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'''Leila Mourad''' (* 17. Februar 1918 in [[Kairo]]; gest. 21. November 1995 in Kairo) war eine [[Judentum|jüdische]] Sängerin und Schauspielerin. Sie war zu ihrer Zeit eine der populärsten Künsterinnen im arabischen Raum. [[Datei:Leila Mourad-1.PNG|thumb|220px|Die jüdische Sängerin und Schauspielerin Leila Mourad]]
'''Leila Mourad''' (* 17. Februar 1918 in [[Kairo]]; gest. 21. November 1995 in Kairo) war eine [[Judentum|jüdische]] Sängerin und Schauspielerin. Sie war zu ihrer Zeit eine der populärsten Künstlerinnen im arabischen Raum. <ref>Levana Zamir: The golden era of "the Jews of Egypt" and the Mediterranean option for a united Middle East, University of Haifa, 2008, S. 32</ref>[[Datei:Leila Mourad-1.PNG|thumb|220px|Die jüdische Sängerin und Schauspielerin Leila Mourad]]
== Vita und Werk ==
== Vita und Werk ==
* Leila Mourad wurde in Kairo als ''Lillian Zaki Mourad Mordechai'' geboren. Sie war die Tochter des aus dem [[Irak]] stammenden jüdischen Kantors ''Zaki Mourad'' und seiner [[Polen|polnisch]]-jüdischen Frau ''Gamilah Salmon'' geboren. <ref>Mona L. Russell: ''Egypt'', ABC-Clio, 2013, S. 342</ref> Sie hatte hatte sechs Geschwister. Einer ihrer Brüder war der Schauspieler und Komponist [[Mounir Mourad]]. Ihre Gesangsausbildung übernahm ihr Vater und der jüdische Komponist [[Dawood Hosni]]. Leila Mourad wurde von ihrem Vater auf eine christliche Schule geschickt, wo sie u.a. auch christlihche Lieder sang. <ref>[http://www.haaretz.com/the-return-of-cinderella-1.6862 Eyal Sagui Bizawe: ''The Return of Cinderella''; in ''Haaretz'' vom 1. Oktober 2009]</ref> Bereits im Alter von neun Jahren trat Leila Mourad in der Kairoer Musikhalle ''Saalat Badi'a'' auf und mit 14 Jahren war sie im [[Ägypten|ägyptischen]] Radio zu hören.
* Leila Mourad wurde im Kairoer Stadtteil ''Abbassiyya'' als ''Lillian Zaki Mourad Mordechai'' geboren. Sie war die Tochter des aus dem [[Irak]] stammenden jüdischen Kantors ''Zaki Mourad'' und seiner [[Polen|polnisch]]-jüdischen Frau ''Gamilah Salmon'' geboren. <ref>Mona L. Russell: ''Egypt'', ABC-Clio, 2013, S. 342</ref> Sie hatte hatte sechs Geschwister. Einer ihrer Brüder war der Schauspieler und Komponist [[Mounir Mourad]]. Ihre Gesangsausbildung übernahm ihr Vater und der jüdische Komponist [[Dawood Hosni]]. Leila Mourad wurde von ihrem Vater auf eine christliche Schule geschickt, wo sie u.a. auch christlihche Lieder sang. <ref>[http://www.haaretz.com/the-return-of-cinderella-1.6862 Eyal Sagui Bizawe: ''The Return of Cinderella''; in ''Haaretz'' vom 1. Oktober 2009]</ref> Bereits im Alter von neun Jahren trat Leila Mourad in der Kairoer Musikhalle ''Saalat Badi'a'' auf und mit 14 Jahren war sie im [[Ägypten|ägyptischen]] Radio zu hören.
