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Büchervernichtung 1991 in Deutschland

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Die Büchervernichtung 1991 in Deutschland ist die größte bekannte Vernichtung von Büchern aller Zeiten.

Der Bestand des Leipziger Kommissions- und Grußbuchhandels (LKG), dem ehemaligen Zentrale Buch- und Auslieferungslager der DDR, umfasste 1991 allein mehr als 10 Millionen Bücher, die im Zuge der Deutschen Wiedervereinigung zunächst Papiermühlen übergeben wurden oder im Berliner HKW verheizt wurden. Später sollen unzählige Bücher aus dem LKG auch einfach im Tagbau bei Leipzig verschüttet worden sein. Eine wilde Müllhalde mit mindestens einer Million Büchern aus dem LKG wurde zudem in Kömmlitz bei Borna entdeckt. Zu diesen Büchern kamen noch Lagerbestände aus dem Volksbuchhandel und ganze Betriebsbibliotheken. Unterschiedlichen Berichten zufolge ist es 1991 insgesamt zur Zerstörung von 30 000 bis 70 000 Tonnen Büchern gekommen, das Börsenblatt für den deutschen Buchhandel sprach 1991 gar von möglicherweise 500 000 Tonnen (SCHMITZ 878 f.).

Mehrmalige „Bereinigungen“ der Lagerbestände der Buchhändler führten zudem zu Müllbergen aus Büchern, teilweise wurde zuvor noch versucht die alten DDR-Bestände zu Tiefstpreisen zu verrammschen, doch ein dennoch geringes Kaufinteresse machte den kartonweisen Abtransport der Bücher in die Papiermühlen unumgänglich. In Leipzig kam es zu Situationen, wo noch Unmengen von Büchern aus den zum Abtransport bereitgestellten Kartons herausgerissen wurden und sich später über die gesamte Stadt verteilt fanden (RUHLAND 100).

Die Unabhängige Autorengemeinschaft „Als Zeitzeugen erlebt“ sieht die Büchervernichtung als Indiz für die bewußte Vereinnahmung der DDR durch die BRD. Der Verband deutscher Schriftsteller wurde erst nach 1991 auf die Dimensionen der Vernichtung aufmerksam und reagierte (damit zu spät) mit Protest, während in der Presse die Problematik weitgehend unbeachtet blieb (DETERING 70).

Dennoch gab es auch gelungene Rettungsaktionen, am bekanntesten dürfte Bücherscheune in Katlenburg sein, die 400 000 DDR-Bücher führt, die ein Pfarrer zum größten Teil um 1991 in Kömmlitz sicherstellen konnte. Sie gilt als größte Dorfbibliothek der Welt.

Literatur

  • Börsenblatt für den deutschen Buchhandel 24/91
  • Börsenblatt für den deutschen Buchhandel 48/92
  • Klaus Deterding: Der Reigen des Lebens,‎ 1993
  • Sächsiche Zeitung 23. Mai 1998
  • Sächsiche Zeitung 24. Mai 1998
  • Rainer Schmitz: Was geschah mit Schillers Schädel, Berlin 2006
  • Werner Mittenzwei: Die Intellektuellen, Leipzig 2001
  • Marie-Kristin Rumland: Veränderungen in Verlagswesen und Buchhandel der ehemaligen DDR, 1989-1991,‎ 1993
  • Frankfurter Allgemeine Zeitung 31. Oktober 2001
  • Frankfurter Allgemeine Zeitung 26. Februar 2002
  • Unabhängige Autorengemeinschaft Als Zeitzeugen erlebt: Spuren der Wahrheit: Vereinnahmung der DDR: Erlebnisse, Betrachtungen, 2003

Weblinks


Init-Quelle

Entnommen aus der: Wikipedia

Erster Autor: G. Fatma G.