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Mittelalter: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Begriff '''Mittelalter''' bezeichnet in der [[Geschichte]] die Epoche zwischen dem Ende der [[Antike]] und dem Beginn der [[Neuzeit]]. Dies ist die Zeitspanne etwa vom 6. bis 15. Jahrhundert n. Chr.
Der Begriff '''Mittelalter''' bezeichnet in der [[Geschichte]] die Epoche zwischen dem Ende der [[Antike]] und dem Beginn der [[Neuzeit]]. Dies ist die Zeitspanne etwa vom 6. bis 15. Jahrhundert n. Chr.


[[Datei:Koelner Dom Nordseite.jpg|thumb|Der [[Kölner Dom]], ein Symbol der mittelalterlichen [[Gotik|gotischen]] Baukunst]]
Die zeitliche Abgrenzung von Anfang und Ende des Mittelalters ist in der Forschung umstritten. Die Bezeichnung „Mittelalter“ bezog sich zunächst auf die Geschichte des christlichen [[Abendland]]s vor der [[Reformation]] und begann nach einer heute überholten Auffassung mit dem [[Untergang des Römischen Reiches]] im Jahr 395. In außereuropäischen Kulturen sowie der Darstellung deren Geschichte durch die westliche Geschichtsforschung wird die Bezeichnung nicht verwendet.  
Die zeitliche Abgrenzung von Anfang und Ende des Mittelalters ist in der Forschung umstritten. Die Bezeichnung „Mittelalter“ bezog sich zunächst auf die Geschichte des christlichen [[Abendland]]s vor der [[Reformation]] und begann nach einer heute überholten Auffassung mit dem [[Untergang des Römischen Reiches]] im Jahr 395. In außereuropäischen Kulturen sowie der Darstellung deren Geschichte durch die westliche Geschichtsforschung wird die Bezeichnung nicht verwendet.  


In den meisten gedruckten [[Lexikon|Lexika]] und [[Enzyklopädie]]n sowie im allgemeinen Sprachgebrauch wird das Mittelalter zeitlich in drei Hauptphasen gegliedert:
In der [[englisch]]en Forschung beginnt das Mittelalter (oft unter der Bezeichnung ''Dark Ages'' = [[Dunkle Jahrhunderte]]) bereits im [[5. Jahrhundert]].
* [[Frühmittelalter]], 6. Jahrhundert bis Anfang/Mitte des 11. Jahrhundert
* [[Hochmittelalter]], Anfang/Mitte des 11. Jahrhunderts bis ca. zum Jahre 1250
* [[Spätmittelalter]], ca. 1250 bis ca. 1500
 
In der [[englisch]]en Forschung beginnt das Mittelalter (oft unter der Bezeichnung ''Dark Ages'' = [[Dunkle Jahrhunderte]]) bereits im 5. Jahrhundert.


== Untergliederung des Mittelalters ==
== Untergliederung des Mittelalters ==


Im deutschsprachigen Raum hat seit dem 19. Jahrhundert die von der Nationalidee beeinflusste, an der fränkischen und deutschen Herrschergeschichte orientierte Geschichtsschreibung das europäische Mittelalter bzw. die [[Deutschland im Mittelalter|Geschichte Deutschlands im Mittelalter]] vornehmlich in drei Hauptphasen gegliedert:
Im deutschsprachigen Raum hat seit dem 19. Jahrhundert die von der Nationalidee beeinflusste, an der [[Franken|fränkischen]] und deutschen Herrschergeschichte orientierte Geschichtsschreibung das europäische Mittelalter bzw. die [[Deutschland im Mittelalter|Geschichte Deutschlands im Mittelalter]] vornehmlich in drei Hauptphasen gegliedert:


* [[Frühmittelalter]]  
In den meisten gedruckten [[Lexikon|Lexika]] und [[Enzyklopädie]]n sowie im allgemeinen Sprachgebrauch wird das Mittelalter zeitlich in drei Hauptphasen gegliedert:
* [[Hochmittelalter]]  
* [[Frühmittelalter]], 6. Jahrhundert bis Anfang/Mitte des 11. Jahrhundert
* [[Spätmittelalter]]  
* [[Hochmittelalter]], Anfang/Mitte des 11. Jahrhunderts bis ca. zum Jahre 1250
* [[Spätmittelalter]], ca. 1250 bis ca. 1500


