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Thingplatz (Flensburg)

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Der Thingplatz Flensburgs war der Platz auf dem sich die Bürgerschaft noch fast bis zum Ende des Spätmittelalters zum Thing beziehungsweise zum Rat, versammelte.

Geschichte

Bis ins Spätmittelalter kam Flensburg noch ohne Rathaus aus. In Flensburg lebten im Mittelalter nur ungefähr 2000 Menschen, und die Bürgerschaft versammelte sich zur Beratung auf dem Flensburger Thingplatz, dort wo sich die großen Kirchspiele von St. Nikolai und St. Marien berührten und wo sich damit zugleich ungefähr die Mitte der Stadt befand. Die Kirchspiele St. Johannis, unterhalb von St. Nikolai gelegen, und das des Gertrudenviertels, nördlich neben St. Marien gelegen, waren kleiner. Der besagte Platz war mit Bedacht gewählt worden. Keine Seite konnte behaupten, sein Wohnbezirk wäre benachteiligt worden.[1] Zwischen dem Südermarkt und Nordermarkt wurde also in der Mitte der Wegstrecke der Thingplatz gelegt. Schon damals waren die beiden Märkte über eine Straßenverbindung verbunden, die dem Verlauf des heutigen Holms und der Großen Straße entspricht. Die ganz genaue Lage des Platzes ist dabei nicht mehr genau bekannt. Er soll sich westlich der Straßenseite, im heutigen Bereich der Hausnummer Große Straße Nr. 1 (heute McDonald’s, in den 1970er Jahren noch die Creditbank),[2] bis zu dem darüber liegenden Flensburger Stadttheater befunden haben,[3] wobei sich aber im oberen Bereich des erwähnten Areals des Stadttheaters im Mittelalter noch die Stadtbefestigung mit der Rathauspforte befunden hat.[4] Begrenzt wurde der Thingplatz zudem von der unmittelbar nördlich gelegenen Rutebek,[4] ein Bach der den Hang herabfloss. Die heutige Rathausstraße existierte damals noch nicht.[5] Die damit angegebene volle Größe des Thingplatzes hätte damit bei voller Ausnutzung wohl lautes Schreien des jeweiligen Sprechers erfordert. Als die Anzahl der Bürger zum Ende des Mittelalters auf über 3000 angewachsen war, beschloss der Allmannsthing im Jahre 1443 den Bau eines Rathauses.[3]

Aufgaben und Ablauf der Versammlungen

Nach alter Tradition wurde unter freiem Himmmel auf dem Allmannsthing[6] auch das Stadtrecht verlesen. Ebenfalls verlesen wurden wichtige Bekanntmachungen.[3] Der Allmannsthing befasste sich beispielsweise, wie schon angedeutet, mit den zu bewältigenden städtischen Ausgaben der nächsten Jahre, so auch mit der Umlage, die für den Bau des geplanten Rathause notwendig war.[6] Zudem wurde im Beisein eines Vogtes Recht gesprochen.[3] Die Einsetzung eines Stadtvogtes durch den König oder Herzog bestand wohl schon seit Anfang des 11. Jahrhunderts und wird auch in der Stadtrechtsurkunde Flensburgs aus dem Jahr 1284 erwähnt.[7]

Bauwerke auf dem Thingplatz

Als Standort für das geplante Rathaus wählte man das schon erwähnte Grundstück Große Straße Nr. 1, wobei es damals diese Adresse noch nicht trug. Dabei überbaute man offenbar einen Teil des Thingplatzes. Der Rest des Thingplatzes diente weiter Gerichtszwecken. In dieser Zeit kam man also mit einem kleineren Thingplatz aus. Das Rathausgebäude wurde im Jahr 1445 fertiggestellt. 1766 war es dann soweit, dass die Häuser Flensburgs Hausnummern bekamen. Man begann beim Rathaus mit der Nummerierung und ging von dort nach Norden weiter[8], wobei die damalige Hauptstraße noch nicht Große Straße hieß sondern Hercopstrate. Den Namen Große Straße erhielt sie wohl erst mit dem Anfang des 19. Jahrhunderts.[9] Ebenfalls im Jahr 1766 wurde hinter dem Rathaus, auf dem Areal des Thingplatzes, ein neues Gefängnis gebaut, da es im alten (es befand sich an einer anderen Stelle der Stadt) zu eng geworden war.[10] 1853 wurde die Bahnhofstraße angelgt, welche eine Verbindung zwischen dem Bahnhof, dort wo sich heutzutage der ZOB befindet, und dem Rathaus, sowie dem Holm und der Großen Straße, herstellte. 1861 wurde sie umbenannt, sie erhielt den Namen Rathausstraße. Das alte Rathaus wurde im Jahr 1883 abgebrochen.

Überbleibsel

An die zentrale Lages des Thingplatz erinnert der Mittelpunkt der Stadt Flensburg, welcher im Jahr 1989 in den Boden der Großen Straße eingelassen wurde. Da er nicht dem geographischen Mittelpunkt entspricht, wird er häufig auch Historischer Mittelpunkt genannt. Die Idee zum Mittelpunkt hatte Marianne Schreckenberger. Das besagte Kunstwerk wurde von Dietmar Gördes erschaffen und besteht aus Vanga-Granit und Bronze.[11] An das erste Rathaus, welches auf dem Thingplatz stand, erinnert zudem noch die Rathausstraße.[5] Aus der Zeit des provisorischen Rathauses blieb der Gnomenkeller und zudem die Krone, die sich am Giebel des Gebäudes befunden hatte, erhalten. Die Krone hängt beim Museumsberg an der Nordseite des Heinrich-Sauermann-Hauses, oberhalb der Rathausstraße.

Literatur

  • Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.): Flensburg in Geschichte und Gegenwart. Flensburg 1972
  • Karl Weigand: Flensburg-Atlas. Die Stadt Flensburg in der deutsch-dänischen Grenzregion in Geschichte und Gegenwart. Flensburg 1978 und Beiheft zum Flensburg-Atals, Flensburg 1986

Einzelnachweise

  1. Flensburg Atlas, Flensburg 1978, Karte Nr. 6 und Beiheft zum Flensburg-Atals, Flensburg 1986
  2. Vgl. angegebene Adresse der Geschäftsberichte der Creditbank; abgerufen am 3. April 2014
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.): Flensburg in Geschichte und Gegenwart. Flensburg 1972, Seite 30
  4. 4,0 4,1 Flensburg Atlas, Flensburg 1978, Karte Nr. 8
  5. 5,0 5,1 Flensburger Straßennamen. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005 , ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Rathausstraße
  6. 6,0 6,1 'Flensburg – Geschichte einer Grenzstadt. Hrsg. von der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte. Flensburg 1966, Seite 54
  7. Vgl. Jakob Röschmann: Vorgeschichte des Kreises Flensburg. Die vor- und frühgeschichtlichen Denkmäler und Funde in Schleswig-Holstein 6. Neumünster 1963, 98
  8. Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg!. Flensburg 2009, Artikel: Hausnummer
  9. Flensburger Straßennamen. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005 , ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Große Straße
  10. 'Flensburg – Geschichte einer Grenzstadt. Hrsg. von der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte. Flensburg 1966, Seite 207
  11. Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg!. Flensburg 2009, Artikel: Mittelpunkt

Weblinks

Vergleich zu Wikipedia



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