzelle.
Ähnlich wie bei kristallinen Solarzellen, bei denen der Preis von von 1,30 Euro im jahre 2009 auf unter 40 Eurocent im Februar 2017 reduziert wurde, kann von einer ähnlichen Kostenreduzierung bei der Herstellung von organischen Solarzelle ausgegangen werden. Zur Zeit ist aber nicht bekannt, wie hoch die Herstellungskosten von organische Solarzelle sind.
=== Stromspeicherung ===
==== Hochleistungsbatterien ====
Die Kosten zur Stromspeicherung werden sich ähnlich, wie bei den Solarzellen deutlich reduzieren. Der Preise für [[Lithium]]-Batterien lagen 2007 noch bei 1.000 US-Dollar pro Kilowattstunde (kWh). Bis zum Jahre 2014 konnte der Preis um mehr als zwei Drittel, auf 300 Dollar/kWh, reduziert werden. Nach Verlautbarungen lagen Ende 2016 beim "Chevrolet Bolt" die Kosten nur noch bei 145 Dollar/kWh. Bis zum Jahre 2022 soll der Preis durch die zunehmende Massenproduktion auf 100 Dollar pro Kilowattstunde fallen.<ref>Die Batterie entscheidet[http://www.mdr.de/nachrichten/wirtschaft/inland/hintergrund-elektroauto-akkus-100.html] MDR, abgerufen am 26. Mai 2017</ref><ref>Kostenfalle E-Mobilität: Keine Batterien vom „Leitanbieter“[http://www.vdi-nachrichten.com/Technik-Wirtschaft/Kostenfalle-E-Mobilitaet-Keine-Batterien-Leitanbieter] Peter Trechow, VDI-Nachrichten, 24. April 2015</ref>
==== Niederleistungsbatterien ====
Die Kosten zur Stromspeicherung durch Hochleistungsbatterien von PV-Strom liegen noch ca. 35% oberhalb der Kosten der Stromspeicherung mit Blei-Batterien. Angegeben werden die Kosten der Stromspeicherung in der BRD, bei extrem geringen Stückzahlen, zurzeit mit 900 bis 1.350 € pro kWh. <ref>Solar-Akku: Preise, Kosten und Wirtschaftlichkeit[https://www.solaranlagen-portal.de/solar-akku/solar-akku-preise-kosten.html] solaranlagen-portal.de, abgerufen am 26. Mai 2017</ref>
==== Flusszell-Batterien ====
[[Datei:Schema einer Redox-Flusszelle (Redox Flow Cell).png|thumb|300px|Schema einer Redox-Flusszelle (Redox Flow Cell) mit den dazugehörigen Elektrolytbehältern und Pumpen. Die chemische Umwandlung in der Zelle ist durch den Farbverlauf angedeutet.]]
Eine Flusszell-Batterie (Redox-Flow-Batterie (RFB)) ist eine Batterie, die Strom chemisch speichert. Zwei energiespeichernde Elektrolyten zirkulieren in zwei getrennten Kreisläufen, zwischen denen in der galvanischen Zelle mittels einer Membran der Ionenaustausch erfolgt. In der Zelle werden dabei die gelösten Stoffe chemisch reduziert bzw. oxidiert, wobei elektrische Energie als chemische Energie gespeichert wird oder wieder in elektrische Energie gewandelt wird. Der Vorteil einer Flusszell-Batterie ist, dass diese mehrerer Megawatt speichern kann. Zudem der extrem hohe Wirkungsgrad sowie eine extrem lange Laufzeit. Außerdem können Selbstentladungen aufgrund des speziellen Aufbaus fast komplett vermieden werden. Es sind mehr als 10.000 Ladezyklen möglich, die dann Lebensdauern von 20 Jahren und mehr garantieren. Aufgrund der zu geringen Stückzahlen können aktuell moderne Fluss-Batterien preislich und aufgrund ihrer Größe noch nicht mit den etablierten PV-Stromspeichern mit Hochleistungs- und Niederleistungsbatterien konkurrieren. Wie hoch die Herstellungskosten zurzeit sind, könnte nicht recherchiert werden.