* 1932 gab sie in dem Film ''al-Dahaya'' ihr Schauspieldebüt. Da ihr Vater aus ökonomischen Gründen viel reiste und in anderen Ländern der arabischen Welt arbeitete, musste Leila Mourad bereits früh Verantwortung für die Familie übernehmen. In der Zeit vor Gründung Israels 1948 gingen Muslime, Juden und Christen in Ägypten tolerant und freundschaftlich miteinander um, und man konnte auch als Jüdin Karriere machen und populär werden. [[Datei:Leila mourad-2.PNG|thumb|240px|Leila Mourad auf einem Plakat für den Film ''Shati Al-Gharam'' aus dem Jahr 1950]] 1938 gab ihr der ägyptische Komponist [[Mohammed Abdel Wahab]], der auch Lieder für sie schrieb, eine Rolle in seinem Film ''Yahia el Hob''. Unter dem Produzenten [[Togo Mizrahi]] drehte sie zwischen 1939 und 1944 sechs sehr erfolgreiche Spielfilme, bei denen es sich um romantische Geschichten mit vielen Musikeinlagen handelte. <ref>Joel Beinin: ''The Dispersion of Egyptian Jewry - Culture, Politics, and the Formation of a Modern Diaspora'', The American University in Cairo Press, 2005, S. 83 und 84</ref> Sie wurde zur populärsten Schauspielerin Ägyptens.
* 1932 gab sie in dem Film ''al-Dahaya'' ihr Schauspieldebüt. Da ihr Vater aus ökonomischen Gründen viel reiste und in anderen Ländern der arabischen Welt arbeitete, musste Leila Mourad bereits früh Verantwortung für die Familie übernehmen. In der Zeit vor Gründung Israels 1948 gingen Muslime, Juden und Christen in Ägypten tolerant und freundschaftlich miteinander um, und man konnte auch als Jüdin Karriere machen und populär werden. [[Datei:Leila mourad-2.PNG|thumb|240px|Leila Mourad auf einem Plakat für den Film ''Shati Al-Gharam'' aus dem Jahr 1950]] 1938 gab ihr der ägyptische Komponist [[Mohammed Abdel Wahab]], der auch Lieder für sie schrieb, eine Rolle in seinem Film ''Yahia el Hob''. Auch andere Komponisten wie Mohammad Fawzi, Mohammad Qassabji, Riyad al-Sunbati oder Sheikh Zakariya Ahmad schrieben Lieder für sie. <ref>[http://jewishrefugees.blogspot.de/2009/09/leyla-murad-tv-soap-shows-jews-as.html Leyla Murad TV soap shows Jews as normal people]</ref> Unter dem Produzenten [[Togo Mizrahi]] drehte sie zwischen 1939 und 1944 sechs sehr erfolgreiche Spielfilme, bei denen es sich um romantische Geschichten und Komödien mit vielen Musikeinlagen handelte. <ref>Joel Beinin: ''The Dispersion of Egyptian Jewry - Culture, Politics, and the Formation of a Modern Diaspora'', The American University in Cairo Press, 2005, S. 83 und 84</ref> Sie wurde zur populärsten Schauspielerin Ägyptens, und wurde u.a. "Cinderella des ägyptischen Films" genannt.
* 1945 heiratete sie den Schauspieler und Produzenten [[Anwar Wagdi]] und konvertierte ein Jahr später zum [[Islam]]. Danach drehte sie bis 1953 unter Leitung ihres Ehemanns fast jedes Jahr mehrere Filme. Nach der Gründung [[Israel]]s im Jahr 1948 nahm auch in Ägypten die antijüdische Stimmung zu. Nachdem ihre Ehe 1951 zerbrach, beschuldigte sie ihr Exmann 1952 öffentlich, dass sie ein Spion Israels sei und 50.000 britische Pfund für die israelische Armee sammle. <ref>Mona L. Russell: ''Egypt'', ABC-Clio, 2013, S. 342</ref> Sofort wurden ihre Lieder und Filme in der arabischen Welt boykottiert. Der ägyptische Präsident [[Jamal Abd al-Nasser]] setzte sich persönlich für eine Aufhebung des Boykotts ihrer Filme und Lieder in Syrien ein. <ref>Ghada Hashem Talhami: Historical Dictionary of Women in the Middle East and North Africa, Scarecrow Press, 2013, S. 233 und 234</ref> Obwohl die Vorwürfe