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Ilok
Ilok (dt. Illok, ungarisch Újlak) ist die östlichste Stadt und Gemeinde in Kroatien.
Die Stadt befindet sich in Ostslawonien in der Gespanschaft Vukovar-Syrmien und gruppiert sich um einen Burghügel, der sich fast unmittelbar über dem rechten Donauufer erhebt. Der Fluß bildet in diesem Bereich die Grenze zur serbischen Provinz Wojwodina. 1991 lebten laut einer Volkszählung noch 5.897 Menschen in der Stadt (2011: 5.036).[1] Die Gemeinde Ilok besaß insgesamt 8.351 Einwohner (2011: 6.750)[1]. Einige historische Sehenswürdigkeiten wie das Franziskaner-Kloster oder die Burganlage sind besonders hervorzuheben.
Über eine Donaubrücke wird Ilok mit der gegenüberliegenden serbischen Stadt Bačka Palanka verbunden.
Geschichte
Das Gebiet von Ilok wurde bereits während der Jungsteinzeit und der Bronzezeit besiedelt. Mit der Eroberung des Landes durch die Römer entstand das Kastell Cuccium. Als Grenzbefestigung am Donaulimes sicherte es mit vielen weiteren Garnisonsorten die Provinz Pannonien. Slawen begannen sich ab dem 6. Jahrhundert anzusiedeln. Im Zuge der Awarenherrschaft ließen sich auch Kroaten in der Region nieder. Mit der Ausdehnung des Zweiten Bulgarischen Reiches kam Ilok spätestens unter Zar Iwan Asen II. (1218–1241) kurzfristig unter die Herrschaft Bulgariens und gehörte anschließend zum Königreich Ungarn. Im 12. und 13. Jahrhundert wird Ilok urkundlich als „Iwnlak, Vilak, Vylok, Wyhok, und Wylak“ erwähnt. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts übergab die ungarische Krone „Vylak castrum“ der mächtigen altungarischen Adelsfamilie Csák. Mit dem Tod des letzten ungarischen Königs aus dem Hause Árpád im Jahr 1301 folgte ein kurzes Interregnum. In dieser Zeit der Neubildung einer Königsherrschaft, versuchten einige ungarische Adelige, darunter auch der in Ilok – damals „Újlak“ – und Požega – damals „Pozsega“ – residierende Ugrin Csák autonome oligarchische Herrschaftsgebiete aufzubauen, die über eigene Armeen, Zahlungsmittel und Gerichtsbarkeiten verfügten. Mit dem Tod von Ugrin Csák, 1311, fiel das Gebiet wieder unter die direkte Kontrolle der ungarische Krone unter dem von 1308 bis 1342 regierenden König Karl I.. Nach 1354 wurde Ilok der Adelsfamilie Garay übergeben, 1364 verlieh der ungarische König Ludwig I. (1342–1382) dem Palatin (Pfalzgraf) Nikolaus Kont aus dem Geschlecht derjenigen von Orahovica die mächtige Burg von Ilok und dem dazugehörigen Grundbesitz. Die Nachfahren des Nikolaus Kont nannte sich von da ab nach ihrem Stammsitz „Iločki (ungarisch Újlaki). Mit dem 1410 geborenen Nikolaus V. erreichte Ilok seine „goldene Ära“. Die Familie besaß riesige Länderreien und Nikolaus V., der mehreren ungarischen Königen diente, erhielt unter anderem den Titel eines Herzogs von Siebenbürgen und den eines Königs von Bosnien. Sein Sohn, Lovro III. (*1459–†1524), konnte den hohen Status seines Vaters zwar noch halten, doch mit seinem Tod starb das Geschlecht der Iločki aus.
1526 eroberten die Osmanen Ilok und richteten sich bis zu ihrer Vertreibung als Besatzungsmacht ein. Bereits im Jahr der Eroberung wird die Stadt zum Sitz eines Kadis. Während ihrer Fremdherrschaft förderten die Osmanen mit einer gezielten Umsiedlung von Muslimen die Auslöschung der traditionellen Religions- Kultur- und Traditionsstränge. Mit den Osmanen kamen auch orthodoxe Walchachen nach Slawonien, die sich zuvor für kurze Zeit als ottomanische Grenzsoldaten verdingt hatten. Nach der Mitte des 16. Jahrhunderts sind für Ilok völlig neue Bevölkerungsstrukturen zu verzeichnen. So besaß die Stadt 1566 insgesamt 236 muslimische und nur noch 27 christliche Häuser. Verwaltungstechnisch war Ilok während der Besatzungszeit die Hauptstadt des Sandschaks Syrmien.[2]
1697 wurden die Osmanen von den Truppen der Habsburger endgültig vertrieben. Noch im selben Jahr übergab Kaiser Leopold I. (1658–1705) den Besitz Ilok mit zwei Städten und 28 Dörfern an den zum römischen Hochadel gehörenden Reichsfürsten Livio Odescalchi (*~1652–†1713),[3] der von da an auch den Titel eines Herzogs von Syrmium führte. Am 17. Oktober 1991 wurden Nicht-Serben von den Truppen der Jugoslawischen Volksarmee und serbischen Paramilitärs zu Beginn des Kroatienkrieges vertrieben, deren Häuser geplündert und verwüstet und die Stadt der Republik Serbische Krajina angeschlossen. Das Gebiet wurde entsprechend dem 1995 abgeschlossenen Abkommen von Erdut bis 1998 wieder vollständig nach Kroatien integriert.
Weblinks
- Ilok Infocenter (in kroatischer Sprache)
Anmerkungen
- ↑ 1,0 1,1 Ergebnisse der Volkszählung 2011 auf den Seiten des Büros für Statistik der Republik Kroatien.
- ↑ Alexander Buczynski, Milan Kruhek: Hrvatska na tajnim zemljovidima 18. i 19. stoljeća. Srijemska županija. Hrvatski institut za povijest, Zagreb 2001. ISBN 978-953-6324-262. S. 58.
- ↑ Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der Deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. C.H. Beck, München 2007. ISBN 978-3-406-54986-1. S. 489.