=== Sektorkoppelung ===
Der Begriff Sektorkoppelung beschreibt Technologien, die es erlauben überschüssigen Strom nicht als Strom zuspeichern, sondern in eine anderen nutzbaren Energieform zu wandeln.
==== Power-to-Gas ====
Als Power-to-Gas wird ein chemischer Prozess bezeichnet in dem mittels Wasserelektrolyse mit teilweise nachgeschalteter Methanisierung, unter Einsatz von überschüssigen Strom, ein brennbares Gas hergestellt wird. Das so hergestellte Brenngas kann in das öffentliche Gasnetz eingespeist, in Kavernenspeichern zwischengespeichert oder im Verkehrswesen genutzt werden. Daneben existieren auch Konzepte für integrierte Speicherkraftwerke auf Basis von reversiblen Brennstoffzellen, eine mittlerweile in den Markt eingeführte Technologie. Diese Technologie kann aber nicht ohne Add on Kosten Strom in Gas wandeln.
==== Power-to-Liquid ====
Unter dem Begriff Power-to-Liquid versteht man unterschiedliche technische Prozesse, die alle die Herstellung flüssiger Kraftstoffe zum Ziel haben. Diese Technologie kann aber nicht ohne Add on Kosten Strom in Erdöl wandeln.
==== Power-to-Ammonia ====
Das Power-to-Ammonia-Verfahren hat zum Ziel, Energie aus erneuerbaren Energiequellen transportier- und speicherfähig zu machen, indem man Energie chemisch in Form von Ammoniak speichert. Ob diese Sektorkoppelung ohne Add on Kosten Strom wandeln kann, war nicht zu recherchieren
==== Power-to-Heat ====
Unter Power-to-Heat versteht man die Erzeugung von Wärme unter dem Einsatz von Strom. Dieses sollte wenn möglich nicht über Elektroheizungen erfolgen, sondern nur über Wärmepumpenheizungen. Power-to-Heat ist eine Möglichkeit Stromüberschüsse aus erneuerbaren Energien durch Kopplung von Strom- und Wärmesektor für die Wärmebereitstellung besonders vorteilhaft zu verwenden. Eine weitere Möglichkeit ist die Wandlung von überschüssigen Strom in Wärme mittels einer [[Magnetheizung]]. Im Gegensatz zu einer Wärmepumpe liegt die Effizienz übers ganze Jahr bei mindestens 4 (COP).
==== Power-to-Cool and Heat ====
Die [[Kalte Nahwärme]] beruht darauf, dass niederkalorische Wärme (0°C bis 20°C) von einem Absorber (>0°C), aus einem Eisspeicher (<0°C) oder einer niederkalorische Quelle mit Abwärme (<15°C) über eine Wärmeleitung, in der Wasser gefördert wird, versorgt wird. Beim Wärmeabnehmer wird die Wärme mit einer Wärmepumpe auf ein für den Wärmeabnehmer nutzbares Niveau gefördert. Aufgrund der Tatsache, dass mit dieser Technologie Strom in Kälte und Wärme gewandelt wird, ist die Wirtschaftlichkeit geben.
==== Power-to-Compressed Air and Heat====
Eine Möglichkeit ist die Wandlung von überschüssigen Strom in Druckluft bei gleichzeitiger dezentraler Nutzung der Abwärme zum beheizen von Gebäuden.<ref>Konzept zum unlimitierten Ausbau von Windenergie in MV[http://blog.gruene-vorpommern-greifswald.de/2011/11/29/konzept-zum-unlimitierter-ausbau-von-windenergie-in-mv/] Dr. Gerhard Heymel und Dipl.-Ing. Robert Brockmann, abgerufen am 26. Mai 2017</ref> Der Nachteil dieser Technologie ist, dass zur Nutzung von Power-to-Compressed Air in ein flächendeckendes Druckluftverteilnetz investiert werden muss. Simulationen zeigen, dass die Wirtschaftlichkeit geben sein kann, aber nach der Simulation des Projektes Power-to-Compressed Air wurde das Projekt eingestellt.