sich als haltlos erwiesen und sie 1953 noch zur offiziellen Sängerin der Ägyptischen Revolution ernannt wurde, drehte sie 1953 ihren letzten Film und zog sich 1955 aus der Öffentlichkeit zurück. <ref>Michael Brenner: ''Kleine jüdische Geschichte'', C.H. Beck, 1. Aufl., München, 2012, S. 320</ref> Einige Jahre sang sie noch ab und an für das Radio, bevor sie sich ganz in das Privatleben zurückzog. Sie heiratete noch zwei mal: Zuerst den Offizier ''Waguih Abaza'' und später den Filmdirektor ''Fatin Abdul Wahab''. <ref>[http://www.haaretz.com/the-return-of-cinderella-1.6862 Eyal Sagui Bizawe: ''The Return of Cinderella''; in ''Haaretz'' vom 1. Oktober 2009]</ref> Vier Jahre nach ihrem Tod gab Ägypten ihr zu Ehren eine Briefmarke heraus. <ref>Ghada Hashem Talhami: Historical Dictionary of Women in the Middle East and North Africa, Scarecrow Press, 2013, S. 234</ref>
* 1945 heiratete sie den Schauspieler und Produzenten [[Anwar Wagdi]] und konvertierte ein Jahr später zum [[Islam]]. Danach drehte sie bis 1953 unter Leitung ihres Ehemanns fast jedes Jahr mehrere Filme. Nach der Gründung [[Israel]]s im Jahr 1948 nahm auch in Ägypten die antijüdische Stimmung zu. Nachdem ihre Ehe 1951 zerbrach, beschuldigte sie ihr Exmann 1952 öffentlich, dass sie ein Spion Israels sei und 50.000 britische Pfund für die israelische Armee sammle. <ref>Mona L. Russell: ''Egypt'', ABC-Clio, 2013, S. 342</ref> Sofort wurden ihre Lieder und Filme in der arabischen Welt boykottiert. Der ägyptische Präsident [[Jamal Abd al-Nasser]] setzte sich persönlich für eine Aufhebung des Boykotts ihrer Filme und Lieder in Syrien ein. <ref>Ghada Hashem Talhami: Historical Dictionary of Women in the Middle East and North Africa, Scarecrow Press, 2013, S. 233 und 234</ref> Obwohl die Vorwürfe sich als haltlos erwiesen und sie 1953 noch zur offiziellen Sängerin der Ägyptischen Revolution ernannt wurde, drehte sie 1953 ihren letzten Film. Das Magazin ''Ruz al-Yusuf'' berichtete regelmäßig über ihre Karriere. Im November 1954 wurde ihr Song ''Is’al ‘alayya'' zum Song des Jahres gewählt und einen Monat später trat sie vor 4.000 begeisterten Zuschauern auf. <ref>Joel Beinin: The Dispersion of Egyptian Jewry - Culture, Politics, and the Formation of a Modern Diaspora, The American University in Cairo Press, 2005, S. 85</ref> 1955 zog sie sich aus der Öffentlichkeit zurück. <ref>Michael Brenner: ''Kleine jüdische Geschichte'', C.H. Beck, 1. Aufl., München, 2012, S. 320</ref> Einige Jahre sang sie noch ab und an für das Radio, bevor sie sich ganz in das Privatleben zurückzog. Ob die Gründe ihres Rückzugs in den den öffentlichen Beschuldigungen als Spion, im nachlassenden Erfolg (ihr letzter Film ''Al Habib al Majhoul'' floppte 1955 an den Kassen) oder im Privatleben lagen nicht geklärt. <ref>Viola Shafik: Popular Egyptian Cinema - Gender, Class, and Nation, The American University Press in Cairo, 2006, S. 36</ref> Im Laufe ihrer Karriere hat Leila Mourad an die 1.200 Lieder eingespielt und 27 Filme gemacht. <ref>[http://www.aljadid.com/content/decade-later-layla-murad-still-unforgettable-artist Sami Asmar: Decade Later, Layla Murad Still Unforgettable Artist]</ref> Sie heiratete noch zwei mal: Zuerst den Offizier ''Waguih Abaza'' und später den Filmdirektor ''Fatin Abdul Wahab''. <ref>[http://www.haaretz.com/the-return-of-cinderella-1.6862 Eyal Sagui Bizawe: ''The Return of Cinderella''; in ''Haaretz'' vom 1. Oktober 2009]</ref> Angebote nach [[Israel]] auszuwandern und dort ihre Karriere fortzusetzen lehnte sie mehrfach ab. <ref>Andrew Hammond: Pop Culture Arab World! - Media, Arts, and Lifestyle, ABC Clio, 2005, S. 118</ref>