Diese Trinität war an der Vorstellung von ''Aufstieg'', ''Blüte'' und ''Verfall'' ausgerichtet, wird in der neueren Forschung aber sehr viel differenzierter betrachtet. Durch veränderte Fragestellungen, insbesondere auch die Berücksichtigung wirtschafts-, sozial- und kulturgeschichtlicher Aspekte, ging man allmählich von dem an der Herrschergeschichte ausgerichteten Ordnungsmodell ab und betonte die Veränderungen des 11./12. Jahrhunderts als entscheidende Zäsur des als ''Mittelalter'' bezeichneten Jahrtausends. Oft führt das dazu, dass man nur noch das ''frühere'' vom ''späteren'' Mittelalter unterscheidet. Von einzelnen Forschern vorgenommene abweichende Ein- und Zuordnungen sind auch von unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen beeinflusst.
Diese Phasen sind an der Vorstellung von ''Aufstieg'', ''Blüte'' und ''Verfall'' ausgerichtet. Heute findet aber eine sehr viel differenziertere Betrachtung statt. Die Veränderungen des 11./12. Jahrhunderts waren grundlegend für das ''Mittelalter''. Einzelne Forscher unterteilen das Mittelalter nach ihren Themenschwerpunkten.


=== Frühmittelalter ===
=== Frühmittelalter ===
Die [[Völkerwanderungszeit]] wird von der Forschung als Übergangsphase zwischen [[Spätantike]] und frühem Mittelalter angesehen.


Die sogenannte „[[Völkerwanderung]]“ wird von der Forschung als Bindeglied zwischen [[Spätantike]] und frühem Mittelalter angesehen.
Im Frühmittelalter fanden viele einschneidende Entwicklungen statt, die Auswirkungen bis in die Moderne haben. Es vollzog sich eine Umformung des antiken römischen Erbes. Das Mittelalter ist sowohl von Kontinuitäten als auch vom Wandel im politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Bereich gekennzeichnet. Es vollzog sich die Teilung Europas und des Mittelmeerraums in einen [[Christentum|christlichen]] und einen [[islam]]ischen Teil sowie des christlichen Teils in einen [[latein]]ischen und einen sogenannten orthodoxen ([[Byzanz]]). Mehrere der im Frühmittelalter entstandenen Reiche bildeten die Grundlage für heute noch existierende Staaten.
 
Das [[Frankenreich]] war das bedeutendste germanisch-romanische Nachfolgereich im Westen.
Im Frühmittelalter fanden viele einschneidende Entwicklungen statt, die Auswirkungen bis in die Moderne haben. Es vollzog sich eine Umformung des antiken römischen Erbes, doch trotz zahlreicher Brüche sind ebenso viele Kontinuitätslinien zu erkennen. Entgegen der älteren Deutung als „dunkle“ oder „rückständige“ Epoche wird das Frühmittelalter in der modernen Forschung wesentlich differenzierter betrachtet. Es ist sowohl von Kontinuitäten als auch vom Wandel im politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Bereich gekennzeichnet. Es vollzog sich die Teilung Europas und des Mittelmeerraums in einen christlichen und einen islamischen Teil sowie des christlichen Teils in einen lateinischen und einen orthodoxen, der den Kulturkreis von Byzanz umfasste. Mehrere der im Frühmittelalter entstandenen Reiche bildeten die Grundlage für heute noch existierende Staaten.
 
Das Frankenreich war das bedeutendste germanisch-romanische Nachfolgereich im Westen.  


