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😃 Profil: Englander, Samuel Henri
Beruf
Dirigent und Komponist
Persönliche Daten
Geburtsdatum
26. September 1896
Geburtsort
Amsterdam
Sterbedatum
11. Juni 1943
Sterbeort
Vernichtungslager Sobibor
Samuel Henri Englander (* 1896 in Amsterdam; gest. 1943 in Sobibor) war ein jüdischer Chordirigent und Komponist.
Er wurde als eines von acht Kindern von Nathan Englander und Lea Rimini geboren. Als 14-Jähriger sang er in der Synagoge in der Rapenburgstraat unter Leitung von Victor Schlesinger. Ein Jahr später war er Kantor und Leiter des Kinderchores der Vereinigung Sjangarei Tsion. Englander studierte dann von 1914 bis 1916 beim Dirigenten Israel Olman[1] und danach bei Fred Roeske Komposition. Weitere Lehrer von Englander, der auch nach Antritt seiner Dirigentenstelle im Jahr 1916 noch seine Musikkenntnisse vertiefte, waren die Altistin Bertha van Ancum, Rosa Schönberg und der jüdische Bassbariton Hermann Schey. [2][3]
Englander komponierte und arrangierte viele Musikstücke. Leider gingen fast alle seine Weke während des Zweiten Weltkriegs verloren. Einzig ein Buch mit Klavierarrangements bekannter jüdischer Melodien aus dem Jahr 1931 und seine vierstimmige Chorkomposition Ahavti blieben erhalten.
Von 1916 bis 1942 leitete Englander den achstimmigen Männerchor der Grote Synagoge in Amsterdam. Daneben dirigierte er in Amsterdam noch andere Chöre, wie den gemischten Chor Vox Humana, den jüdischen Chor Harpe Davids oder den Kinderchor Magein David. [4] Ab 1921 leitete er auch den nichtjüdischen Chor Kunst en Strijd. Den Chor der Grote Synagoge führte Englander auf ein hohes Niveau. 1924 hörte Königin Wilhelmina einen Auftritt von Englanders Synagogalchor und soll begeistert gewesen sein. 1928 ging Englanders Synagogalchor - der in einer etwas erweiterten Besetzung Het Amsterdamsch Joodsch Koor genannt wurde - nach London und wurde bei einem Wettbewerb des Jewish Chronicle zum besten Synagogalchor Europas gewählt. Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehltDeckblatt von Englanders 1931 veröffentlichter Sammlung Zemiros Jisroel mit Klavierarrangements bekannter jüdischer Melodien Für His Masters Voice nahm der Chor 1929 acht Titel auf. Englanders Chor trat nicht nur in der Synagoge, sondern auch im weltlichen Rahmen, wie z.B. im Amsterdam Concertgebouw oder in Düsseldorf und Antwerpen auf. [5] Das Repetoire des Chores umfasste neben religiösen Melodien auch osteuropäisch-jüdische Volksmelodien und moderne Lieder aus Palästina. 1939 strahlte das BBC ein Konzertauftritt des Chores aus.
1921 heiratete Englander die 1899 in Amsterdam geborene Judith Biet. Das Paar hatte die drei Kinder Lea, Cato und Nathan Samuel.
1941 musste Englander die Leitung aller nichtjüdischen Chöre abgeben. Am 26. Mai 1943 wurde er mit seiner Familie in das Durchgangslager Westerbork und von dort weiter in das Vernichtungslager Sobibor deportiert, wo er am 11. Juni 1943 ermordet wurde.[6]
Literatur
Persoonlijkheden in het Koninkrijk der Nederlanden in woord en beeld, Van Holkema & Warendorf N.V., Amsterdam, 1938, Seite 439
↑Katja Happe, Barbara Lambauer und Clemens Maier-Wolthausen: Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945 / Band XII - West- und Nordeuropa Juni 1942–1945, Walther de Gruyter GmbH, Berlin, 2016, S. 386
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