* Vier Jahre nach ihrem Tod gab Ägypten ihr zu Ehren eine Briefmarke heraus. <ref>Ghada Hashem Talhami: Historical Dictionary of Women in the Middle East and North Africa, Scarecrow Press, 2013, S. 234</ref> Im Jahr 2009 wurde eine ägyptisch-syrische TV-Serie über ihr leben produziert. Dies war die erste arabische Fernsehsendung, die Juden nicht stereotyp als Halsabschneider, Betrüger, Verbrecher oder Mörder, sondern als ganz normale Menschen und loyale Staatsbürger eines arabischen Landes zeigte. <ref>[http://www.jewish-music.huji.ac.il/content/hayrana-laih Ofer Ronen und Edwin Seroussi: ''Hayrana Laih'']</ref>
== Filmografie ==
[[Datei:Leila Mourad-3.PNG|thumb|180px|Leila Mourad auf einer ägyptischen Briefmarke aus dem Jahr 1999]]
* El habib el maghul (1955)
* Bint el akaber (1953)
* Sayedat al-Qitar (1953)
* Min al kalb al kalb (1952)
* Ward el gharam (1952)
* Shati el gharam (1950)
* Ghazal al-banat (1949)
* El hawae wa el chabab (1948)
* Darbet el kadar (1947)
* Kalbi dalili (1947)
* Khatem Suleiman (1947)
* Leila bint el agnia (1947)
* El madi el majhoul (1946)
* Leila bint el fukara (1946)
* Shadia al wadi (1946)
* Leila fil zalam (1944)
* Leila, bint madaress (1942)
* Leila, ghadet el camelia (1942)
* Shuhaddaa el gharam (1942)
* Leila, bint el rif (1941)
* Laila momtera (1940)
* Yahya el hub (1938)
== Links und Quellen ==
== Links und Quellen ==
=== Weblinks ===
=== Weblinks ===
==== Audios ====
* [http://www.aljadid.com/content/decade-later-layla-murad-still-unforgettable-artist Sami Asmar: Decade Later, Layla Murad Still Unforgettable Artist]
* [http://www.haaretz.com/the-return-of-cinderella-1.6862 Eyal Sagui Bizawe: ''The Return of Cinderella''; in ''Haaretz'' vom 1. Oktober 2009]
* [http://jewishrefugees.blogspot.de/2009/09/leyla-murad-tv-soap-shows-jews-as.html Leyla Murad TV soap shows Jews as normal people]
==== Audio ====
* [https://darkmp3.ru/slushat-leila-mourad.html Aufnahmen von Leila Mourad auf www.darkmp3.ru]
* [https://darkmp3.ru/slushat-leila-mourad.html Aufnahmen von Leila Mourad auf www.darkmp3.ru]
==== Video ====
* [https://www.youtube.com/watch?v=GA4Z62-B80I Film mit Leila Mourad aus dem Jahr 1942]
* [https://www.youtube.com/watch?v=6OuI80Mhlbc Der Film Laila Bent Alaghnia (1946)]
* [https://www.youtube.com/watch?v=MwBAY65V96Y Film mit Leila Mourad aus dem Jahr 1948]
* [https://www.youtube.com/watch?v=qxJAlN2PSk4 Film mit Leila Mourad aus dem Jahr 1951]
* [https://www.youtube.com/watch?v=Y7OLG23dtbQ Der Film Shatea El Gharam mit Leila Mourad (1950)]
=== Literatur ===
=== Literatur ===
* Joel Beinin: ''The Dispersion of Egyptian Jewry - Culture, Politics, and the Formation of a Modern Diaspora'', The American University in Cairo Press, 2005, Seite 83 bis 85
* Joel Beinin: ''The Dispersion of Egyptian Jewry - Culture, Politics, and the Formation of a Modern Diaspora'', The American University in Cairo Press, 2005, Seite 83 bis 85
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* Viola Shafik: ''Popular Egyptian Cinema - Gender, Class, and Nation'', The American University Press in Cairo, 2006, Seite 36 bis 40
* Viola Shafik: ''Popular Egyptian Cinema - Gender, Class, and Nation'', The American University Press in Cairo, 2006, Seite 36 bis 40
* Gönül Dönmez-Colin: ''The Cinema of North Africa and the Middle East'', Wallflower Press, 2007, Seite 13 ff.
