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Ausländer in der DDR
Die wenigen in der DDR lebenden Ausländer wurden trotz der Bekenntnisse des Staates zu proletarischem Internationalismus, internationaler Solidarität und Völkerfreundschaft an den Rand der Gesellschaft gedrängt und diskriminiert. Als Erbe der DDr besteht auch heute noch in den "Neuen Bundesländern" eine sehr hohe Ausländerfeindlichkeit.
Details
- Im Vergleich zu anderen Industriestaaen war die Anzahl der Ausländer in der DDR verschwindend gering.
- Ein Asylrecht gab es nicht.
- Die Ausländergruppen kamen fast ausschließlich aus sozialistischen oder kommunistischen Staaten. Schon 1951 studierten im Rahmen des Studentenaustauschs die ersten Menschen aus dem Ostblock oder aus sozialistischen Entwicklungsländern in der DDR,
und bereits seit Mitte der 1960er-Jahre wurden erste größere Gruppen von Arbeitern und Auszubildenden aus diesen Ländern in DDR-Betrieben eingesetzt.
- Sie lebten getrennt von der einheimischen Bevölkerung, in Wohnheimen untergebracht, streng reglementiert durch geheime zwischenstaatliche Verträge, mit befristetem Aufenthalt, oft an den äußersten Rand der Gesellschaft gedrängt.
- Um den Personalmangel auf dem eigenen Arbeitnehmermarkt zu beheben, holte man schon im Jahr 1967 einige Tausend ungarische Arbeiter ins Land.
- Über die Anzahl der in der DDR lebenden Ausländer gab es bis 1989 keine offiziellen Angaben.
- Nach der Wiedervereinigung erstellten Statistiken ergaben folgende Zahlen:
- 60.100 Vietnamesen
- 51.700 Polen
- 15.500 Menschen aus Mozambique
- 14.900 Menschen aus der Sowjetunion
- 13.400 Ungarn
- 8.000 Kubaner
- 4.900 Bulgaren
- 3.200 Tschecheslowaken
- 2.100 Jugoslawen
- 1.400 Angolaner
- Dazu kamen circa 580.000 Soldaten der sowjetischen Besatzungsarmee samt Familien.
- Den Aufenthaltsstatus der Ausländer bestimmte das Gesetz über die Gewährung des Aufenthalts für Ausländer in der Deutschen Demokratischen Republik vom 28. Juni 1979.
- Den in der DDR beschäftigten Ausländern stand kein Bleiberecht zu. Nach der Beendigung ihres Arbeitseinsatzes hatten sie das Land unverzüglich zu verlassen.
- Zu echten Freundschaften zwischen den DDR-Arbeitern und ihren ausländischen Kollegen kam es selten.
- Die sich nach der Wende in der DDR verschärfende Situation auf dem Arbeitsmarkt und die steigenden Arbeitslosenzahlen haben bei der einheimischen Bevölkerung zusätzliche Vorbehalte gegenüber Ausländern entstehen lassen, so dass die "Neuen Bundesländer" bis heute zu den ausländerfeindlichsten Regionen Deutschlands gehören.
- Dafür war auch eine verfehlte Vergangenheitsbewältigung durch die SED ursächlich. Die Aufarbeitung der Themen Rassismus, Intoleranz und Nationalismus wurde der Bundesrepublik Deutschland überlassen. Für sich selber und die DDR reklamierte man lediglich die guten Seiten der deutschen Vergangenheit. Als Folge folgten nach 1990 viele Menschen in der Ex-DDR den Parolen von Neonazis, und es kam zu Gewaltexzessen gegen Ausländer.
Video
Links und Quellen
Siehe auch
Weblinks
- [http://www.berlin.de/imperia/md/content/lb-integration-migration/publikationen/minderheiten/auslaender_in_der_ddr_bf_geschw.pdf?start&ts=1355828996&file=auslaender_in_der_ddr_bf_geschw.pdf Andrzej Stach und Saleh
Hussain: Ausländer in der DDR - Ein Rückblick]
Bilder / Fotos
Videos auf Youtube
Quellen
Literatur
Einzelnachweise
Andere Lexika
Wikipedia kennt dieses Lemma (Ausländer in der DDR) vermutlich nicht.