=== Virtuelle Stromspeicherung ===
Der Begriff virtueller Stromspeicher beschreibt Technologien, die es erlauben überschüssigen Strom nicht als Strom zu speichern oder in eine andere nutzbare Energieform zu wandeln, sondern durch eine gezieltes zuschalten und abschalten von Stromerzeuger sowie Stromverbraucher die Stromerzeugung mit dem Stromverbrauch auszugleichen.
Die Idee ist, durch virtuelle Stromspeicher einen Black out <ref>Vereinfachung, ist aber zulässig, um den Leser zu verdeutlichen, was eine zu hohe Einspeisung von Strom bedeutet.</ref> zu verhindern in dem Stromerzeuger und Stromverbraucher zu- und abgeschaltet werden.
Insbesondere durch die Nachfrageanpassung von Stromverbraucher besteht die Möglichkeit besonders wirtschaftlich das Stromnetz auszubilanzieren, da sie im Gegensatz zu Speicherkraftwerken sehr verlustarm oder verlustfrei eingesetzt werden kann. Gut geeignet sind insbesondere Wärme- und Kältemaschinen wie Kühlschränke, Kühlhäuser, Wärmepumpenheizungen usw. Aber auch Boiler, die Brauchwasser mit Strom erwärmen. Mit Einschränkungen bieten sich aber auch energieintensive industrielle Prozesse wie die Aluminiumherstellung per Elektrolyse, die Elektrostahlherstellung und der Betrieb von Zementmühlen und Lüftungsanlagen für Lastverschiebungen an.
In den Auswirkungen erzielt die Lastverschiebung die gleiche Effekte wie der Einsatz von Speicherkraftwerken zur Angebotsanpassung: Die Lasterhöhung (Zuschalten der Last bei Stromüberschüssen) entspricht der Ladung eines Speichers, die spätere Lastminderung der Speicherentladung; daher fungiert Lastverschiebung als "virtueller Speicher".<ref>Wikipedia: Intelligentes Stromnetz [https://de.wikipedia.org/wiki/Intelligentes_Stromnetz] textliche Übernahme</ref>
Die Nachfrageanpassung kann durch die [[Smart Grid]] Technologie oder der [[Easy Smart Grid]] Technologie realisiert werden.
==== Smart Grid Technologie ====
[[Datei:Smart Grid Konzept.jpg|thumb|500px|Smart Grid Technologie (Intelligentes Stromnetz ohne Regerative)]]
Als Smart Grid Technologie wird eine Technologie beschrieben, die mit dem Begriff Intelligentes Stromnetz zu fassen ist. Die Smart Grid Technologie beruht darauf, dass über eine kommunikative Vernetzung von Stromverbraucher mit Stromerzeugern das Netz ausbilanziert wird. Die Ausbilanzierung geschieht primär durch eine zeitliche Lastverschiebungen von Stromverbraucher. Ein Nachteil dieser Technologie ist die Vernetzung sämtlicher Akteure über ein Datennetz sowie die Notwendigkeit über Großrechner zu berechnen, welcher Stromerzeuger oder Stromverbraucher zu oder abgeschaltet wird. Bei einem Ausfall der Kommunikation, z. B. durch einen Hackerangriff, muss auf eine Ausbilanzierung durch Smart Grid gänzlich verzichtet werden.
