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Iranische Revolutionsgarde
Die Iranische Revolutionsgarde (pers.:Sepāh-e Pāsdārān-e Enqelāb-e Eslāmī) ist eine paramilitärische iranische Organisation und Terrorgruppe, die neben der regulären Armee (Artesch) des Iran besteht.
Die Sepāh wurde 1979 von Ruhollah Chomeini gegründet, da die neue islamistische Machtelite der alten,vom Schah gegründeten und im Geist des iranischen Nationalismus geschulten Armee (Artesch) misstraute. Die Sepāh sollte als schlagkräftige Parallelstreitmacht dienen und die Islamische Revolution und das diktatorische Mullah-Regime vor inneren und äußeren Feinden schützen. So schlug die Sepāh 1979 die Aufstände von Minderheiten wie Kurden, Belutschen und Turkmenen auf`s brutalste nieder. 1981 vernichteten sie auf ebenso bestialische Weise die islamo-marxistischen Volksmudschaheddin, die nach ihrem Bruch mit Chomeini zur größten Gefahr für die islamfundamentalistische und antisemitische Herrschaft der Ajatollahs aufgestiegen waren.
Ihre erste Feuuertaufe in einem konventionellem Krieg erlebten die Sepāh, als die Truppen des irakischen Diktators Saddam Hussein im September 1980 im Iran einmarschierten. Diese Fronterfahrungen prägen bis heute Selbstverständnis und Mentalität der Offizierselite der Sepāh. Damals kämpfte die Truppe an der Seite der regulären iranischen Armee, und waren bemüht einen ebenso hohen Grad an Professionalität, Kampfstärke und Ausrüstungsniveau zu erreichen. So schufen die Sepāh ihre eigenen Teilstreitkräfte, d.h. Bodentruppen, Luftwaffe und Marine. Heute sind sie dank der Protektion der Mullahs der regulären Armee waffentechnisch und finanziell überlegen. Zugleich etablierten die Sepāh mit Billigung der Staatsführung eine von ihnen geführte rund 100.000 Mann starke Massenmiliz, die sogenannte Basdisch. Zu den Hauptaufgaben der Basdisch, die ein Netz von Militärposten in ländlichen Regionen und den Elendsquartieren der Großstädte unterhält, gehört die Durchsetzung der religiös-ideologischn Bekleidungs- und Verhaltensnormen sowie die Niederschlagung von Protesten.
In der ersten Dekade der Islamischen Republik entstand zwischen Sepāh und Artesch eine bis heute gültige Arbeitsteilung: Die politisch neutralisierte Armee mit ihren circa 350.000 Mann ist für die konventionelle Landesverteidigung zuständig. Ihre Soldaten sind überwiegend in grenznahen Kasernen stationiert und damit im Landesinnern und den Großstädten kaum präsent. Das Aufgabenfeld der Sepāh dagegen ist breiter gefasst: Wie in der Verfassung von 1979 festgeschrieben, obliegt ihnen nicht nur die Verteidigung der Revolution, der islamischen Ordnung und der nationalen Sicherheit, sondern auch der "Revolutionsexport". Sie sollen weltweit alle angeblich "unterdrückten" Muslime schützen und verteidigen. 1990 wurde innerhalb der Sepāh die Spezialeinheit der Al-Quds-Brigaden etabliert, welche Teheran als eigenen Arm für Untergrundaktivitäten im Ausland, also Terrorismus nutzt. Die Al-Quds-Brigaden haben sich seitdem zu einem mächtigen, militärisch-nachrichtendienstlichen Apparat entwickelt. Von 1998 bis 2020 standen sie unter dem Kommando von General Kassem Soleimani, den die USA im Jahr 2020 eliminierten. Seitdem führt Esmail Ghaani die verbrecherische Terrortruppe an.
Literatur
- Wilfried Buchta: Eine Armee für den Ajatollah; in Iran - Theokratie und Republik, Edition Le Monde diplomatique, 2020, Seite 17 bis 19
- Hesam Forozan: The Military in Post-Revolutionary Iran - The Evolution and Roles of the Revolutionary Guards, Routledge, 2015
- Miriam Shabafrouz: Liberalisierungsreformen in Iran - Möglichkeiten und Grenzen der wirtschaftlichen Diversifizierung eines erdölexportierenden Staates, Tectum Wissenschaftsverlag, 2016