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Gegenpapst: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Kategorie:Kirchengeschichte]]
[[Kategorie:Kirchengeschichte]]

Version vom 19. Oktober 2017, 22:23 Uhr

Als Gegenpapst wird ein katholischer Papst[1] bezeichnet, der in Konkurrenz zu einem amtierenden Papst ins Amt gekommen ist. Weil der Papst in der katholischen Kirche als „Gottes Stellvertreter auf Erden“ die höchste Instanz ist, sind Gegenpäpste ein erhebliches theologisches Problem.

Alexander V., Gegenpapst 1409 bis 1410

Geschichte

Zur Aufstellung von Gegenpäpsten kam es, weil sich zum Beispiel das Kardinalskollegium, welches den Papst wählt, spaltete oder der Kaiser bzw. römische aristokratische Familien in die Papstwahl eingriffen. Wegen unterschiedlicher Zählung, verschiedener Standpunkte und der zum Teil chaotischen Papstwahlen ist die wirkliche Anzahl der Gegenpäpste schwer festzustellen. Die Angaben liegen zwischen 25 und 40. Bei einigen Päpsten ist es zudem schwierig festzustellen, ob sie rechtmäßig oder unrechtmäßig im Amt waren. Die Gründe hierfür liegen unter anderem in der schwierigen Quellenlage und in den nicht mehr nachvollziehbaren Umständen während der Wahl bzw. Ernennung. Als erster Gegenpapst wird in der katholischen Kirche "Hippolyt von Rom" gezählt, der 217 bis 235 n.Chr. als einer von zwei Päpsten amtierte, hier erst als Gegner des Bischofs Calixt I., danach gegen Urban I. und schließlich gegen Pontianus.

Das abendländische Schisma

Nachdem - nach dem Sturz des regulären römischen Papstes Bonifaz durch den französischen König Philipp den Schönen - ab 1309 insgesamt sieben von der gesamten Kirche anerkannte Päpste im französischen Avignon residiert hatten, ließ Gregor XI. sich 1377 zur Rückkehr nach Rom überzeugen. Die französischen Kardinäle erkannten dies jedoch nicht an und erklärten den Heiligen Stuhl daraufhin für vakant. Dies führte 1378 zum "Großen Schisma" ("Trennung"/"Teilung"), das bis zum Konzil von Konstanz (am Bodensee) im Jahr 1417 andauerte. In dessen Zeitraum gab es einen Papst in Rom und einen Gegenpapst in Avignon sowie zeitweilig noch die Gegenpäpste Alexander V. (1409–1410) und Johannes XXIII. (1410–1415) in Pisa.

Gedankenspiele der Nazis

In der Zeit des Nationalsozialismus spielte der deutsche Diktator Adolf Hitler nach Angaben in den Tagebüchern Alfred Rosenbergs mit der Idee der Ernennung von Gegenpäpsten. Dasurch sollte die Einheit der katholischen Kirche in besetzten Ländern gebrochen werden. Der erste Gegenpapst sollte Spanier sein und in Toledo residieren. Weitere Gegenpäpste waren für Frankreich und das Deutsche Reich vorgesehen. Zu einer Verwirklichung der Überlegungen kam es jedoch nicht.[2]

Gegenwart

Auch die Päpste seit dem "Zweiten Vatikanischen Konzil" werden von einzelnen Gruppierungen abgelehnt, deren Oberhäupter selbst den Anspruch erheben, der rechtmäßige Papst zu sein. Dazu gehörte Clemente Domínguez y Gómez als „Gregor XVII.“ († 22. März 2005) und seine Nachfolger "Petrus II." († Juli 2011) und Sergio Maria als "Gregor XVIII." von der palmarianisch-katholischen Kirche, ferner Lucian Pulvermacher als "Pius XIII." († 30. November 2009) von der "True Catholic Church", David Allen Bawden als "Michael I." oder Viktor von Pentz als "Linus II.". Allerdings unterscheiden diese sich insofern von den historischen Gegenpäpsten, als sie keine Unterstützung in der kirchlichen Hierarchie genießen und nur einige Tausend Anhänger mit starker regionaler Begrenzung haben bzw. als Sonderlinge wahrgenommen werden.

Parallelen im Buddhismus

Spielte der deutsche Diktator Hitler nur mit der Idee von Gegenpäpsten, so verwirklichte die rotchinesische kommunistische Regierung in Peking diese im Buddhismus nach der Besetzung und Annexion Tibets durch das Einsetzen eines Peking-hörigen "Gegen-Dalai Lama".

Literatur

  • A. Amanieu: Antipape. In: Raoul Naz u. a. (Hrsg.): Dictionnaire de droit canonique. Contenant tous les termes du droit canonique. Avec une sommaire de l'histoire et des institutions et de l'état actuel de la discipline. Band 1: Abamita – Azzon. Letouzey & Ané, Paris 1935, S. 598–622.
  • Hans-Jürgen Becker]]: Gegenpapst. In: Albrecht Cordes u. a. (Hrg.): Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte. HRG. Band 1: Aachen – Geistliche Bank. 2., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage. Schmidt, Berlin 2008, ISBN 978-3-503-07912-4, Sp. 1995–1996.
  • Odilo Engels: Gegenpapst. In: Michael Buchberger (Begründer), Walter Kasper u.a. (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche, Band 4: Franca bis Hermenegild. 3., völlig neu bearbeitete Auflage. Herder, Freiburg (Breisgau) u. a. 1995, ISBN 3-451-22004-0, Sp. 346.
  • Amato Pietro Frutaz: Antipapa. In: Enciclopedia Cattolica. Band 1: A – Arn. Ente per l'Enciclopedia cattolica e per il libro cattolico, Citta del Vaticano 1948, S. 598–622.
  • Christiane Laudage: Kampf um den Stuhl Petri. Die Geschichte der Gegenpäpste. Herder, Freiburg (Breisgau) u. a. 2012, ISBN 978-3-451-30402-6.
  • Harald Müller, Brigitte Hotz (Hrsg.): Gegenpäpste. Ein unerwünschtes mittelalterliches Phänomen. Böhlau, Köln 2012, ISBN 978-3412209537.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.bpb.de/apuz/29232/der-vatikan-als-global-player?p=all
  2. Ralph Giordano: Wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte. Die Pläne der Nazis nach dem Endsieg, 5. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2006, ISBN 3-462-02944-4

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