==== Easy Smart Grid Technologie ====
Im Gegensatz zu Smart Grid werden Stromerzeuger und Stromverbraucher über die Führungsgröße „Netzfrequenz“ zu und abgeschaltet. Aufgrund der Tatsache, dass bei einer zu hohen Einspeisung von Strom die Netzfrequenz steigt und bei einer zu geringen Stromeinspeisung die Netzfrequenz sinkt, erlaubt die Netzfrequenz sehr gut Stromerzeuger bzw. Stromverbraucher zu- und abzuschalten. Eine technische Herausforderung bei der Easy Smart Technologie ist aber die Entflechtung des Stromnetzes. Die Technologie setzt Netzinseln voraus. Der Grund ist, dass hierüber jede Netzinsel mit einer anderen Frequenz betrieben wird. Aus technischer Sicht ist die Netztrennung in Netzinseln bei technisches Problem, sondern ein regulatorisches Problem.
== Fazit ==
== Fazit ==
Die Frage, ob im 21. Jahrhundert ein Zeitalter des Erdöl wird oder des Stromes ist weniger eine Frage der Technik als eine Frage der geopolitischen Interessen. Im Gegensatz zu den geopolitischen Interessen der westlichen Staaten, die ein Interesse an der Fortschreibung des Erdölzeitalters haben, liegen die geopolitischen Interessen von Schwellenländern bzw. Entwicklungsländern, wie z. B. China, darin, dass Erdölzeitalter zu beenden. Aufgrund des internationalen Wissenaustausches über das Internet, muss man davon ausgehen, dass das 21. Jahrhundert des Zeitalter des Stromes sein wird.
Die Frage, wohin die Entwicklung im 21. Jahrhundert geht und ob es ein [[Stromzeitalter]] geben wird, ist weniger eine Frage der Technik als eine Frage der geopolitischen Interessen. Im Gegensatz zu den Interessen der westlichen Staaten, stehen die Interessen von Schwellenländern bzw. Entwicklungsländern. Aufgrund des internationalen Wissenaustausches über das Internet ist es sehr wahrscheinlich, dass das 21. Jahrhundert des Zeitalter des Stromes sein wird.
Aufgrund der sehr geringen Wertschöpfung der BRD im Bereich der Erdölindustie sowie die Kosten die die BRD trägt, zur Aufrechtverhaltung des Erdölzeitalters, durch die NATO und dass die BRD eine Technologiemacht ist, kann es nicht im geoploitischen Interesse der BRD liegen, sich dem Stromzeitalter zu versperren. Der Grund ist, dass die Technologiemacht BRD die Technologien für des Stromzeitalters entwickelt hat bzw. noch entwickeln kann.
Aufgrund der verhältnismäßig geringen Wertschöpfung Deutschlands kann es nicht im deutschen Interesse liegen, sich dem Stromzeitalter zu versperren. Hinzu kommt, dass deutsche Technologien für das Stromzeitalter entwickelt wurden und auch noch weiter entwickelt werden.
== Literatur ==
== Literatur ==
*Thomas Seifert; Klaus Werner: ''Schwarzbuch Öl - Eine Geschichte von Gier, Krieg, Macht und Geld'', [[Bundeszentrale für politische Bildung]], Bonn 2006
Der Begriff Erdölzeitalter beschreibt eine technische Epoche der Menschheit. Diese Epoche wurde im 19. Jahrhundert maßgeblich durch die USA eingeleitet. Ein wesentliches Kennzeichen des Erdölzeitalters besteht darin, dass mit Erdöl und den damit verbundenen Technologien geopolitische Macht ausgeübt wird. Erdöl ist der Energieträger des 20. und 21. Jahrhunderts.
Nach der aktuellen gängigen geschichtlichen Gliederungsschema zufolge wird unsere Epoche nach Frühgeschichte, Altertum und Mittelalter als Neuzeit bezeichnet. Werden die Epochen aber nach der dominierenden Technik definiert, befinden wir uns nach dem Eisenzeitalter gegenwärtig im Zeitalter der fossilen Energien, das auch als Erdölzeitalter bezeichnet werden kann. Das immense Wirtschaftswachstum in den letzten 200 Jahren war nur durch die Erschließung der fossilen Energieträger möglich. Im Gegensatz zum 19. Jahrhundert ist das schwarze Gold nicht Kohle sondern Erdöl.
