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Doggerland: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Datei:Doggerbank.PNG|thumb|360px|Karte von Doggerland]] '''Doggerland''' bildete bis zum Meeresanstieg nach Ende der letzten Kaltzeit eine zusammenhängende Landmasse zwischen den [[Großbritannien|Britischen Inseln]] und Kontinental[[europa]]. Wo sich heute Wassermassen erstrecken, lagen einst blühende Graslandschaften. Ihre Bewohner lebten zwischen sanften Hügeln und Tälern und jagten Hirsche und Elche, die in Scharen durchs Land zogen. Flüsse und Seen lieferten Fisch im Überfluss. Sträucher boten Beeren und Hasernüsse. Zudem war das Klima ein paar Grad wärmer als heute. In einem Gebiet dass sich vermutlich von [[Schottland]] bis [[Dänemark]] zog und die [[Niederlande]] mit Nord[[deutschland]] und [[Großbritannien]] verband lebten Jäger, Fischer und Sammler. Nach dem Archäologen Vincent Gaffney war Doggerland die „bewohnbarste Gegend Nordeuropas in der Mittelsteinzeit“. Als der Meeresspiegel vor circa 10.000 dann um bis zu zwei Meter pro Jahrhundert stieg, mussten die Doggerländer zusehen, wie sich ihre Heimat allmählich in eine Marschenlandschaft verwandelte. Eine Zeit lang konnten die Menschen noch auf Anhöhen wie die Doggerbank ausweichen, die aber bald zu Inseln wurden. Vor rund 8.400 Jahren gelangte dann viel Eis aus dem | [[Datei:Doggerbank.PNG|thumb|360px|Karte von Doggerland]] '''Doggerland''' bildete bis zum Meeresanstieg nach Ende der letzten Kaltzeit eine zusammenhängende Landmasse zwischen den [[Großbritannien|Britischen Inseln]] und Kontinental[[europa]]. Wo sich heute Wassermassen erstrecken, lagen einst blühende Graslandschaften. Ihre Bewohner lebten zwischen sanften Hügeln und Tälern und jagten Hirsche und Elche, die in Scharen durchs Land zogen. Flüsse und Seen lieferten Fisch im Überfluss. Sträucher boten Beeren und Hasernüsse. Zudem war das Klima ein paar Grad wärmer als heute. In einem Gebiet dass sich vermutlich von [[Schottland]] bis [[Dänemark]] zog und die [[Niederlande]] mit Nord[[deutschland]] und [[Großbritannien]] verband lebten Jäger, Fischer und Sammler. Nach dem Archäologen Vincent Gaffney war Doggerland die „bewohnbarste Gegend Nordeuropas in der Mittelsteinzeit“. Als der Meeresspiegel vor circa 10.000 dann um bis zu zwei Meter pro Jahrhundert stieg, mussten die Doggerländer zusehen, wie sich ihre Heimat allmählich in eine Marschenlandschaft verwandelte. Eine Zeit lang konnten die Menschen noch auf Anhöhen wie die Doggerbank ausweichen, die aber bald zu Inseln wurden. Vor rund 8.400 Jahren gelangte dann viel Eis aus dem [[Agassiz-See]] in [[Nordamerika]] ins Meer und die Temperaturen in Doggerland sanken aufgrund von Störungen im Golfstrom merklich. Bald darauf traf ein Tsunami mit einer ungefähr 20 Meter hohen Welle Doggerland und begrub vor circa 7500 Jahren alles unter Wasser. Es gab wohl Hunderttausende von Toten. Ursache war ein gewaltiger Landrutsch unter Wasser am Rand von Norwegens Kontinentalshelf. Danach wurde das Doggerland vergessen und war nur noch eine Legende. Das änderte sich erst Mitte des 19. Jahrhunderts, als Fischer begannen, den Meeresgrund mit Schleppnetzen abzugrasen und präshistorische Werkzeuge und Knochen heraufholten. In den 1930er Jahren versuchten [[Nationalsozialismus|nationalsozialistische]] Ideologen dort eine Urheimat der [[Germanen]] zu lokalisieren. 1998 veröffentlichte Bryony J. Coles die ersten Ergebnisse ihrer Forschungen und initiierte das Doggerland-Forschungsprojekt. | ||
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Version vom 19. Oktober 2017, 20:57 Uhr
Doggerland bildete bis zum Meeresanstieg nach Ende der letzten Kaltzeit eine zusammenhängende Landmasse zwischen den Britischen Inseln und Kontinentaleuropa. Wo sich heute Wassermassen erstrecken, lagen einst blühende Graslandschaften. Ihre Bewohner lebten zwischen sanften Hügeln und Tälern und jagten Hirsche und Elche, die in Scharen durchs Land zogen. Flüsse und Seen lieferten Fisch im Überfluss. Sträucher boten Beeren und Hasernüsse. Zudem war das Klima ein paar Grad wärmer als heute. In einem Gebiet dass sich vermutlich von Schottland bis Dänemark zog und die Niederlande mit Norddeutschland und Großbritannien verband lebten Jäger, Fischer und Sammler. Nach dem Archäologen Vincent Gaffney war Doggerland die „bewohnbarste Gegend Nordeuropas in der Mittelsteinzeit“. Als der Meeresspiegel vor circa 10.000 dann um bis zu zwei Meter pro Jahrhundert stieg, mussten die Doggerländer zusehen, wie sich ihre Heimat allmählich in eine Marschenlandschaft verwandelte. Eine Zeit lang konnten die Menschen noch auf Anhöhen wie die Doggerbank ausweichen, die aber bald zu Inseln wurden. Vor rund 8.400 Jahren gelangte dann viel Eis aus dem Agassiz-See in Nordamerika ins Meer und die Temperaturen in Doggerland sanken aufgrund von Störungen im Golfstrom merklich. Bald darauf traf ein Tsunami mit einer ungefähr 20 Meter hohen Welle Doggerland und begrub vor circa 7500 Jahren alles unter Wasser. Es gab wohl Hunderttausende von Toten. Ursache war ein gewaltiger Landrutsch unter Wasser am Rand von Norwegens Kontinentalshelf. Danach wurde das Doggerland vergessen und war nur noch eine Legende. Das änderte sich erst Mitte des 19. Jahrhunderts, als Fischer begannen, den Meeresgrund mit Schleppnetzen abzugrasen und präshistorische Werkzeuge und Knochen heraufholten. In den 1930er Jahren versuchten nationalsozialistische Ideologen dort eine Urheimat der Germanen zu lokalisieren. 1998 veröffentlichte Bryony J. Coles die ersten Ergebnisse ihrer Forschungen und initiierte das Doggerland-Forschungsprojekt.
Weblinks
Webseite des Doggerland-Forschungsprojekts (englisch)