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Liberaler Islam: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Liberale Islam''' ist eine religiöse Strömung im [[Islam]] und steht für Gruppen und Einzelpersonen, die den [[Koran]] als Buch des Friedens verstehen. Diese Muslime vertreten die Grundsätze von [[Demokratie]], [[Menschenrechte]]n und [[Frieden]].  
Der '''Liberale Islam''' ist eine religiöse Strömung im [[Islam]] und steht für Gruppen und Einzelpersonen, die den [[Koran]] als Buch des Friedens verstehen. Diese Muslime vertreten die Grundsätze von [[Demokratie]], [[Menschenrechte]]n und [[Frieden]].  


Nach dem Islamwissenschaftler [[Bassam Tibi]] sind Menschenrechte und Koran aber miteinander unvereinbar und verhalten sich zueinander wie wie ''"Feuer und Wasser"''. <ref>Mahmoud Bassiouni: ''Islamische Menschenrechtsdiskurse'', in Antnonius Liedhegener und Ines-Jacqueline Werkner: ''Religion, Menschenrechte und Menschenrechtspolitik'', VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2010, Seite 185</ref> Heiner Bielefeldt schreibt dazu:
Nach dem Islamwissenschaftler [[Bassam Tibi]] sind Menschenrechte und Koran aber miteinander unvereinbar und verhalten sich zueinander wie wie ''"Feuer und Wasser"''. <ref>Mahmoud Bassiouni: ''Islamische Menschenrechtsdiskurse'', in Antnonius Liedhegener und Ines-Jacqueline Werkner: ''Religion, Menschenrechte und Menschenrechtspolitik'', VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2010, Seite 185</ref> Der Theologe, Philosoph und Historiker [[Heiner Bielefeldt]] schreibt dazu:


:''"Die im zeitgenössischen islamischen Schrifttum häufig zu findende Behauptung, Menschenrechte seien bereits im Koran enthalten, ist nicht weniger anachronistisch als der Versuch, die Menschenrechte unmittelbar in der Bibel zu verorten."'' <ref>Heiner Bielefeldt: ''Menschenrechte und Interkulturalität'', in Hamid Reza Yousefi: ''Menschenrechte im Weltkontext'', Springer VS, 2013, Seite 253</ref>
:''"Die im zeitgenössischen islamischen Schrifttum häufig zu findende Behauptung, Menschenrechte seien bereits im Koran enthalten, ist nicht weniger anachronistisch als der Versuch, die Menschenrechte unmittelbar in der Bibel zu verorten."'' <ref>Heiner Bielefeldt: ''Menschenrechte und Interkulturalität'', in Hamid Reza Yousefi: ''Menschenrechte im Weltkontext'', Springer VS, 2013, Seite 253</ref>

Version vom 11. Mai 2023, 06:04 Uhr

Der Liberale Islam ist eine religiöse Strömung im Islam und steht für Gruppen und Einzelpersonen, die den Koran als Buch des Friedens verstehen. Diese Muslime vertreten die Grundsätze von Demokratie, Menschenrechten und Frieden.

Nach dem Islamwissenschaftler Bassam Tibi sind Menschenrechte und Koran aber miteinander unvereinbar und verhalten sich zueinander wie wie "Feuer und Wasser". [1] Der Theologe, Philosoph und Historiker Heiner Bielefeldt schreibt dazu:

"Die im zeitgenössischen islamischen Schrifttum häufig zu findende Behauptung, Menschenrechte seien bereits im Koran enthalten, ist nicht weniger anachronistisch als der Versuch, die Menschenrechte unmittelbar in der Bibel zu verorten." [2]

Bereits im Mittelalter konnte der Islam in seinem Herrschaftsbereich Werte wie "Toleranz" und "Religionsfreiheit" auch für Andersgläubige in ersten, für heutige Verhältnisse bescheidenen Ansätzen verwirklichen. Das muslimische Spanien und das Osmanische Reich waren damals teilweise fortschrittlicher und "toleranter" als das christliche Abendland. Im muslimischen Herrschaftsbereich lebten Muslime, Christen und Juden teilweise relativ friedlich miteinander.

Der liberale Islam in seiner heutigen Form entstand um das Jahr 1800, vor allem in Ägypten. Im 19. Jahrhundert kam in der islamischen Welt die Nahda-Bewegung auf. Diese Bewegung verstärkte die Überzeugung, dass die islamische Religion mit der Wissenschaft Westeuropas vereinbar ist.

Heute ist in einigen wenigen Ländern das mit der jeweiligen Verfassung zu vereinbarende Verständnis des liberalen Islam verbreitet. Von anderen Staaten werden dagegen antidemokratische und gewalttätige islamische Strömungen gefördert. Diese Fanatiker berufen sich dennoch auf den Koran und den Propheten Mohammed.

Der liberale Islam ist in Deutschland eher eine marginale Randerscheinung und wird in den deutschen Medien entsprechend kaum wahrgenommen. Berichte zum Thema Islam konzentrieren sich dagegen stark auf fundamentalistische und/oder fanatische Muslime.

Einzelnachweise

  1. Mahmoud Bassiouni: Islamische Menschenrechtsdiskurse, in Antnonius Liedhegener und Ines-Jacqueline Werkner: Religion, Menschenrechte und Menschenrechtspolitik, VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2010, Seite 185
  2. Heiner Bielefeldt: Menschenrechte und Interkulturalität, in Hamid Reza Yousefi: Menschenrechte im Weltkontext, Springer VS, 2013, Seite 253

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