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Abteikirche St. Peter und Paul (Schwarzach)
Die Abteikirche St. Peter und Paul im Ortsteil Schwarzach der Gemeinde Rheinmünster ist eine ehemalige Klosterkirche einer Abtei der Benediktiner, die wohl um die Mitte des 8. Jahrhunderts durch den heiligen Pirmin gegründet wurde. Die Abteikirche wird, wie im deutschen Südwesten durchaus üblich, auch Münster genannt. Die Kirche wird heute als normale katholische Pfarrkirche genutzt. [1]
Geschichte
Die Gründungsgeschichte der Abtei ist historisch noch nicht endgültig geklärt. Auch für die spätere Zeit bestehen, u.a. wegen dem Verlust von Dokumenten im Dreißigjährigen Krieg, noch Forschungslücken. [2]
Mittelalter
Gründung: Das Kloster Schwarzach und damit auch die Abteikirche St. Peter und Paul wurde wohl um die Mitte des 8. Jahrhunderts, ca. 746 bis 753, durch den Heiligen Pirmin gegründet bzw. erbaut. Das Kloster wird im Jahr 817 [3] bzw. 826 [4] in der Schrift Sancta Vita Pirmini (Über das heilige Leben des Pirmin) als Kloster in Suarzaha (Schwarzach) erstmalig erwähnt. Die lange vertretene Ansicht, Graf Ruthard und seine Ehefrau Hirminsinde hätten Kloster Schwarzach im Jahr 749 unter dem Namen Arnulfsau in der Nähe von Drusenheim gegründet, und das Kloster sei erst nach einem Brand im 13. Jahrhundert an der heutigen Stelle errichtet worden, gilt heute als wiederlegt. [5] Die Gründungsgeschichte der Abtei inklusive der exakten Jahreszahlen ist historisch noch nicht abschließend geklärt.
Neuzeit
17. und 18. Jahrhundert: Mehrere Brände und Überfälle im Rahmen der Bauernkriege fügten der Abtei im Jahr 1525 erhebliche Schäden zu. [6] Der Dreißigjährige Krieg beschädigte die Bausubstanz und wirtschaftliche Potenz der Abtei noch stärker. Im Jahr 1631 plünderte die schwedische Armee unter dem Feldherrn Horn die Abtei und die umliegenden Dörfer. Geldwerte sowie Lebensmittel wurden in großer Menge konfisziert, unzählige Gebäude vollkommen zerstört, und circa zwei Drittel der Bevölkerung der Umgebung kam ums Leben. [7] Der spätere Abt Placidus Rauber schrieb darüber:
- "Es hat in den vergangenen leidigen Kriegsjahren den Anschein gehabt, als sollte und müßte das Gotteshaus in seinem geistlichen und zeitlichen Wesen zugrunde gerichtet werden. (...) Alle Gebäu sind zerrissen und verheehrt oder vom Verfall und völligen Ruin bedroht (...) Die Klosterkirche ist ohne Ornat und Ornamentis, nit ein einziger Altar anders als mit Stein oder Mauerwerk ohne Bilder und Statuis oder was sonsten erforderlich. Die Bibliothek und Dokumente sind ganz verloren. Ähnlichen Schaden erlitten die die inkorporierten Kirchen und Kapellen, die theils zu Boden gerissen, theils also schlecht versehen sind, daß man wegen erlittener Baufälligkeit den schuldigen Gottesdienst darinnen nit mehr verrichten kann."
