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Heliand

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Der Heliand ist ein frühmittelalterliches Epos in welchem das Leben Jesu Christi in altsächsischer Sprache und im kulturellen Kontext der damaligen Bevölkerung erzählt wird.

Entstehung und Grundlagen

Als Zeit der Niederschrift wird die erste Hälfte des 9. Jahrhunderts vermutet. Der Text ist in Karolingischen Minuskeln wiedergegeben. [1] Als Grundlage für den Heliand verwandte der anonyme Autor anscheinend die altgriechische Vulgata sowie den Tatian, eine um das Jahr 830 entstandene Übersetzung der Evangelien ins Althochdeutsche. [2]

Zielsetzung

Im Heliand erzählt der Autor die Geschichte der vier Evangelien nach, um die Sachsen und vielleicht auch Friesen von der Geschichte und Lehre Jesu zu überzeugen. Die Sprache ist sächsisch, welches allerdings mit Ausdrücken von der gesamten friesischen Küste durchsetzt ist.

Anpassung des Textes

Im Heliand wird die Geschichte des Leben Jesu vom Mittelmeerraum in die kältere Welt des Nordens verlegt. In der Darstellung versucht der Autor zwecks leichterer Aufnahme die Geschichte an die gesellschaftliche Lebenswirklichkeit der Sachsen und Friesen anzupassen: So werden aus den Jüngern Jesu im Heliand Gefolgsleute, die Jesus ähnlich einem germanischen Stammesführer in Erwartung ihrer persönlichen Loyalität um sich versammelt hat. Aus Maria wird eine "edle junge Frau", Joseph ist gleichfalls edler Abstammung und die Engel sprechen nicht zu den Hirten sondern zu den Pferdeknechten von Joseph. Das Jesuskind trägt im Heliand keine Windeln, sondern Gewänder mit "herrlichem Schmucke". Als Jesus heranwächst und Jünger um sich schart, sehen diese in ihm einen großzügigen Mann, der freigiebig Gold, Geschenke und Getränke oder zumindest Met verteilt. So hatte Jesus dann auch "eine mächtige Männerschar aus manchen Stämmen, einen heiligen Heerbann" um sich versammelt.[3] Hätte der Autor dagegen Jesus als mittellosen und in Armut geborenen Heiland präsentiert, wäre diese Darstellung bei den adligen Sachsen und Friesen, bei welchen Macht, Besitz, Ehre, Kampfkraft und edle Herkunft im Mittelpunkt ihres Selbstverständnisses standen, auf wenig Verständnis und Gegenliebe gestoßen.

Bei der Taufe Jesu erscheint der Heilige Geist zwar ebenfalls in Form einer Taube, aber diese bleibt nicht über seinem von einem Heiligenschein umgebenen Haupt schweben, sondern setzt sich wie Wotans heiliger Rabe auf Jesu Schultern. Die Jünger waren auf Jesus nicht am Ufer eines Sees, sondern an einer Meeresküste mit Strand und Dünen, und fahren in "genagelten Schiffen und hoch gehörnten Schiffen" mit einem ähnlichen Bug wie Wikingerboote. Lazarus wird im Heliand zwar ebenso von den Toten auferweckt, aber sein Grab ist nicht wie im Evangelium eine Höhle sondern in altsächsischer Tradition ein Hügel mit einem Stein darauf.

Literatur

- Michael Pye: Am Rande der Welt - Eine Geschichte der Nordsee, S. Fischer Verlag, 2. Aufl., 2017, Seite 117 bis 121
- Wilhelm Bruckner: Die altsächsische Genesis und der Heliand, De Gruyter, 2013

Weblinks

Vergleich zu Wikipedia




Einzelnachweise

  1. BIBLIOTHECA AUGUSTANA - Heliand um 830
  2. G. Quispel und J. A. Huisman: Der Heliand und das Thomasevangelium, in Vigiliae Christianae, Band 16, Nr. 3/4, September 1962), S. 121 ff.
  3. Michael Pye: Am Rande der Welt - Eine Geschichte der Nordsee, S. Fischer Verlag, 2. Aufl., 2017, S. 117 bis 120