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Kleinkastell Kleindeinbach

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Kleinkastell Kleindeinbach
Limes ORL Wp 12/22 (RLK)
Strecke (RLK) Strecke 12
Datierung (Belegung) bis spätestens 260 n. Chr.
Typ Kleinkastell
Größe 24,90nbsp;× 24,90 m (= 0,06 ha)
Bauweise Steinkastell
Erhaltungszustand leichter verschliffener Schuttwall
Ort Kleindeinbach
Geographische Lage 48° 47′ 50,8″ N, 9° 45′ 17,3″ O
Höhe 414 m ü. NHN
Vorhergehend Kastell Lorch (westlich)
Anschließend Kleinkastell Hintere Orthalde (ostnordöstlich)
Rückwärtig Kleinkastell Freimühle (südöstlich)
Kastell Schirenhof (südöstlich)

Das Kleinkastell Kleindeinbach ist ein ehemaliges römisches Militärlager, das heute auf der alten Flur „Schlößle“ nordöstlich des Dorfes Kleindeinbach, ein Ortsteil von Großdeinbach, Stadtteil von Schwäbisch Gmünd, im Ostalbkreis in Baden-Württemberg liegt. Es wurde in Verbindung mit dem rund 45 Meter nördlich entlanglaufenden Rätischen Limes errichtet, der 2005 zum UNESCO-Weltkulturerbe erhobenen worden ist. Die kleine Anlage war zugleich ein Grenzkastell zwischen den römischen Provinzen Germania superior und Raetia.

Lage

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Geländemodell mit dem Kastell Schirenhof im oberen Bildbereich, dem Kleinkastell Freimühle in der Bildmitte und dem Kleinkastell Kleindeinbach mit dem Limes am unteren Bildrand.

Das von der Reichs-Limes-Kommission (RLK) mit der Bezeichnung „Wp 12/22“[A 1] genannte, Kleinkastell liegt knapp hinter der hier fast genau in südöstliche Richtung laufenden hölzernen Palisade des Limes. Aus dieser Grenzbefestigung oder einer kurz dahinterliegenden Brücke[1] stammt Holz, das höchstwahrscheinlich bereits 164 n. Chr. verbaut worden ist.[2] Dieser Befund deckt sich mit der Palisade aus Schwabsberg,[A 2] die sich in die Jahre 165/166 n. Chr. datieren lässt.[3] Die römischen Erbauer haben die kleine Befestigung in der mittleren Hälfte des Rotenbachtaler Westhanges auf einer leicht hervorspringenden Hangzunge errichtet. Von hier aus bestand die Möglichkeit, einen Limesabschnitt, die Provinzgrenze im Rotenbachtal und den in dieses Tal absteigenden und auf der gegenüberliegenden Seite wieder hinaufwandernden Limes zu beobachten. Die Kastellbesatzung konnte mit dem über ihnen gelegenen westlichen Limesturm Wp 12/21 sowie mit dem auf dem Osthang liegenden Turm Wp 12/23 Kontakt aufzunehmen; zudem war auch das rund 2 km südöstlich gelegene Kohortenkastell Schirenhof einzusehen, was für einen direkten Signalaustausch, der auch über das weiter unten gelegene Kleinkastell Freimühle erfolgen konnte, beste Voraussetzungen bot.

Forschungsgeschichte

Das Wissen um eine alte befestigte Stelle ist wohl nie ganz verloren gegangen, wie der alte Flurname „Bürschel“ (süddeutsch für Burgstall), auf dem das Kleinkastell Kleindeinbach liegt, bezeugt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das bis dahin noch teilweise erhaltene aufgehende Mauerwerk der Befestigung, die auch als „Schlößle“ bekannt war, vollkommen geschleift. In den Jahren 1888 und 1892 untersuchten Ernst von Herzog und Major Heinrich Steimle die Befestigung im Auftrag der RLK.[4]

Baugeschichte

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Plastische Darstellung des Kleinkastells und des Limesverlaufs

Bei den Grabungen an der 24,90 × 24,90 Meter großen, quadratischen Anlage aus anstehenden Liassandsteinen wurde eine 1,25 m breite Umfassungsmauer mit abgerundeten Ecken freigelegt. Es konnte festgestellt werden, dass es nur einen einspurigen Einlass in der Mitte der Südseite, dem rund 45 Meter nördlich liegenden Limes abgewandt, gegeben hat.[4] Dieter Planck vermutete, dass diese Anlage dem wesentlich besser erforschtem Typus Rötelsee angehört hat.

