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Graue Wölfe: Unterschied zwischen den Versionen
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In den 1970er und 1980er Jahren gründeten die Grauen Wölfe in der Türkei gewaltbereite Jugendorganisationen | In den 1970er und 1980er Jahren gründeten die Grauen Wölfe in der Türkei gewaltbereite Jugendorganisationen und fungierten als [[Paramilitär|paramilitärischer Arm]] der MHP bei der Militäroffensive der türkischen Regierung gegen die kurdische [[PKK]]. 1980 wurde die MHP, wie alle anderen Parteien, nach dem [[Militärputsch in der Türkei 1980|damaligen Militärputsch]] verboten. | ||
Die älteste in Deutschland aktive Organisation ist die ''[[Föderation der Türkisch-Demokratischen Idealistenvereine in Deutschland]]'' (ADÜTDF, gegründet 1978) bzw. die ''Türkische Föderation'' (Türk Federasyon), die als Gründungsmitglied der ''Türkischen Konföderation in Europa'' (Avrupa Türk Konfederasyon) angehört. | Die älteste in Deutschland aktive Organisation ist die ''[[Föderation der Türkisch-Demokratischen Idealistenvereine in Deutschland]]'' (ADÜTDF, gegründet 1978) bzw. die ''Türkische Föderation'' (Türk Federasyon), die als Gründungsmitglied der ''Türkischen Konföderation in Europa'' (Avrupa Türk Konfederasyon) angehört. |
Version vom 21. August 2024, 19:03 Uhr
Graue Wölfe (türkisch Bozkurtlar oder Bozkurtçular) ist die Bezeichnung für türkische Mitglieder rechtsextremer und nationalistischer Gruppen, die zum Beispiel in der Partei der Nationalistischen Bewegung (Milliyetçi Hareket Partisi, kurz MHP) oder der Partei der Großen Einheit (Büyük Birlik Partisi, kurz BBP) zu finden sind. Sie haben in der Vergangenheit und besonders in den 1970er Jahren zahlreiche Gewalttaten und Morde begangen.[1][2][3][4] Sie bezeichnen sich selbst als „Idealisten“ (Ülkücüler). Für die Anhänger dieser Bewegung gelten die kurdische Arbeiterpartei PKK, Juden, Christen, Armenier, Griechen, Kommunisten, Freimaurer, Israel bzw. „Zionisten“, die EU, der Vatikan und die Vereinigten Staaten als Feindbilder.[5]
In der Bundesrepublik Deutschland gibt es drei Dachorganisationen, denen bundesweit rund 300 Vereine mit mehr als 18.500 Mitgliedern angehören. Sie ist damit eine der größten rechtsextremen und verfassungsfeindlichen Gruppierungen in Deutschland.[6][7][8][9]
Namensherkunft und Symbolik
Der Name der Grauen Wölfe leitet sich aus der alttürkischen Mythologie ab. Eine Wölfin soll die Vorfahren der Türken nach einer Niederlage gegen das chinesische Reich einst in eine neue Heimat geführt haben. Die Ideologie der Organisation lässt sich als radikal-nationalistisch beschreiben und ihre Symbolik in an das Osmanische Reich angelehnt. Anhänger der Grauen Wölfe glauben an die Überlegenheit der Turkvölker, die sie unter Führung der Türkei zu einem neuen Großreich vereinigen wollen. [10]
Geschichte
In den 1970er und 1980er Jahren gründeten die Grauen Wölfe in der Türkei gewaltbereite Jugendorganisationen und fungierten als paramilitärischer Arm der MHP bei der Militäroffensive der türkischen Regierung gegen die kurdische PKK. 1980 wurde die MHP, wie alle anderen Parteien, nach dem damaligen Militärputsch verboten.
Die älteste in Deutschland aktive Organisation ist die Föderation der Türkisch-Demokratischen Idealistenvereine in Deutschland (ADÜTDF, gegründet 1978) bzw. die Türkische Föderation (Türk Federasyon), die als Gründungsmitglied der Türkischen Konföderation in Europa (Avrupa Türk Konfederasyon) angehört.
Mehmet Ali Ağca, der das Attentat 1981 auf Papst Johannes Paul II. beging, war Mitglied der Grauen Wölfe. Ağca ermordete auch Abdi İpekçi, den Chefredakteur der Zeitung Milliyet, der sich für Frieden mit Griechenland einsetzte. Ein weiteres Mitglied soll 1984 ein Attentat auf den Frauenladen TIO in Berlin-Kreuzberg ausgeführt haben, bei dem die türkisch-kurdische Jurastudentin Seyran Ateş lebensgefährlich verletzt wurde.
Beobachtung durch den Verfassungsschutz
Die sich selbst als „türkische Idealisten“ ansehende Gruppierung steht in Europa unter Beobachtung. Der Verfassungsschutz des Landes Nordrhein-Westfalen wirft ihr vor, „zur Entstehung einer Parallelgesellschaft in Europa“ beizutragen, und sieht in ihr „ein Hindernis für die Integration der türkischstämmigen Bevölkerung“.[11]
Vergleich zu Wikipedia
Einzelnachweise
- ↑ Political Terrorism, von Alex Peter Schmid, A. J. Jongman, Michael Stohl, Transaction Publishers, 2005, S. 674.
- ↑ The Nature of Fascism, von Roger Griffin, Routledge, 1993, S. 171.
- ↑ Leonard Weinberg, Ami Pedahzur, Arie Perliger: Political Parties and Terrorist Groups. Routledge, 2003, S. 45.
- ↑ Albert J. Jongman, Alex Peter Schmid, Political Terrorism: A New Guide to Actors, Authors, Concepts, Data Bases, Theories, & Literature. S. 674.
- ↑ Verfassungsschutzbericht 2011 - Vorabfassung. Berlin 2012, S. 309 (verfassungsschutz.de).
- ↑ https://www.nzz.ch/international/deutschland/ein-instrument-erdogans-tuerkische-rechtsextreme-in-deutschland-ld.1613536
- ↑ Verbot gefordert: Aus für Graue Wölfe auch in Deutschland?. Frankfurter Rundschau, Deutschland. Abgerufen am 7. November 2020.
- ↑ CDU-Politiker wollen "Graue Wölfe" verbieten. Der Spiegel, Deutschland. Abgerufen am 7. November 2020.
- ↑ „Bis zu 20.000 türkische Ultranationalisten in der Bundesrepublik“. Die Welt, Deutschland. Abgerufen am 7. November 2020.
- ↑ Bernhard Zimniok: Die Gläubigen sind unsere Soldaten - Der türkische Griff nach Europa, Fraktion Identität und Demokratie, 2. Aufl., Brüssel, 2022, Seite 135
- ↑ Türkischer Nationalismus: ‘Graue Wölfe’ und ‘Ülkücü’ (Idealisten)-Bewegung (Archivversion vom 30. November 2004). Bericht des Verfassungsschutzes des Landes Nordrhein-Westfalen, Oktober 2004 (PDF-Datei; 294 kB).