
PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Wie alles, was bei laufendem Betrieb bearbeitet wird, kann es auch hier zu zeitweisen Ausfällen bestimmter Funktionen kommen. Es sind aber alle Artikel zugänglich, Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.
Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.
Bitte beachten: Aktuell können sich keine neuen Benutzer registrieren. Wir beheben das Problem so schnell wie möglich.
PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon.
Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen
Hinweis zur Passwortsicherheit:
Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)
Wirtschaftskreislauf: Unterschied zwischen den Versionen
Whorf (Diskussion | Beiträge) |
Whorf (Diskussion | Beiträge) |
||
Zeile 39: | Zeile 39: | ||
==Das Problem des Gleichgewichts== | ==Das Problem des Gleichgewichts== | ||
Die Idealwelt der Ökonomen (hier [[John Maynard Keynes]]) sieht im Rahmen dieses Wirtschaftskreislaufs ein gesamtwirtschaftliches [[Gleichgewicht]] zwischen Sparen und [[Investition|Investieren]] (Gleichung S = I). Rein theoretisch kann das auf [[Makroökonomie|makroökonomischer Ebene]] so gesehen werden: Es ist ein permanenter Kreislauf von Bankeinlagen und Bankabzügen aus der alltäglichen Wirtschaftstätigkeit, der sich übers Ganze in einem Gleichgewicht befinden muss (es ergibt sich daraus auch die Ableitung des [[Volkseinkommen]]s aus dem gem. Theorie gleich grossen [[Bruttoinlandsprodukt]]). Vorausgesetzt ist - bereits hier abstrahierend - eine reine Binnenwirtschaft ohne Außenhandel. Wird das Ganze etwa detaillierter und näher an der [[Empirie]] betrachtet, erschließt sich, dass es doch nicht stimmen kann: Die [[Motiv]]e von Verbrauchern/ | Die Idealwelt der Ökonomen (hier [[John Maynard Keynes]]) sieht im Rahmen dieses Wirtschaftskreislaufs ein gesamtwirtschaftliches [[Gleichgewicht]] zwischen Sparen und [[Investition|Investieren]] (Gleichung S = I). Rein theoretisch kann das auf [[Makroökonomie|makroökonomischer Ebene]] so gesehen werden: Es ist ein permanenter Kreislauf von Bankeinlagen und Bankabzügen aus der alltäglichen Wirtschaftstätigkeit, der sich übers Ganze in einem Gleichgewicht befinden muss (es ergibt sich daraus auch die Ableitung des [[Volkseinkommen]]s aus dem gem. Theorie gleich grossen [[Bruttoinlandsprodukt]]). Vorausgesetzt ist - bereits hier abstrahierend - eine reine Binnenwirtschaft ohne Außenhandel. Wird das Ganze etwa detaillierter und näher an der [[Empirie]] betrachtet, erschließt sich, dass es doch nicht stimmen kann: Die [[Motiv]]e von Verbrauchern/Konsumentinnen in einer Volkswirtschaft, die entscheiden wie viel sie von ihrem Einkommen konsumieren und wie viel sie sparen (S) wollen, haben wenig<ref>Wobei sich die Unternehmen natürlich bei Investitions-Entscheiden dennoch in einem gewissen Grade an der Konsum-Konjunktur orientieren!</ref> Gemeinsamkeit mit den Motiven der Unternehmer/innen, wie viel sie investieren (I) wollen.<ref>H. G. Schachtschabel: ''Geschichte der volkswirtschaftlichen Lehrmeinungen''</ref> S und I können sich von daher also nie völlig im Gleichgewicht befinden, es könnte höchstens von einer ''gewissen'' Annäherung an ein Gleichgewicht gesprochen werden.<ref>dito Note 2.</ref> | ||
== Fußnoten == | == Fußnoten == |
Version vom 4. Mai 2020, 21:42 Uhr
Meinungsartikel
Der Wirtschaftskreislauf ist ein Modell in der Volkswirtschaftslehre.[1]
Mangel üblicher Darstellungen
Geld- und Güterströme innerhalb eines Wirtschaftsraumes werden seitens der Volkswirtschaftslehre üblicherweise als Kreislauf dargestellt. Wesensmerkmal eines geschlossenen Kreislaufes ist, dass eine konstante Menge eines Stoffes in einem geschlossenen Kreis umläuft.
In vielen Volkswirtschaften sind die Geld- und Güterströme jedoch nicht konstant, sondern wachsen ständig. Einbrüche gibt es nur durch Kriege und Katastrophen. Die Frage, woher diese Zuwächse kommen,. wird in den üblichen Darstellungen nicht beantwortet. Zudem sind die Kreisläufe durch die Globalisierung nicht mehr geschlossen.
