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Blau-Weiß Liederbuch: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Datei:Blau-Weiss-Innenillustration.JPG|thumb|210px|Innenillustration der 1. Auflage des Blau-Weiß Liederbuches von 1914]] Das Motiv der Umschlagillustration mit dem eine [[Gitarre]] tragenden Wanderer wurde vom 1908 erschienenen Liederbuch ''[[Der Zupfgeigenhansl]]'' übernommen. Allerdings steht es im Gegensatz zum ''Zupfgeigenhansl'' auf dem Innentitelblatt und auf der Umschlagillustration des Blau-Weiß Liederbuches ist eine [[Davidstern]] abgebildet. <ref>Annegret Völpel und Zohar Shavit: ''Deutsch-jüdische Kinder- und Jugendliteratur - Ein literaturgeschichtlicher Grundriß'', Springer-Verlag, 2017, S. 226</ref> Die Nähe zum Zupfgeigenhansl wir auch an der Tatsache deutlich, dass sich über 40 der Lieder aus dem Blau-Weiß Liederbuch auch im Zupfgeigenhansl finden. <ref>Daniela Neuser: ''Identitätssuche und Erinnerungsikonographie - Deutsch-jüdische Jugendbewegung 1912-1933''; in Yotam Hotam (Hrsg.): ''Deutsch-Jüdische Jugendliche im "Zeitalter der Jugend"'', Vandenhoeck & Ruprecht, 2009, S. 115</ref> | [[Datei:Blau-Weiss-Innenillustration.JPG|thumb|210px|Innenillustration der 1. Auflage des Blau-Weiß Liederbuches von 1914]] Das Motiv der Umschlagillustration mit dem eine [[Gitarre]] tragenden Wanderer wurde vom 1908 erschienenen Liederbuch ''[[Der Zupfgeigenhansl]]'' übernommen. Allerdings steht es im Gegensatz zum ''Zupfgeigenhansl'' auf dem Innentitelblatt und auf der Umschlagillustration des Blau-Weiß Liederbuches ist eine [[Davidstern]] abgebildet. <ref>Annegret Völpel und Zohar Shavit: ''Deutsch-jüdische Kinder- und Jugendliteratur - Ein literaturgeschichtlicher Grundriß'', Springer-Verlag, 2017, S. 226</ref> Die Nähe zum Zupfgeigenhansl wir auch an der Tatsache deutlich, dass sich über 40 der Lieder aus dem Blau-Weiß Liederbuch auch im Zupfgeigenhansl finden. <ref>Daniela Neuser: ''Identitätssuche und Erinnerungsikonographie - Deutsch-jüdische Jugendbewegung 1912-1933''; in Yotam Hotam (Hrsg.): ''Deutsch-Jüdische Jugendliche im "Zeitalter der Jugend"'', Vandenhoeck & Ruprecht, 2009, S. 115</ref> Mehr als die Hälfte der Lie''der im Blau-Weiß Liederbuch entstammte dem Wandervogel-Liederbuch und dem Zupfgeigenhansl. <ref>Ulrike Pilarczyk: Gemeinschaft in Bildern - Jüdische Jugendbewegung und zionistische Erziehungspraxis in Deutschland und Palästina/Israel'', Wallstein Verlag, Göttingen, 2009, S. 50</ref> | ||
Die 1. Auflage des Liederbuches umfasst auf 137 Buchseiten 110 Lieder. Diese sind in vier Kategorien geeordnet: ''Freiheitslieder'' - ''Jüdische Volkslieder'' - ''Allgemeine Lieder'' - ''Rastlieder''. | Die 1. Auflage des Liederbuches umfasst auf 137 Buchseiten 110 Lieder. Diese sind in vier Kategorien geeordnet: ''Freiheitslieder'' - ''Jüdische Volkslieder'' - ''Allgemeine Lieder'' - ''Rastlieder''. |
Version vom 30. November 2020, 08:23 Uhr
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Das im Jahr 1914 im Jüdischen Verlag erschienene Blau-Weiß Liederbuch ist ein Liederbuch für die jüdischen Blau-Weiß Wanderbünde. Das Liederbuch vertrat (verstärkt noch in der 2. Auflage) eine dezidiert jüdische Perspektive und wurde aufgrund dieser Konzeption zum Modellfall für die folgenden Liederbücher der jüdischen Jugendbewegung. [1]
Entstehungshintergrund
Die 1912 gegründeten Blau-Weiß Wanderbünde waren eine Art von jüdischer Variante der Wandervögel, die darüber hinaus von der zionistischen Idee geprägt waren. In Mitteleuropa wirkte der Blau-Weiß Wanderbund eher als städtische Jugendbewegung, und befasste sich mit der Präsenz der jüdischen Jugend in der nichtjüdischen Umgebung der deutschen Gesellschaft am Voraband des 1. Weltkrieges. Dieses Engagement spiegelt die 1. Auflage des Blau-Weiß Liederbuches wieder. [2]
Inhalt (1. Auflage)
Das Motiv der Umschlagillustration mit dem eine Gitarre tragenden Wanderer wurde vom 1908 erschienenen Liederbuch Der Zupfgeigenhansl übernommen. Allerdings steht es im Gegensatz zum Zupfgeigenhansl auf dem Innentitelblatt und auf der Umschlagillustration des Blau-Weiß Liederbuches ist eine Davidstern abgebildet. [3] Die Nähe zum Zupfgeigenhansl wir auch an der Tatsache deutlich, dass sich über 40 der Lieder aus dem Blau-Weiß Liederbuch auch im Zupfgeigenhansl finden. [4] Mehr als die Hälfte der Lieder im Blau-Weiß Liederbuch entstammte dem Wandervogel-Liederbuch und dem Zupfgeigenhansl. [5]
Die 1. Auflage des Liederbuches umfasst auf 137 Buchseiten 110 Lieder. Diese sind in vier Kategorien geeordnet: Freiheitslieder - Jüdische Volkslieder - Allgemeine Lieder - Rastlieder.
