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Extremwinter von 1683/1684

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Der Winter von 1683 auf 1684 war in Europa extrem kalt. Er war hinter dem Extremwinter von 1708/1709 der wohl kälteste Winter des zweiten nachchristlichen Milleniums in Europa.

Dieser Extremwinter trat während einer Phase niedriger Sonnenfleckenaktivität (Maunder Minimum) auf. Speziell für das späte Maunder-Minimum von 1675 bis 1705 sind Extremwerte in Bezug auf niedrige Wintertemperatur und hohe Niederschläge überliefert.[1]

In Großbritannien, wo er The Long Freeze genannt wird, war er der kälteste Winter seit der Einführung offizieller Temperaturmessungen im Jahr 1658. Entlang der südostenglischen und französischen Kanalküsten traten bis zu fünf Kilometer breite Packeisgürtel auf, und an der niederländischen Nordseeküste hatte der Eisgürtel eine Breite von 30 bis 40 Kilometern. Im Januar fror die Themse zu, und im Februar war ihre Eisdecke circa 11 inch (= 28 Zentimeter) dick. Es fuhren Kutschen auf der Themse und es wurden Shops auf dem Eis errichtet. Edward Joseph Lowe schrieb im Jahr 1870 über den Winter von 1638/1684:

"1683...Great Frost ...At the beginning of December. Fearful destruction of trees and plants. Great oaks suffered, the bark having been rifted by the frost in the estates of Lords Weymouth, Chesterfield and Ferrars, and Sir W. Fermor. Hollies damaged, and figs killed to the ground. (...) Coaches on the ice of the ricer Thames. There were shops on the river Thames till February." [2]

In Deutschland fror erstmalig seit 1573 der Bodensee zu. Carl Ludewig Storch berichtet im Jahr 1744 über den Winter in Deutschland:

"Das neue Jahr trat zwar in leidlicher Luft ohne Schnee an; Allein er stellte sich den 8. Jenner vor Abend ein starker Frost mit empfindlichem Ost-Winde ein, dessen Heftigkeit den 9. 10. und 11. fortsetzte. Menschen und Vieh mußten demnach sehr vieles ausstehen, daß so gar Vögel tod aus der Luft gefallen sind. An den Wasser-Mühlen konte man zuletzt fast kein Rad mehr umkriegen. (...) Auf den Aeckern verging grossen Theils die Weitzen- Rocken- und Rübe-Saat, imgleichen unsere braune Kohl." [3]

Der Schiffsverkehr auf dem Vierwaldstätter See kam völlig zu erliegen und Waren und Personen mussten über das Eis transportiert werden.

Literatur

  • Philipp Blom: Die Welt aus den Angeln / Eine Geschichte der Kleinen Eiszeit von 1570 bis 1700 sowie der Entstehung der modernen Welt, verbunden mit einigen Überlegungen zum Klima der Gegenwart, Carl Hanser Verlag, München 2007, ISBN 978-3-446-25458-9

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Beate Müller: Eine regionale Klimasimulation für Europa zur Zeit des späten Maunder-Minimums 1675–1705, Dissertation Fachbereich Geowissenschaften der Universität Hamburg im Jahr 2003, Seite 11
  2. Edward Joseph Lowe: Natural phenomena and chronology of the seasons, Bell and Daldy, London, 1870, Seite 82
  3. Carl Ludewig Storch: Merkwürdige Begebenheiten des 1739. und 1740. Jahrs: nebst einigen Gedanken von der Hungers-Noth, Bestellung des Ackers, Handlung und den Steuren, 1744, Seite 6

Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Extremwinter von 1683/1684) vermutlich nicht.