=== Hochmittelalter ===
=== Hochmittelalter ===
Das Hochmittelalter war die Blütezeit des [[Ritter]]tums, des [[Lehnswesen]]s und des [[Minne]]sangs. Die Bevölkerung begann zu wachsen (begünstigt unter anderem durch landwirtschaftliche Fortschritte und die [[mittelalterliche Warmzeit]]), Handel und Gewerbe nahmen zu und zahlreiche Städte prosperierten. Es kam zu einer neuen kulturellen und wissenschaftlichen Entfaltung, wobei Bildung nun nicht länger ausschließlich dem [[Klerus]] vorbehalten war. Allerdings verlief die Entwicklung in den einzelnen Reichen recht unterschiedlich.
Das Hochmittelalter war die Blütezeit des [[Ritter]]tums, des [[Lehnswesen]]s und des [[Minne]]sangs. Die Bevölkerung begann zu wachsen (begünstigt unter anderem durch landwirtschaftliche Fortschritte und die [[mittelalterliche Warmzeit]]), Handel und Gewerbe ([[Handwerk]]) nahmen zu. Es kam zu einer neuen kulturellen und wissenschaftlichen Entfaltung, da Bildung zugänglich wurde. Die Entwicklung in den einzelnen Regionen verlief recht unterschiedlich.
 
Das Hochmittelalter war eine Epoche der Auseinandersetzung zwischen weltlicher (Kaisertum) und geistlicher (Papst) Macht im [[Investiturstreit]].
Das Hochmittelalter war eine Epoche der Auseinandersetzung zwischen weltlicher (Kaisertum/Imperium) und geistlicher (Papst/Sacerdotium) Universalgewalt im [[Investiturstreit]].
Die wichtigsten [[Ordensgemeinschaft]]en des Hochmittelalters waren neben den [[Zisterzienser]]n die [[Bettelorden]] der Franziskaner und [[Dominikaner]].
 
Die wichtigsten [[Ordensgemeinschaft]]en des Hochmittelalters waren neben den [[Zisterzienser]]n die [[Bettelorden]] der [[Franziskanische Orden|Franziskaner]] und [[Dominikaner]].


=== Spätmittelalter ===
=== Spätmittelalter ===
Europa erlebte nach Ansicht der älteren Forschung ab ca. 1300 eine gewisse Krisenzeit. Objektiv feststellbar sind etwa Klimaveränderungen, die sich nachteilig auswirkten, doch dominierte in Deutschland lange Zeit auch die Ansicht, dass es zu einer politischen Krisenzeit gekommen sei. Diese Forschungsdebatte betraf allerdings stärker die deutsche [[Mediävistik]], weil dort die Abfolge des Mittelalters in drei Stufen prägend war. In Italien oder Frankreich wurde keine derartig scharfe Trennung vorgenommen. In der neueren deutschsprachigen Forschung wird wesentlich differenzierter geurteilt und unter anderem die Übergänge in die beginnende Neuzeit betont.
Europa erlebte nach Ansicht der älteren Forschung ab ca. 1300 Klimaveränderungen, die sich nachteilig auswirkten. Die [[Übergang|Übergänge]] in die beginnende Neuzeit waren nicht kongruent.


=== Ende des Mittelalters ===
=== Ende des Mittelalters ===
Wie hinsichtlich des Übergangs von der Antike ins Mittelalter, so sind auch für das Ende des Mittelalters verschiedene Forschungsansätze möglich. Es handelt sich letztlich um fließende Übergänge und nicht um einen zeitlich exakt datierbaren Bruch. Als wesentlich für den Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit betrachtet man im Allgemeinen die Zeit der [[Renaissance]].
Wie hinsichtlich des Übergangs von der Antike ins Mittelalter, so sind auch für das Ende des Mittelalters verschiedene Forschungsansätze möglich. Es handelt sich letztlich um fließende Übergänge und nicht um einen zeitlich exakt datierbaren Bruch. Als wesentlich für den Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit betrachtet man im Allgemeinen die Zeit der [[Renaissance]].
== Weblink ==
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==Literatur ==
*
*


[[Kategorie:PPA-Kupfer]]
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Aktuelle Version vom 15. Juli 2025, 15:59 Uhr

Geschichtsepochen
Neuzeit Gegenwart
Neuste Zeit
Frühe Neuzeit
Früheste Neuzeit
Mittelalter Spätmittelalter
Hochmittelalter
Frühmittelalter
Altertum Antike
Frühgeschichte

Der Begriff Mittelalter bezeichnet in der Geschichte die Epoche zwischen dem Ende der Antike und dem Beginn der Neuzeit. Dies ist die Zeitspanne etwa vom 6. bis 15. Jahrhundert n. Chr.