* Gönül Dönmez-Colin: ''The Cinema of North Africa and the Middle East'', Wallflower Press, 2007, Seite 13 ff.
== Andere Wikis ==
== Andere Wikis ==
* [https://en.wikipedia.org/wiki/Leila_Mourad Artikel in der englischsprachigen Wikipedia]
* [https://ar.wikipedia.org/wiki/%D9%84%D9%8A%D9%84%D9%89_%D9%85%D8%B1%D8%A7%D8%AF Artikel in der arabschen Wikipedia]
* [https://he.wikipedia.org/wiki/%D7%9C%D7%99%D7%9C%D7%94_%D7%9E%D7%95%D7%A8%D7%90%D7%93 Artikel in der hebräischen Wikipedia]
=== Einzelnachweise ===
=== Einzelnachweise ===
<references/>
<references/>
== Hinweis zur Verwendung ==
== Hinweis zur Verwendung ==
'''Dieser Artikel wurde exklusiv für die [[Pluspedia]] geschrieben und darf ausdrücklich und unter Strafandrohung nicht in anderen Projekten/Wikis verwandt werden.'''
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Achtung! Dieser Artikel wurde exklusiv für das Fernbacher Jewish Music Research Center geschrieben. Der Text oder Teile daraus dürfen ohne Quellenangabe nicht in anderen Projekten/Wikis verwandt werden.
Leila Mourad (* 17. Februar 1918 in Kairo; gest. 21. November 1995 in Kairo) war eine jüdische Sängerin und Schauspielerin. Sie war zu ihrer Zeit eine der populärsten Künstlerinnen im arabischen Raum. [1]
Leila Mourad wurde im Kairoer Stadtteil Abbassiyya als Lillian Zaki Mourad Mordechai geboren. Sie war die Tochter des aus dem Irak stammenden jüdischen Kantors Zaki Mourad und seiner polnisch-jüdischen Frau Gamilah Salmon geboren. [2] Sie hatte hatte sechs Geschwister. Einer ihrer Brüder war der Schauspieler und Komponist Mounir Mourad. Ihre Gesangsausbildung übernahm ihr Vater und der jüdische Komponist Dawood Hosni. Leila Mourad wurde von ihrem Vater auf eine christliche Schule geschickt, wo sie u.a. auch christlihche Lieder sang. [3] Bereits im Alter von neun Jahren trat Leila Mourad in der Kairoer Musikhalle Saalat Badi'a auf und mit 14 Jahren war sie im ägyptischen Radio zu hören.
1932 gab sie in dem Film al-Dahaya ihr Schauspieldebüt. Da ihr Vater aus ökonomischen Gründen viel reiste und in anderen Ländern der arabischen Welt arbeitete, musste Leila Mourad bereits früh Verantwortung für die Familie übernehmen. In der Zeit vor Gründung Israels 1948 gingen Muslime, Juden und Christen in Ägypten tolerant und freundschaftlich miteinander um, und man konnte auch als Jüdin Karriere machen und populär werden. Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehltLeila Mourad auf einem Plakat für den Film Shati Al-Gharam aus dem Jahr 1950 1938 gab ihr der ägyptische Komponist Mohammed Abdel Wahab, der auch Lieder für sie schrieb, eine Rolle in seinem Film Yahia el Hob. Auch andere Komponisten wie Mohammad Fawzi, Mohammad Qassabji, Riyad al-Sunbati oder Sheikh Zakariya Ahmad schrieben Lieder für sie. [4] Unter dem Produzenten Togo Mizrahi drehte sie zwischen 1939 und 1944 sechs sehr erfolgreiche Spielfilme, bei denen es sich um romantische Geschichten und Komödien mit vielen Musikeinlagen handelte. [5] Sie wurde zur populärsten Schauspielerin Ägyptens, und wurde u.a. "Cinderella des ägyptischen Films" genannt.