Die ersten beiden, 41 Seiten umfassenden Kategorien beeinhalten jüdische Lieder, wie Dort wo die Zeder, Boi na jadalti, Chazkele, Chazkele schpiel, Oif n` Pripetschik, Zehn Brüder seinen mir oder Haint is Purim Brüder. Die Texte sind in Deutsch, Hebräisch und überwiegend Jiddisch gehalten.
Die restlichen beiden Kategorien bieten auf 83 Seiten dagegen Lieder mit rein deutschen Texten wie Bald gras ich am Neckar, Der Mai ist gekommen, Ade, zur guten Nacht, Droben im Oberland, Es war ein König in Thule, Lustig ist das Zigeunerleben oder Wenn ich ein Vöglein wär, die auch in nichtjüdischen Liederbüchern der Zeit häufig auftauchen. Nach Fritz Mordechai Kaufmann beinhaltet das Buch 113 deutsche und nur 18 jiddische und 22 hebräische Lieder. [6]
Das Blau-Weiß Liederbuch war ein großer Erfolg und bereits nach zwei Monaten vergriffen, so dass an einer zweiten, erweiterten Auflage gearbeitet wurde, die dann 1918 erschien.
Inhalt (2. Auflage)
Rezeption
Das Blau-Weiß Liederbuch zog trotz seinem Erfolg auch Kritik auf sich. Zu den heftigsten Kritikern gehörte der jüdische Essayist und Publizist Fritz Mordechai Kaufmann, mit seiner 1918 in der konservativ-religiös ausgerichteten Zeitschrift Jerubbaal erschienenen Rezension Das Blauweißliederbuch.
Weblinks
- Blau-Weiß-Liederbuch, Jüdischer Verlag, Berlin, 1. Aufl., 1914
- Blau-Weiß-Liederbuch, 2. Aufl., 1918, hrsg. von der Bundesleitung des Blau-Weiß, Bund für Jüdisches Jugendwandern in Deutschland. Musikalisch bearb. von Leo Kopf
- Jascha Nemtsov: Zionismus - Wandervögel auf Hebräisch; in der Jüdischen Allgemeinen vom 29. Mai 2019
Literatur
- Philip V. Bohlman: Jüdische Volksmusik - eine Mitteleuropäische Geistesgeschichte, Böhlau Verlag, Wien, 2005, Seite 197 bis 207
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Annegret Völpel und Zohar Shavit: Deutsch-jüdische Kinder- und Jugendliteratur - Ein literaturgeschichtlicher Grundriß, Springer-Verlag, 2017, S. 226
- ↑ Philip V. Bohlman: Jüdische Volksmusik - eine Mitteleuropäische Geistesgeschichte, Böhlau Verlag, Wien, 2005, S. 197
- ↑ Annegret Völpel und Zohar Shavit: Deutsch-jüdische Kinder- und Jugendliteratur - Ein literaturgeschichtlicher Grundriß, Springer-Verlag, 2017, S. 226
- ↑ Daniela Neuser: Identitätssuche und Erinnerungsikonographie - Deutsch-jüdische Jugendbewegung 1912-1933; in Yotam Hotam (Hrsg.): Deutsch-Jüdische Jugendliche im "Zeitalter der Jugend", Vandenhoeck & Ruprecht, 2009, S. 115
- ↑ Ulrike Pilarczyk: Gemeinschaft in Bildern - Jüdische Jugendbewegung und zionistische Erziehungspraxis in Deutschland und Palästina/Israel, Wallstein Verlag, Göttingen, 2009, S. 50
- ↑ Martina Willemsen: Fritz Mordechai Kaufmann und »Die Freistatt« - Zum 'alljüdischen' Literaturkonzept einer deutsch-jüdischen Monatsschrift, Walter de Gruyter, 2012, S. 272
Andere Lexika
Wikipedia kennt dieses Lemma (Blau-Weiß Liederbuch) vermutlich nicht.