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Das circa 14 Minuten lange Sensations ist in 11 zum Teil paarweise aufeinander bezogene Abschnitte gegliedert, in denen verschiedene Kompositionstechniken zur Anwendung kommen.
Der erste Abschnitt (siehe Notenbeispiel 1) umfasst die Takte 1 bis 11 und stellt mit seiner vom Klavier vorgetragenen durchgehenden Bewegung in 32-teln ein Perpetuum mobile dar. Yedid sieht diesen Abschnitt als von dem im Nahen Osten verbreiteten Volksmusiktanz Debka beeinflussten Taqsim, eine meist rhythmisch freie Soloimprovisation der arabischen und türkischen Kunstmusik. Der eingesetzte Tonvorat beschränkt sich auf die Töne d, es, f, gis und a. Die Töne sind abwechslend auf die linke und rechte Hand verteilt, was die von Yedid gewünschte perkussive Wirkung garantiert. Den Debka-Rhythmus realisiert Yedid durch Akzente (marcati).
Der zweite (Takte 12 bis 14) und zehnte (Takte 70 bis 76) Abschnitt entsprechen nach Yedid dem in der arabisch-andalusischen Gedichtform Muwaschschah beliebten Rhythmusmuster Samai Thaqil in 10/8-Metrum mit Teilung in 3 + 2 + 3 + 2 Schläge. An Abschnitt 2 sind Violine, Cello und Klavier beteiligt. Das Klavier trägt einen lang gehaltenen Triller in tiefer Tonlage vor und das Cello steuert ein wiederholtes Muster aus chromatisch aufsteigenden Tönen bei. Die Violine bringt dazu Doppelgriffe in 32- und 64teln.
Abschnitt 3 (Takte 15 bis 21) 3 ergeht sich in mikrotonalen Improvisationen der Violine, die nach Yedids Aussage hier das Weinen bzw. Klagen einer Frau nachbilden sollen. Das Klavier begleitet (Takt 15 und 16) mit durchgehaltenen Tremoli und danach mit von beiden Händen unisono gespielten Tonfolgen im Fünftonraum c - d - es - f - g (Takt 17). In den nächsten vier Takten steigen diese Tongruppen im Klavier bis zu eine Oktave höher und sind auch durch zusätzliche kürzere Notenwerte und Triolen rhythmisch abwechslungsreicher gestaltet.
Abschnitt 4 (Takte 22 bis 25) ist einer klassischen arabischen Melodie nachgebildet, die von allen Instrumenten im unisono in schnellem Tempo in Oktaven vorgetragen wird. Die Melodie schraubt sich dabei vom Ton d bis zum eine Oktave und eine Sexte höher liegenden h hoch. Zur Verwendung kommen Töne der c-Moll-Tonleitern. Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehltNotenbeispiel 2: Anfang von Abschnitt 4 aus Yitzhak Yedids Sensations ab Takt 22 Dabei ist auch der häufig mit jüdische sowie arabischer Musik assoziierte Intervallschritt von verminderter und übermäßiger Sekunde (hier g - as - h - c) enthalten. Der Abschnitt beginnt mit einem aus einer 16-tel, zwei nachfolgenden 32-teln, zwei 16-teln und zwei abschließenden Achteln gebildeten Viertonmotiv. Dieses wird um eine Terz nach oben transponiert wiederholt. Es schließen sich Skalenausschnitte an, die abwechselnd aus einer Folgen von 16-tel-Noten und 16-tel-Pausen sowie danach aus durchgehenden 16-tel-Reihen gebildet sind. Ab Takt 25 kommen dann auch 16-tel-Triolen zum Einsatz.
In Takt 25 beginnt auch der nur anderthalb Takte lange Abschnitt 5, der mit langen Trillern und mirktotonalen Figuren an Abschnitt 3 angelehnt ist.
Sehr langsam (Bezeichnung lento in der Partitur) und leise (ppppp bis mp) ist der von Takt 27 bis 37 reichende Abschnitt 6 gehalten. Das Klavier bringt überwiegend im tiefen und mittleren Register stehende Toncluster in gleichmäßig schreitenden Achteln und erzeugt dabei nach Yedid eine "melancholische Stimmung". Nach zwei Takten erklingen über dem Klavier sehr hohe, langehaltene und auf dem Steg gespielte Töne der Violine.
Der sich direkt daran anschließende Abschnitt 7 (Takte 38-40) kann als Fortführung von Abschnitt 6 betrachtet werden. Der Pianist muss sogar aufstehen und im Klavier tiefe Tasten per Hand anreißen. Violine und Viola steuern improvisierte, sehr hoch gelegene atonale "Geräusche" bei. Abschnitt 7 verebbt dann im ppppp.
Abschnitt 8
Abschnitt 9
Abschnitt 10 (Takte 70 bis 76) greift zuerst das Model von Abschnitt 2 auf. In Takt 70 beginnt das Cello mit den Doppelgriffen und kurz darauf tritt die Violine in Art eines Kanon hinzu. Die beiden Instrumente sind abwechselnd unisono oder zeitlich versetzt in einer Art von rhythmischem Kontrapunkt geführt. Ab Takt 74 nähert sich die Musik etwas dem Model aus Abschnitt 1 an und im letzten Takt von Abschnitt 10 führt die Violine eine auf- und abwärts führende Wellenbewegung aus.
Abschnitt 11 (Takte 77 bis 88) greift das Modell von Abschnitt 1 auf. Allerdings sind hier alle drei Instrumente beteiligt. Ab Takt 79 wird in triolische Bewegung gewechselt und gegen Ende von Takt 79 folgt ein chromatischer Aufstieg in höhere Register. Danach wird wieder das Anfangsmodell mit aufgegriffen, bevor ab Takt 83 alle drei Instrumente in chromatischer Parallelbewegung bis zum Abschluss des Stückes im höchsten Register geführt werden. Ab Takt 31 wechseln sich Viola und Violine mit auf- und abwärts gerichteten Figuren in 16teln und 32teln ab.
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