2013 steuerte Erdöl mehr als ein Drittel zum globalen Primärenergieangebots bei und deckte mehr als 95 Prozent des Energiebedarfs beim Transport.[1] Der Vorteil des Erdöls als Energieträger ist seine hohe Energiedichte und dass es flexibel eingesetzt werden kann. Zudem ist Erdöl sehr preiswert. Mit einem Liter Diesel kann ein Lastwagen (40-Tonner) drei Kilometer weit bewegt werden.
Bedeutung des Erdöls im 21. Jahrhundert
Erdöl hat auch im 21. Jahrhundert eine wichtige Rolle durch die Möglichkeiten einer Erschließung von alternativen Ölquellen. Alternative Erdölquellen sind zum Beispiel Ölsand und können durch Fracking ausgebeutet werden. Des Weiteren gibt es die Herstellung von Öl aus Kohle oder Erdgas und die Möglichkeit, über Agrarprodukte Öl zu gewinnen.
Der fossile Energieträger Erdöl erlaubt es, durch dessen Kontrolle geopolitische Macht auszuüben. Infolge der notwendigen Technologien zur Nutzung ist dieser Energieträger - obwohl in vielen Ländern verfügbar - kein dezentraler Energieträger, sondern ein zentraler. Dies zeigt sich am Beispiel der Wirtschaft Venezuelas, eines der Staaten mit den größten Erdölvorräten. Der Umsatz der mit Erdöl und Erdgas zur Zeit generiert wird, liegt bei ≈1.850 Milliarden US-Dollar pro Jahr.[2] Dieses ist ein bedeutsamer Machtfaktor in der Weltwirtschaft. Zudem ist die US-Wahrung gekoppelt mit dem Erdölpreis. Der Grund ist, dass Erdöl in Dollar gehandelt wird.[3]
Im weitesten Sinne wurden alle Kriege seit der Auflösung des Warschauer Paktes im Jahre 1991 um Erdöl und Erdgas geführt. Dazu gehören die Kriege gegen den Irak sowie die Bürgerkriege in Libyen und Syrien ab 2011. Nach Ansicht von Daniele Ganser[4] geht es im Syrienkrieg um die Erschließung eines Gasvorkommes im persischen Golf sowie den geopolitischen Konflikt, welche Route dieses Erdgas nach Europa nehmen soll.[5] Neben den Kosten des geopolitischen Konfliktes, die kaum noch in Relation zur Wertschöpfung stehen, spricht auch gegen die Fortsetzung des Erdölzeitalters im 21. Jahrhundert die technologische Entwicklung im Bereich der Stromwirtschaft, die Entwicklung der regenerativen Energien, die Entwicklung von Stromspeichersystemen, der Sektorkoppelung sowie von virtuellen Speichern.
Fazit
Die Frage, wohin die Entwicklung im 21. Jahrhundert geht und ob es ein Stromzeitalter geben wird, ist weniger eine Frage der Technik als eine Frage der geopolitischen Interessen. Im Gegensatz zu den Interessen der westlichen Staaten, stehen die Interessen von Schwellenländern bzw. Entwicklungsländern. Aufgrund des internationalen Wissenaustausches über das Internet ist es sehr wahrscheinlich, dass das 21. Jahrhundert des Zeitalter des Stromes sein wird.
Aufgrund der verhältnismäßig geringen Wertschöpfung Deutschlands kann es nicht im deutschen Interesse liegen, sich dem Stromzeitalter zu versperren. Hinzu kommt, dass deutsche Technologien für das Stromzeitalter entwickelt wurden und auch noch weiter entwickelt werden.