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Rechts (Politik): Unterschied zwischen den Versionen
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''Rechts'' und ''Links'' politisch klar zu definieren ist gerade heutzutage schwer bis unmöglich. Dazu schrieb der Historiker [[Sebastian Haffner]] in den 1980-er-Jahren: | ''Rechts'' und ''Links'' politisch klar zu definieren ist gerade heutzutage schwer bis unmöglich. Dazu schrieb der Historiker [[Sebastian Haffner]] in den 1980-er-Jahren: | ||
:''"Es ist ja nicht zu übersehen, daß Rechte und Linke ihren politischen Standort in diesem Jahrhundert vertauscht haben. Alles, was vor hundert Jahren links was - Republik, Demokratie, Gewaltenteilung, Menschenrechte, Toleranz, Pressefreiheit, Gewerbefreiheit, Freihandel -, ist heute rechts. Was damals rechts war - Autokratie, Autorität, Disziplin, Zensur, Staatswirtschaft, geschlossene Grenzen -, ist jetzt links. Manche Leute haben denn auch versucht, die Etiketten "rechts" und "links" entsprechend umzukleben, aber das ist nicht gelungen."'' <ref>Sebastian Haffner: ''Im Schatten der Geschichte - Historisch-politische Variationen aus zwanzig Jahren'', Deutsche Verlags-Anstalt, 5. Aufl., Stuttgart, 1985, S. 231</ref> | :''"Es ist ja nicht zu übersehen, daß Rechte und Linke ihren politischen Standort in diesem Jahrhundert vertauscht haben. Alles, was vor hundert Jahren links was - Republik, Demokratie, Gewaltenteilung, Menschenrechte, Toleranz, Pressefreiheit, Gewerbefreiheit, Freihandel -, ist heute rechts. Was damals rechts war - Autokratie, Autorität, Disziplin, Zensur, Staatswirtschaft, geschlossene Grenzen -, ist jetzt links. Manche Leute haben denn auch versucht, die Etiketten "rechts" und "links" entsprechend umzukleben, aber das ist nicht gelungen. Kommunisten sind immer noch links, Konservative rechts - auch wenn die Konservativen von heute die Liberalen von gestern sind und die Kommunisten die neuen Zaren stellen."'' <ref>Sebastian Haffner: ''Im Schatten der Geschichte - Historisch-politische Variationen aus zwanzig Jahren'', Deutsche Verlags-Anstalt, 5. Aufl., Stuttgart, 1985, S. 231</ref> | ||
== Situation in Deutschland == | == Situation in Deutschland == |
Version vom 11. August 2024, 08:49 Uhr
Als Rechts wird in der Politik ein sehr heterogen zusammengesetzter Teil des politischen Spektrums bezeichnet, in dem sich zum Beispiel konservative und freiheitliche Werte, Nationalismus, Eintreten für einen starken Staat (Law and Order) und manchmal auch Militarismus finden. Es kann sich hierbei um den konservativen Flügel bürgerlicher Parteien, um rechtspopulistische Parteien oder um national orientierte Parteien handeln. Wenn es nicht nur um die Erhaltung der traditionellen Ordnung und ihrer Normen und Werte geht, sondern ein historisch überholter Zustand wiederhergestellt werden soll, dann wird von der reaktionären Rechten gesprochen. Einige wenige rechte Parteien und Bewegungen sind auch völkisch orientiert, lehnen Egalitarismus, Kommunismus, fremde Kulturen und Religionen im eigenen Land ab. Den radikal rechten Flügel der rechten Bewegung nennt man Rechtsextremismus.
Richtungen
Zur politischen Rechten werden konservative, liberale, nationale, völkische, (neo)-faschistische und (neo)-nationalsozialistische Kräfte aber auch populistische und die sogenannte Neue Rechte gezählt. Die Gemeinsamkeit der teilweise untereinander sehr differenten Kräfte dieses Teils des politischen besteht darin, die bestehenden Herrschaftsverhältnisse und Ordnungen sowie die dazugehörigen Normen und Werte entweder zu bewahren (konservieren), zu vertiefen bzw. wiederherzustellen oder auch zu revolutionieren, also nachhaltig zu modifizieren. Die unterschiedlichen Strömungen der politischen Rechten fassen Ungleichheiten und Unterschiede in unterschiedlichsten Kontexten als gegeben und als grundsätzlich unabänderlich auf. Es gibt auch liberale Rechte in einigen Staaten, die Ungleichheit nur dann für gerechtfertigt hält, wenn sie das Resultat eines fairen Wettbewerbs ohne Vorteilsweitergabe an den Nachkommen ist.[1]
Fragwürdigkeit der Einteilung in Rechts und Links
Rechts und Links politisch klar zu definieren ist gerade heutzutage schwer bis unmöglich. Dazu schrieb der Historiker Sebastian Haffner in den 1980-er-Jahren:
- "Es ist ja nicht zu übersehen, daß Rechte und Linke ihren politischen Standort in diesem Jahrhundert vertauscht haben. Alles, was vor hundert Jahren links was - Republik, Demokratie, Gewaltenteilung, Menschenrechte, Toleranz, Pressefreiheit, Gewerbefreiheit, Freihandel -, ist heute rechts. Was damals rechts war - Autokratie, Autorität, Disziplin, Zensur, Staatswirtschaft, geschlossene Grenzen -, ist jetzt links. Manche Leute haben denn auch versucht, die Etiketten "rechts" und "links" entsprechend umzukleben, aber das ist nicht gelungen. Kommunisten sind immer noch links, Konservative rechts - auch wenn die Konservativen von heute die Liberalen von gestern sind und die Kommunisten die neuen Zaren stellen." [2]
Situation in Deutschland
Traditionell werden die heutigen großen Parteien CDU und CSU als rechts bezeichnet. Aber auch in SPD und FDP gibt es entsprechende Strömungen. Die NPD, die oft als Nachfolgeorganisation der verbotenen NSDAP angesehen wird, gilt als rechtsextrem, hat seit den 1970er Jahren jedoch kaum noch eine Bedeutung. Zwischenzeitlich konnten die CDU und vor allem die CSU entsprechende Wählerschaft um sich scharen. Die AfD (Partei) ist seit ihren Wahlerfolgen, spätestens aber seit 2015 die wichtigste politische Kraft im rechten Spektrum. Oft wird auch das sogenannte bürgerliche Lager als rechts bezeichnet.[3]
In der Coronakrise tauchen viele Gruppierungen auf, die offenbar aus einem rechten Spektrum stammen, aber zum Beispiel gerade gegen das ansonsten vertretene Law and Order Prinzip demonstrieren. Dabei werden schizophrenerweise sogar strafrechtlich verbotene Begriffe und Symbole des Nationalsozialismus verwendet, um gegen das politische System in der Bundesrepublik Deutschland zu protestieren.
Siehe auch
Weblinks
Literatur
- Ulrich von Alemann: Das Parteiensystem der Bundesrepublik Deutschland. 4. Auflage. VS Verlag, Wiesbaden 2010, ISBN 3-531-17665-X.
Einzelnachweise
- ↑ J. E. Goldthorpe: An Introduction to Sociology. Cambridge UK / Oakleigh (Melbourne) / New York NY, ISBN 0-521-24545-1, S. 156.
- ↑ Sebastian Haffner: Im Schatten der Geschichte - Historisch-politische Variationen aus zwanzig Jahren, Deutsche Verlags-Anstalt, 5. Aufl., Stuttgart, 1985, S. 231
- ↑ Die Politische Rechte steht für Bürgerlichkeit - tagesspiegel.de
Andere Lexika