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Revanchismus: Unterschied zwischen den Versionen
Whorf (Diskussion | Beiträge) es fehlt noch das deutsche Deoppel-s bei Elsass, das ich nicht eintippen kann |
Whorf (Diskussion | Beiträge) offenbar doch ein gewö. ss |
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'''Revanchismus''' wurde in der damaligen [[Frankreich|französischen Republik]] eine politische Strömung genannt, die nach dem verlorenen [[Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französischen Krieg]] die ans [[Deutsches Reich|Deutsche Reich]] verlorenen Gebiete Elsass und [[Lothringen]] wieder zurückholen wollte. Ein prominenter Vertreter davon war etwa der zeitweilige Kriegsminister ''Georges Boulanger'' (1837 bis 1891, Selbstmord). Die Bewegung umfasste jedoch nur eine Minderheit der französischen Bevölkerung. Zudem war die Stimmung in diesen nunmehr deutschen Gebieten tendenziell pro-französisch, wodurch sich Berlin gezwungen sah, eine erweiterte politische Autonomie zuzugestehen (s. auch [[Zabern-Zwischenfall]]). | '''Revanchismus''' wurde in der damaligen [[Frankreich|französischen Republik]] eine politische Strömung genannt, die nach dem verlorenen [[Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französischen Krieg]] die ans [[Deutsches Reich|Deutsche Reich]] verlorenen Gebiete [[Elsass]] und [[Lothringen]] wieder zurückholen wollte. Ein prominenter Vertreter davon war etwa der zeitweilige Kriegsminister ''Georges Boulanger'' (1837 bis 1891, Selbstmord). Die Bewegung umfasste jedoch nur eine Minderheit der französischen Bevölkerung. Zudem war die Stimmung in diesen nunmehr deutschen Gebieten tendenziell pro-französisch, wodurch sich Berlin gezwungen sah, eine erweiterte politische Autonomie zuzugestehen (s. auch [[Zabern-Zwischenfall]]). | ||
Auch der konservative Staatspräsident [[Raymond Poincaré]], selber ein Lothringer, konnte sich diesem Gedankengut nicht entziehen. Die Haltung der damaligen zivilen Entscheidungsträger war jedoch nach der deutlichen Kriegsniederlage von 1870/71 stets eine vorsichtig-defensive - im Sinne eines "Vorbereitet sein auf den Krieg". | Auch der konservative Staatspräsident [[Raymond Poincaré]], selber ein Lothringer, konnte sich diesem Gedankengut nicht entziehen. Die Haltung der damaligen zivilen Entscheidungsträger war jedoch nach der deutlichen Kriegsniederlage von 1870/71 stets eine vorsichtig-defensive - im Sinne eines "Vorbereitet sein auf den Krieg". |
Version vom 23. April 2024, 14:14 Uhr
Revanchismus wurde in der damaligen französischen Republik eine politische Strömung genannt, die nach dem verlorenen Deutsch-Französischen Krieg die ans Deutsche Reich verlorenen Gebiete Elsass und Lothringen wieder zurückholen wollte. Ein prominenter Vertreter davon war etwa der zeitweilige Kriegsminister Georges Boulanger (1837 bis 1891, Selbstmord). Die Bewegung umfasste jedoch nur eine Minderheit der französischen Bevölkerung. Zudem war die Stimmung in diesen nunmehr deutschen Gebieten tendenziell pro-französisch, wodurch sich Berlin gezwungen sah, eine erweiterte politische Autonomie zuzugestehen (s. auch Zabern-Zwischenfall).
Auch der konservative Staatspräsident Raymond Poincaré, selber ein Lothringer, konnte sich diesem Gedankengut nicht entziehen. Die Haltung der damaligen zivilen Entscheidungsträger war jedoch nach der deutlichen Kriegsniederlage von 1870/71 stets eine vorsichtig-defensive - im Sinne eines "Vorbereitet sein auf den Krieg".
So kam es auch, dass Frankreich seine Truppen-Kontingente nach den Mobilmachungs-Befehlen der ersten August-Tage 1914 aus Berlin und Paris sowie der deutschen Kriegserklärung in vorsichtig-abwartender Absicht 10 Kilometer vor der deutschen Grenze stationierte.
Poincaré wiederum notierte danach in sein Tagebuch: "Niemals ist eine Kriegserklärung mit so viel Genugtuung entgegengenommen worden." Er hielt aber in seinen Memoiren auch fest, dass man zuvor viel zur Erhaltung des Friedens unternommen habe.
Quelle
A. Mombauer: Die Julikrise - Europas Weg in den Ersten Weltkrieg, 2014