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Neandertaler: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 8. Dezember 2022, 23:34 Uhr

Der Neandertaler (früher auch „Neanderthaler“, wissenschaftlich Homo neanderthalensis) ist ein ausgestorbener Verwandter des modernen Menschen. Er entwickelte sich in Europa – parallel zum Homo sapiens in Afrika – aus einem gemeinsamen afrikanischen Vorfahren der Gattung Homo und besiedelte zeitweise große Teile Süd-, Mittel- und Osteuropas. Offensichtlich im Verlaufe der letzten Eiszeit haben die Neandertaler ihr ursprünglich ausschließlich europäisches Siedlungsgebiet bis Westasien (Türkei, Levante, Nordirak), in Teile Zentralasiens (Usbekistan, Tadschikistan) und sogar bis in das Altai-Gebiet hinein erweitert.[1] Die DNA-Sequenzierung aus Neandertalerfunden ergab Hinweise auf mehrfachen Genfluss zwischen Neandertaler und Homo sapiens. Im Jahr 2006 waren insgesamt 400 Fossilfunde des Neandertalers aus Europa bekannt.[2] Dank der zahlreichen Skelettfunde ist der Neandertaler die am besten untersuchte fossile Art (Biologie) der Gattung Homo.

Die ältesten Funde, die aufgrund hinreichend vieler anatomischer Besonderheiten von der Mehrzahl der Forscher sicher als Neandertaler eingeordnet und meist als „klassische“ Neandertaler bezeichnet werden, stammen aus Kroatien (Krapina) und Italien und sind 130.000 bis 120.000 Jahre alt. Der namensgebende Fund aus dem Neandertal wurde auf ein Alter von 42.000 Jahren datiert; um diese Zeit begann wahrscheinlich sein Aussterben. Sein unmittelbarer Vorfahr ist der Heidelberg-Mensch. In wieweit der Neandertaler mit dem modernen Homo sapiens Kontakt hatte und sich vermischte, ist Gegenstand der heutigen Forschung.[3] Beide hatten im afrikanischen Homo erectus einen gemeinsamen Vorfahren. Die herkömmlichen Rassentheorien haben nicht viel zur Aufklärung beigetragen.

Lange Zeit galt der Neandertaler in der Forschung als wenig intelligent, motorisch ungeschickt und ohne jegliche Kultur. Neuere Funde und Forschungen haben dieses Narrativ vom unterbemittelten Neandertaler schwer erschüttert: So wurden unter anderem Überreste von vom Neandertaler gefertigten Schmuckstücken und Belege für Kompositwerkzeuge gefunden, die aus mehreren Teilen bestanden. Die Hinweise mehren sich, dass der Neandertaler bereits einen Sinn für Ästhetik besaßen und geschickte Handwerker waren, denen Kunsthandwerk und die Anfertigung feiner Schmuckstücke auch motorisch keine Probleme bereiteten. Die Paläontologin Katerina Havarti teilte 2018 mit, dass die Untersuchung von Handknochen belege, dass der Neandertaler seine Aufgaben nicht nur mit großer Kraft gelöst habe, sondern auch systematisch feine Präzisionsgriffe mit Daumen und Zeigefinger angewandt habe. Mittlerweile gilt es als wahrscheinlich, dass der Neandertaler auch über eine Art von Sprache verfügt haben muss. [4] Beim französischen Ort La Roche-Cotard wurde 2002 eine Maske gefunden, die dem Neandertaler zugeschrieben wird. Ebenfalls in Frankreich wurden Belege dafür gefunden, dass der Neandertaler seinen Körper bemalt hat. Diese Funde lassen vermuten, dass er bereits über ein ästhetisches Empfinden verfügte und möglicherweise auch symbolisch bzw. religiös zu denken im Stande war.

Siehe auch

Weblinks

Andere Lexika





Einzelnachweise

  1. Jordi Serangeli, Michael Bolus: Out of Europe – The dispersal of a successful European hominin form. In: Quartär. Band 55, 2008, S. 83–98 doi:10.7485/QU55 05
  2. Süddeutsche Zeitung. Nr. 154 vom 7. Juli 2006, S. 16.
  3. https://www.mdr.de/wissen/menschen-haben-neandertaler-integriert-100.html
  4. Das Geheimnis der Einhornhöhle, in Der Spiegel 28/2021, S. 102 und 103