Die zeitliche Abgrenzung von Anfang und Ende des Mittelalters ist in der Forschung umstritten. Die Bezeichnung „Mittelalter“ bezog sich zunächst auf die Geschichte des christlichen Abendlands vor der Reformation und begann nach einer heute überholten Auffassung mit dem Untergang des Römischen Reiches im Jahr 395. In außereuropäischen Kulturen sowie der Darstellung deren Geschichte durch die westliche Geschichtsforschung wird die Bezeichnung nicht verwendet.

In der englischen Forschung beginnt das Mittelalter (oft unter der Bezeichnung Dark Ages = Dunkle Jahrhunderte) bereits im 5. Jahrhundert.

Untergliederung des Mittelalters

Im deutschsprachigen Raum hat seit dem 19. Jahrhundert die von der Nationalidee beeinflusste, an der fränkischen und deutschen Herrschergeschichte orientierte Geschichtsschreibung das europäische Mittelalter bzw. die Geschichte Deutschlands im Mittelalter vornehmlich in drei Hauptphasen gegliedert:

In den meisten gedruckten Lexika und Enzyklopädien sowie im allgemeinen Sprachgebrauch wird das Mittelalter zeitlich in drei Hauptphasen gegliedert:

Diese Phasen sind an der Vorstellung von Aufstieg, Blüte und Verfall ausgerichtet. Heute findet aber eine sehr viel differenziertere Betrachtung statt. Die Veränderungen des 11./12. Jahrhunderts waren grundlegend für das Mittelalter. Einzelne Forscher unterteilen das Mittelalter nach ihren Themenschwerpunkten.

Frühmittelalter

Die Völkerwanderungszeit wird von der Forschung als Übergangsphase zwischen Spätantike und frühem Mittelalter angesehen.

Im Frühmittelalter fanden viele einschneidende Entwicklungen statt, die Auswirkungen bis in die Moderne haben. Es vollzog sich eine Umformung des antiken römischen Erbes. Das Mittelalter ist sowohl von Kontinuitäten als auch vom Wandel im politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Bereich gekennzeichnet. Es vollzog sich die Teilung Europas und des Mittelmeerraums in einen christlichen und einen islamischen Teil sowie des christlichen Teils in einen lateinischen und einen sogenannten orthodoxen (Byzanz). Mehrere der im Frühmittelalter entstandenen Reiche bildeten die Grundlage für heute noch existierende Staaten. Das Frankenreich war das bedeutendste germanisch-romanische Nachfolgereich im Westen.

Hochmittelalter

Das Hochmittelalter war die Blütezeit des Rittertums, des Lehnswesens und des Minnesangs. Die Bevölkerung begann zu wachsen (begünstigt unter anderem durch landwirtschaftliche Fortschritte und die mittelalterliche Warmzeit), Handel und Gewerbe (Handwerk) nahmen zu. Es kam zu einer neuen kulturellen und wissenschaftlichen Entfaltung, da Bildung zugänglich wurde. Die Entwicklung in den einzelnen Regionen verlief recht unterschiedlich. Das Hochmittelalter war eine Epoche der Auseinandersetzung zwischen weltlicher (Kaisertum) und geistlicher (Papst) Macht im Investiturstreit. Die wichtigsten Ordensgemeinschaften des Hochmittelalters waren neben den Zisterziensern die Bettelorden der Franziskaner und Dominikaner.

Spätmittelalter

Europa erlebte nach Ansicht der älteren Forschung ab ca. 1300 Klimaveränderungen, die sich nachteilig auswirkten. Die Übergänge in die beginnende Neuzeit waren nicht kongruent.

Ende des Mittelalters

Wie hinsichtlich des Übergangs von der Antike ins Mittelalter, so sind auch für das Ende des Mittelalters verschiedene Forschungsansätze möglich. Es handelt sich letztlich um fließende Übergänge und nicht um einen zeitlich exakt datierbaren Bruch. Als wesentlich für den Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit betrachtet man im Allgemeinen die Zeit der Renaissance.