Notwendige Ergänzungen
Ströme gehören in den Wissenschaftsbereich angewandte Physik. Aus physikalisch-technischer Sicht ist die Wirtschaft eine komplexe Maschine. Die für Ökonomen interessanten Geld- und Güterströme sind darin lediglich ein Teilbereich. Damit eine Maschine läuft, muss ihr ständig Energie zugeführt werden. Ein Wirtschaftskreislauf ohne Energiezuführung gleicht einem Perpetuum mobile, das es bekanntlich nicht gibt. Die Wirtschaft wird nicht nur angestoßen und läuft dann von selbst.
Damit die Güterströme in Gang kommen können, muss die Wirtschaft mit Rohstoffen versorgt werden.
Jede Maschine, also auch die Wirtschaft, produziert neben den gewünschten Gütern Unerwünschtes: Abfall, Müll und manchmal Gift. Selbst die Güter können nach ihrer Nutzung zu Müll und Gift werden.
Energiezuführung, Rohstoffströme und unerwünschte Nebenprodukte müssen deshalb in das Wirtschaftsschaubild mit einbezogen werden, um Funktion und Wirkung der Wirtschaft umfassend darzustellen.
Das Ergebnis
Das vollständige Schema eines Wirtschaftskreislaufes zeigt nun, dass die Wirtschaft kein Kreislauf ist, sondern ein gerichteter Stofftransfer mit Schleife: Aus Rohstoffen wird nach einer relativ kurzen Nutzungsdauer in hergestellten Gütern eine nicht weiter nutzbare Müllansammlung. Einige Nebenprodukte und manche Endprodukte nach der Verschrottung haben darüber hinaus in Luft, Wassers oder Boden eine toxische Wirkung. Die Antriebsenergie kommt ursprünglich von der Sonne und ist in Kohle, Erdgas und Erdöl zwischengespeichert. Bei deren Nutzung entstehen neben der Energie wiederum Müll und Gift. Energie wird auch durch Kernspaltung geeignet aufbereiteter Rohstoffe gewonnen; die Hinterlassenschaften sind jedoch ebenfalls Müll und Gift. Einzig die Nutzung regenerativer Energieträger bilden die müll- und giftfreie Alternative.
Schlussfolgerungen
Fatal an der Wirtschaftsmaschine ist, dass sie zwar insgesamt von Menschen in Gang gehalten wird, der Leitstand jedoch ist im Vergleich zu einer realen Maschine unbesetzt. Lediglich einige Betriebsparameter werden ab und zu von Ökonomen und Politikern nachjustiert. Letztlich läuft diese Maschine jedoch führerlos und ohne Ziel, trotzdem aber mit wachsender Geschwindigkeit! Daran ändert sich solange nichts, bis Rohstoffe oder Energie ausgehen oder die Vergiftungsfolgen die Menschheit als Betreiber lähmen oder ausschalten.
Folgende und dringende Fragen sind ungeklärt wie z.B.:
- Für welche Zwecke ist Energieverwendung gerechtfertigt, für welche nicht?
- Welche Güter sind lebensnotwendig?
- Welches Wohlstandsniveau ist verantwortbar?
- Wo liegt das gesundheitsrelevante Optimum zwischen einem Zuviel und einem Zuwenig bezüglich Nahrung, Medizin, technischem Gerät, Arbeitsbelastung?
Wir können nicht darauf vertrauen, dass die unsichtbare Hand des Marktes oder Gottes die menschengemachten Probleme lösen wird.
Das Problem des Gleichgewichts
Die Idealwelt der Ökonomen (hier John Maynard Keynes) sieht im Rahmen dieses Wirtschaftskreislaufs ein gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht zwischen Sparen und Investieren (Gleichung S = I). Rein theoretisch kann das auf makroökonomischer Ebene so gesehen werden: Es ist ein permanenter Kreislauf von Bankeinlagen und Bankabzügen aus der alltäglichen Wirtschaftstätigkeit, der sich übers Ganze in einem Gleichgewicht befinden muss (es ergibt sich daraus auch die Ableitung des Volkseinkommens aus dem gem. Theorie gleich grossen Bruttoinlandsprodukt). Vorausgesetzt ist - bereits hier abstrahierend - eine reine Binnenwirtschaft ohne Außenhandel. Wird das Ganze etwa detaillierter und näher an der Empirie betrachtet, erschließt sich, dass es doch nicht stimmen kann: Die Motive von Verbrauchern/Konsumentinnen in einer Volkswirtschaft, die entscheiden wie viel sie von ihrem Einkommen konsumieren und wie viel sie sparen (S) wollen, haben wenig[2] Gemeinsamkeit mit den Motiven der Unternehmer/innen, wie viel sie investieren (I) wollen.[3] S und I können sich von daher also nie völlig im Gleichgewicht befinden, es könnte höchstens von einer gewissen Annäherung an ein Gleichgewicht gesprochen werden.[4]
Fußnoten
- ↑ Wikipedia: Wirtschaftskreislauf
- ↑ Wobei sich die Unternehmen natürlich bei Investitions-Entscheiden dennoch in einem gewissen Grade an der Konsum-Konjunktur orientieren!
- ↑ H. G. Schachtschabel: Geschichte der volkswirtschaftlichen Lehrmeinungen
- ↑ dito Note 2.