1945 heiratete sie den Schauspieler und Produzenten Anwar Wagdi und konvertierte ein Jahr später zum Islam. Danach drehte sie bis 1953 unter Leitung ihres Ehemanns fast jedes Jahr mehrere Filme. Nach der Gründung Israels im Jahr 1948 nahm auch in Ägypten die antijüdische Stimmung zu. Nachdem ihre Ehe 1951 zerbrach, beschuldigte sie ihr Exmann 1952 öffentlich, dass sie ein Spion Israels sei und 50.000 britische Pfund für die israelische Armee sammle. [6] Sofort wurden ihre Lieder und Filme in der arabischen Welt boykottiert. Der ägyptische Präsident Jamal Abd al-Nasser setzte sich persönlich für eine Aufhebung des Boykotts ihrer Filme und Lieder in Syrien ein. [7] Obwohl die Vorwürfe sich als haltlos erwiesen und sie 1953 noch zur offiziellen Sängerin der Ägyptischen Revolution ernannt wurde, drehte sie 1953 ihren letzten Film. Das Magazin Ruz al-Yusuf berichtete regelmäßig über ihre Karriere. Im November 1954 wurde ihr Song Is’al ‘alayya zum Song des Jahres gewählt und einen Monat später trat sie vor 4.000 begeisterten Zuschauern auf. [8] 1955 zog sie sich aus der Öffentlichkeit zurück. [9] Einige Jahre sang sie noch ab und an für das Radio, bevor sie sich ganz in das Privatleben zurückzog. Ob die Gründe ihres Rückzugs in den den öffentlichen Beschuldigungen als Spion, im nachlassenden Erfolg (ihr letzter Film Al Habib al Majhoul floppte 1955 an den Kassen) oder im Privatleben lagen nicht geklärt. [10] Im Laufe ihrer Karriere hat Leila Mourad an die 1.200 Lieder eingespielt und 27 Filme gemacht. [11] Sie heiratete noch zwei mal: Zuerst den Offizier Waguih Abaza und später den Filmdirektor Fatin Abdul Wahab. [12] Angebote nach Israel auszuwandern und dort ihre Karriere fortzusetzen lehnte sie mehrfach ab. [13]
Vier Jahre nach ihrem Tod gab Ägypten ihr zu Ehren eine Briefmarke heraus. [14] Im Jahr 2009 wurde eine ägyptisch-syrische TV-Serie über ihr leben produziert. Dies war die erste arabische Fernsehsendung, die Juden nicht stereotyp als Halsabschneider, Betrüger, Verbrecher oder Mörder, sondern als ganz normale Menschen und loyale Staatsbürger eines arabischen Landes zeigte. [15]
Joel Beinin: The Dispersion of Egyptian Jewry - Culture, Politics, and the Formation of a Modern Diaspora, The American University in Cairo Press, 2005, Seite 83 bis 85
Ghada Hashem Talhami: Historical Dictionary of Women in the Middle East and North Africa, Scarecrow Press, 2013, Seite 233 und 234
Viola Shafik: Popular Egyptian Cinema - Gender, Class, and Nation, The American University Press in Cairo, 2006, Seite 36 bis 40
Gönül Dönmez-Colin: The Cinema of North Africa and the Middle East, Wallflower Press, 2007, Seite 13 ff.
↑Joel Beinin: The Dispersion of Egyptian Jewry - Culture, Politics, and the Formation of a Modern Diaspora, The American University in Cairo Press, 2005, S. 83 und 84
↑Ghada Hashem Talhami: Historical Dictionary of Women in the Middle East and North Africa, Scarecrow Press, 2013, S. 233 und 234
↑Joel Beinin: The Dispersion of Egyptian Jewry - Culture, Politics, and the Formation of a Modern Diaspora, The American University in Cairo Press, 2005, S. 85
↑Michael Brenner: Kleine jüdische Geschichte, C.H. Beck, 1. Aufl., München, 2012, S. 320
↑Viola Shafik: Popular Egyptian Cinema - Gender, Class, and Nation, The American University Press in Cairo, 2006, S. 36
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