Schön, dass Sie da sind!

PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Wie alles, was bei laufendem Betrieb bearbeitet wird, kann es auch hier zu zeitweisen Ausfällen bestimmter Funktionen kommen. Es sind aber alle Artikel zugänglich, Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.

Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.

Bitte beachten: Aktuell können sich keine neuen Benutzer registrieren. Wir beheben das Problem so schnell wie möglich.

PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon.
Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen

Hinweis zur Passwortsicherheit:
Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)

Kleinkastell Duttenberg

Aus PlusPedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kleinkastell Duttenberg
Limes
Strecke (RLK) ORL Strecke 10
Neckar-Odenwald-Limes
Odenwaldlinie
Datierung (Belegung) unbekannt
Typ Kleinkastell
Einheit unbekannt
Größe ca. 25 m × 30 m
Erhaltungszustand nicht sichtbare Bodenbefunde
Ort Bad Friedrichshall-Duttenberg
Geographische Lage: 49° 14′ 47″ N, 9° 11′ 37″ O7
Region-ISO DE-BW
Höhe 155 m ü. NHN
Vorhergehend Kleinkastell Gundelsheim (nördlich)
Kastelle von Neckarburken (nördlich)
Anschließend Kleinkastell Bad Friedrichshall-Kochendorf (südlich)

Das Kleinkastell Duttenberg (in der älteren Literatur auch: Uferkastell Duttenberg) ist ein ehemliges römisches Militärlager, dessen Besatzung für Sicherungs- und Überwachungsaufgaben am Odenwaldlimes zuständig war. Das heutige Bodendenkmal liegt südlich des Siedlungsgebietes von Duttenberg, einem Stadtteil von Bad Friedrichshall im Norden Baden-Württembergs. Die zuvor lediglich vermutete Anlage wurde erst 2011 entdeckt.

Lage

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei mit Abmessungen größer als 12,5 MP
Historischer Lageplan zu den Fundstellen des Vicus von Duttenberg.

Der Fundort befindet sich auf einem terrassenförmigen Plateau unmittelbar nordwestlich der Jagst an einer Stelle des Flusses, an der in antiker Zeit eine römische Straße auf eine vermutete Furt zulief. Das Bodendenkmal, das zum größten Teil nicht überbaut ist, befindet sich heute unter einer landwirtschaftlich genutzten Fläche nördlich des historischen Wasserkraftwerks.

Forschungsgeschichte

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei mit Abmessungen größer als 12,5 MP
Baubefunde aus der Altgrabung am Vicus.

Bereits die Reichs-Limes-Kommission (RLK) mutmaßte an dieser Stelle ein Kastell und legte bei der Untersuchung römischer Straßen- und Wegekörper größere Mengen an Scherben, darunter auch Sigillaten, frei. Da ein solcher Befund in der Regel für eine nahegelegene größere menschliche Ansiedlung spricht, wurde die unmittelbare Umgebung näher erforscht. Doch erst dem im Auftrag der Archäologischen Denkmalpflege Baden-Württemberg arbeitenden Luftbildarchäologen Otto Braasch gelang es im Mai 2011, den tatsächlichen Standort der kleinen Anlage zu ermitteln. Es stellte sich heraus, dass die RLK Teile des Vicus dieser Befestigung ermittelt hatte.[1][2]

Kastell

Das rechteckige, rund  25 m × 30 m große Kleinkastell wurde zunächst fotografisch dokumentiert. Es lag etwas weiter nördlicher von der Stelle, die im 19. Jahrhundert untersucht worden ist.[1][2] Anlagen dieses Typs waren für 20 bis 30 Mann Besatzung ausgelegt.

Vicus

Von dem kleinen Lagerdorf (Vicus) legte die RLK einen rechteckigen, 5,10 × 2,75 Meter großen Keller frei, der einst mit Leisten und Hohlziegeln gedeckt gewesen sein muss. Ferner eine 5,10 m × 2,75 m messende Barackengrube, einen Brunnen mit 1,37 Metern Durchmesser und eine Feuerstelle.

Brasch konnte 2011 in diesem Bereich noch einen fast 15 m breiten Straßenkörper feststellen, der an den Flanken die typischen Abzugsgräben für das Regen- und Schmelzwasser aufwies. Es wird vermutet, dass diese Straße vom Kastell Wimpfen im Tal über den Neckar zur gegenüberliegenden zivilen Siedlung bei Offenau führte und von dort aus bei Duttenberg über den Limes lief.[1][2]

Limesverlauf südlich des Kleinkastells Duttenberg

Nach den alten Hypothesen wäre der Limes von Duttenberg aus weiter in Richtung Süden gelaufen und schließlich gegenüber Wimpfen im Tal auf den Neckar gestoßen. Auf dieser Strecke waren noch zwei Wachtürme postuliert worden. Aufgrund der jüngeren Entdeckungen der Wachtürme Wp 10/80 und Wp 10/81 sowie des Kleinkastells Kochendorf geht man die aktuelle Forschung davon aus, dass der Limesverlauf bei Duttenberg seine Richtung änderte. Er lief östlich hinter Jagstfeld und querte bei Waldau den Kocher. Er zog also auf der östlichen Neckarseite einen weiten Bogen um das Kastell Wimpfen. Wie weit und in welchem Verlauf er noch weiter nach Süden zog, und an welcher Stelle er letztlich auf den Neckar stieß, ist bislang völlig ungeklärt. [3]

ORL[4] Name/Ort Beschreibung/Zustand
KK[5] Kleinkastell Duttenberg siehe oben
Wp 10/78 (?)[6] „Bei der Lehmgrube“ Aufgrund der Entfernung zwischen den Wachtürmen sowie der topographischen Gegebenheiten ursprünglich vermutete, aber nie archäologisch nachgewiesene Turmstelle.
Inzwischen an dieser Stelle eher fraglich.
Wp 10/79 (?) „An der Hohen Straße“ Aufgrund der Entfernung zwischen den Wachtürmen sowie der topographischen Gegebenheiten ursprünglich vermutete, aber nie archäologisch nachgewiesene Turmstelle.
Inzwischen an dieser Stelle eher fraglich.
ORL 54/55 Kastell Wimpfen im Tal [7]
KK Kleinkastell Kochendorf [8]

Denkmalschutz

Das Uferkastell Duttenberg und die erwähnten Bodendenkmale sind geschützt als Kulturdenkmale nach dem Denkmalschutzgesetz des Landes Baden-Württemberg (DSchG). Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig, Zufallsfunde an die Denkmalbehörden zu melden.

Siehe auch