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Luftangriff vom 4. Dezember 1944 auf Heilbronn

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Luftaufnahme der Altstadt Heilbronn, 1918

Der Luftangriff vom 4. Dezember 1944 auf Heilbronn erfolgte während des Zweiten Weltkriegs durch die britische Royal Air Force (RAF) und gehört zu den Kriegsverbrechen der Alliierten. Dabei wurden rund 62 Prozent des Stadtgebiets von Heilbronn zerstört, darunter die gesamte historische Innenstadt. Es kamen offiziell 6500 Menschen ums Leben.

Vergiftung

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Luftaufnahme vom 31. Januar 1945
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Luftaufnahme vom 23. März 1945
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Luftaufnahme vom 31. März 1945

Viele Heilbronner starben in den Kellern an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung. Die meisten von ihnen erstickten in den Luftschutzkellern, in denen sie vorsorglich blieben, weil diese nach Luftschutzinstruktionen die sichersten Orte sein sollten. Wer die Flucht durch den Feuersturm wagte, ging das Risiko des Verbrennens ein. Überlebende aus der brennenden Altstadt hat es daher kaum gegeben.

Vergleich mit Dresden

In der Nacht vom 16. auf den 17. Dezember 1940 fand der erste Luftangriff auf Heilbronn statt. Der Angriff auf Heilbronn am 4. Dezember begann nach britischen Aufzeichnungen nach einer "Markierungsphase" um 19.29 Uhr und war um 19.38 Uhr beendet. Der Angriff war generalstabsmäßig geplant und in insgesamt 37 Minuten ausgeführt. Vergleichbar sind die Luftangriffe auf Dresden, wo die Bombardierung vom gleichen Stab ("Group 5" mit 350 Flugzeugen) nach dem gleichen Muster und u.a. mit dem Ziel eines Feuersturms vorgenommen wurde. Insgesamt fielen 830.500 Kilo Sprengbomben und 430.300 Kilo Brand- und Markierungsbomben auf die Stadt. Heilbronn hatte zu dieser Zeit 77.000 Einwohner. 20.000 Flüchtlinge waren in der Stadt. Fast die ganze Innenstadt, also das, was die ehemalige Freie Reichsstadt war, wurde zerstört. Mit der Altstadt starb auch der "Hallbrunner Dialekt" der von den Heilbronnern Weingärtnern gesprochen wurde.

Verbrennung

Die Situation danach stellte sich wir folgt dar: Damals war zwischen den beiden Fahrbahnen der Allee ein mehrere Meter breiter Gehweg, der von zwei Baumreihen begleitet wurde. Auf diesem Gehweg wäre gut zu laufen gewesen, wenn nicht immer wieder viele Dinge den Weg versperrten, die wie verkohlte Baumstücke aussahen. Immer wieder musste man über über diese Dinge steigen, die zahlreich zwischen Stümpfen der verbrannten Alleebäume herum lagen. Es war auffallend, dass alle eine so schön gleichmäßige Gabelung aufwiesen. Bei näherer Untersuchung fand man, dass in dem Stapel der verkohlten Dinge angekohlte Stoffreste und Stofffetzen hingen. Es stellte sich am Ende heraus, dass es gar nicht um verkohlte Baumstämme, sondern um die Reste verkohlter Körper von Menschen handelte. Kopf, Arme und Unterschenkel waren nicht einmal mehr ansatzweise erkennbar. Nur der Rumpf mit mehr oder weniger langen Stummeln der Oberschenkel waren übrig geblieben. Die Stofffetzen waren Reste von Unterwäsche und Oberkleidung. Warum gab es ausgerechnet in Heilbronn so viele verbrannte Menschen? Die zahlreichen Fachwerkhäuser ergaben eine außerordentlich hohe Brandlast. Dadurch entstand in der Altstadt ein Feuersturm, der Rettungsbemühungen und Löschversuche so gut wie unmöglich macht. Hinzu kam, dass die Wasserversorgung ebenfalls zerstört wurde und die Feuerwehr in der Innenstadt samt Ausrüstung dem Luftangriff zum Opfer fiel. Kurz nach Beginn des Luftangriffs wurde außerdem die Hauptschaltwarte des Elektrizitätswerks getroffen, so dass die Stadt ohne Stromversorgung war.

Zwischen den zum Teil mittelalterlichen Fachwerkhäusern der Altstadt hatte es eine einzige, riesige Feuersäule gegeben. Hochlodernde Flammen schlugen weit über die Dächer hinauf, es war eine Gluthölle, ein Inferno. Wer da nicht rechtzeitig herausgekommen war, hatte keine Überlebenschance und war verloren. Es erfolgte in der Altstadt aufgrund der Gluthölle und der Feuersäule die sofortige Veraschung.

Je weiter man von der verbrannten Altstadt ging, desto geringer war der Verbrennungsgrad der Leichen. Bei den letzten konnte man erkennen, dass es durchweg ältere Personen waren, und auch, ob es eine Frau oder ein Mann war. Mehrere hundert Menschen dürften es gewesen sein, die bei der Flucht aus ihren Kellern im Feuersturm ihr Leben verloren hatten und deren Überreste auf dem Mittelstreifen der Allee lagen; allein in dem Stück zwischen Stadttheater und Karlstraße. Weiter nach Westen waren keine mehr anzutreffen.

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