Man geht davon aus, dass die kleine Fortifikation für zehn bis zwanzig Soldaten ausgelegt gewesen ist. Da das Kleinkastell Kleindeinbach die östlichste Befestigungsanlage der römischen Provinz Germania superior gewesen ist, wurde spekuliert, ob die Besatzung nicht eher aus dem westlich gelegenen Kastell Lorch hierher abkommandiert worden ist.

Das Grenzgebiet von Germania superior und Raetia ist im Limesbereich ungewöhnlich dicht mit römischen Militärstützpunkten belegt. Auch die Nähe der Kohortenkastelle Lorch am Rand der Provinz Germania superior und Schirenhof in Raetia scheinen diesen Eindruck zu bestätigen. Vielleicht wird hier ein gewisses eigenständiges Handeln der für die Provinzverwaltung Verantwortlichen sichtbar. Besonders der nur in Raetia durchgeführte Ausbau der Reichsgrenze in Stein könnte hierfür ein Beleg sein.

Denkmalschutz

Das Kleinkastell Kleindeinbach und die erwähnten Bodendenkmale sind als Abschnitt des Obergermanisch-Rätischen Limes seit 2005 Teil des UNESCO-Welterbes. Außerdem sind die Anlagen Kulturdenkmale nach dem Denkmalschutzgesetz des Landes Baden-Württemberg (DSchG). Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig, Zufallsfunde an die Denkmalbehörden zu melden.

Siehe auch

Literatur

  • Dietwulf Baatz: Der Römische Limes. Archäologische Ausflüge zwischen Rhein und Donau. 4. Auflage, Gebr. Mann, Berlin 2000, ISBN 3-786-12347-0, S. 251.
  • Christian Fleer: Typisierung und Funktion der Kleinbauten am Limes. In: Egon Schallmayer (Hrsg.): Limes Imperii Romani. Beiträge zum Fachkolloquium „Weltkulturerbe Limes“ November 2001 in Lich-Arnsburg. Bad Homburg v.d.H. 2004, ISBN 3-931267-05-9 S. 75–92 (Saalburg-Schriften 6).
  • Dieter Planck, Willi Beck: Der Limes in Südwestdeutschland. 2. völlig neubearbeitete Auflage, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1987, ISBN 3-8062-0496-9.
  • Bernd Becker: Fällungsdaten Römischer Bauhölzer anhand einer 2350jährigen Süddeutschen Eichen-Jahrringchronologie. In Fundberichte aus Baden-Württemberg. Band 6. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1981, ISBN 380621252X, S. 369–386.
  • Andreas Thiel: Vor- und Frühgeschichte, S. 11f. in Die Kunstdenkmäler in Baden-Württemberg. Stadt Schwäbisch Gmünd, Band I: Stadtgeschichte, Stadtbefestigung, Heiligkreuzmünster. Deutscher Kunstverlag, München und Berlin 2003, ISBN 3-422-06381-1.

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Czysz, Frank Herzig: Neue Dendrodaten von der Limespalisade in Raetien. In: Andreas Thiel (Hrsg.): Neue Forschungen am Limes, Band 3. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8062-2251-7. S. 191.
  2. Bernd Becker: Fällungsdaten Römischer Bauhölzer anhand einer 2350jährigen Süddeutschen Eichen-Jahrringchronologie. In Fundberichte aus Baden Württemberg. Band 6. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1981, ISBN 380621252X, S. 369–386.
  3. Ernst Hollstein: Mitteleuropäische Eichenchronologie. von Zabern, Mainz 1980. ISBN 3805300964. S. 115.
  4. 4,0 4,1 Dieter Planck (Hrsg.): Die Römer in Baden-Württemberg. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2005. ISBN 3-8062-1555-3. S. 314.

Anmerkungen

  1. Wp = Wachposten, Wachturm. Die Ziffer vor dem Schrägstrich bezeichnet den Limesabschnitt, die Ziffer hinter dem Schrägstrich in fortlaufender Nummerierung den jeweiligen Wachturm.
  2. Bei 48° 54′ 57,97″ N, 10° 7′ 51,61″ O7.