Der Holländische Krieg von 1672 bis 1678 sowie der Pfälzer Erbfolgekrieg von 1688 bis 1697 zerstörten danach weiter die umliegende Gegend und damit auch die wirtschaftlichen Grundlagen des Klosters. Ein Aufschwung war erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts zu verzeichnen. Unter der Führung des Abtes Bernhard Steinmetz (1711 - 1729) wurden die mittelalterlichen Klosteranlagen durch einen repräsentativen Neubau ersetzt und auch die Kirche zeitgemäß umgebaut. Im Jahr 1752 wurde im Auftrag des Abtes Bernhard II. Beck der barocke Hochaltar durch Joseph Durm errichtet. Zwischen 1756 und 1758 wurden die Orgelempore und die Orgel gebaut. Sein Nachfolger, Abt Anselm Gauckler, veranlasste weitere Umbauten/Erweiterungen der Kirche, die damit eine durchgehend barocke Ausstattung mit vielen Altären und Beichtstühlen erhielt. [8]
Säkularisation: Am 25. April 1803 wurde die Abtei aufgrund der Ermächtigung der deutschen Fürsten durch den Reichstags von Regensburg vom 25. Februar 1803 säkularisiert und ging in den Besitz des Hauses Baden über. [9]
Das Kirchengebäude
Die Orgeln
Die ursprüngliche Barockorgel wurde von 1756 bis 1758 vom böhmischen Orgelbaumeister Johann Georg Rohrer konstruiert. Sie verfügte über 31 Register auf zwei Manualen und Pedal. Rohrers berühmter Konkurrent Andreas Silbermann kritisierte sie hart und meinte, sie erscheine ihm "ohne Saft und Krafft". [10] Im Jahr 1896 wurde, nach etliche Reperaturen, von der Orgelbaufirma Voit aus Durlach ein neues Werk in das alte Gehäuse gesetzt. Im Jahr 1969 wurde die Orgel dann ganz durch einen Neubau der Orgelbaufirma Johannes Klais aus Bonn ersetzt. Dabei wurden noch erhaltene Pfeifen von Rohrer sowie zwei Register aus dem Jahr 1896 wiederverwendet. Klais baute zusätzlich eine kleine Chororgel, welche auch die Hauptorgel elektrisch steuern kann. [11]
Einzelnachweise
- ↑ Werner Scheurer: Abteikirche St. Peter und Paul - Schwarzach, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg, 2. Aufl., 2007, S. 1 und 2
- ↑ Ernst Adam: Baukunst der Stauferzeit in Baden-Württemberg und im Elsass, Verlag Theiss, Stuttgart, 1977, S. 18
- ↑ Nach Sibylle Lauth: Nordbaden - Entdeckungsfahrten zwischen Odenwald und Schwarzwald: Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, Maulbronn, Baden-Baden, DuMont Kunstreiseführer, DuMont Buchverlag, Köln, 2000, ISBN 3-7701-4556-9, Seite 216 stammt die urkundliche Erwähnung aus dem Jahr 817
- ↑ Nach Werner Scheurer: Abteikirche St. Peter und Paul - Schwarzach, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg, 2. Aufl., 2007, S. 1 und 2 stammt die urkundliche Erwähnung aus dem Jahr 826
- ↑ Werner Scheurer: Abteikirche St. Peter und Paul - Schwarzach, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg, 2. Aufl., 2007, S. 2
- ↑ Sibylle Lauth: Nordbaden - Entdeckungsfahrten zwischen Odenwald und Schwarzwald: Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, Maulbronn, Baden-Baden, DuMont Kunstreiseführer, DuMont Buchverlag, Köln, 2000, ISBN 3-7701-4556-9, Seite 216
- ↑ Sibylle Lauth: Nordbaden - Entdeckungsfahrten zwischen Odenwald und Schwarzwald: Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, Maulbronn, Baden-Baden, DuMont Kunstreiseführer, DuMont Buchverlag, Köln, 2000, ISBN 3-7701-4556-9, Seite 216
- ↑ Werner Scheurer: Abteikirche St. Peter und Paul - Schwarzach, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg, 2. Aufl., 2007, S. 8 und 9
- ↑ Reiner Haussherr (Hrsg.): Die Zeit der Staufer - Geschichte, Kunst, Kultur, Band I, Katalog der Ausstellung in Stuttgart im Alten Schloss und Kunstgebäude vom 26. März bis 5. Juni 1977, Verlag Württembergisches Landesmuseum, 1977, S. 365
- ↑ Werner Scheurer: Abteikirche St. Peter und Paul - Schwarzach, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg, 2. Aufl., 2007, S. 25 und 26
- ↑ Schwarzacher Münster Rheinmünster-Schwarzach auf www.philipp-pelster.de
- ↑ Die Behauptung der populären, aber qualitativ in den meisten Artikeln sehr mangelhaften deutschen Wikipedia (siehe den Artikel Schwarzach und die dazugehörige Diskussion), die heutige Orgel sei eine Barockorgel, ist (wie in der Wikipedia häufig) oberflächlich, durch Einzelnachweise nicht belegt und in diesem Fall schlicht falsch.