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* Leila Mourad wurde in Kairo als ''Lillian Zaki Mourad Mordechai'' geboren. Sie war die Tochter des aus dem [[Irak]] stammenden jüdischen Kantors ''Zaki Mourad'' und seiner [[Polen|polnisch]]-jüdischen Frau ''Gamilah Salmon'' geboren. <ref>Mona L. Russell: ''Egypt'', ABC-Clio, 2013, S. 342</ref> Sie hatte hatte sechs Geschwister. Einer ihrer Brüder war der Schauspieler und Komponist [[Mounir Mourad]]. Ihre Gesangsausbildung übernahm ihr Vater und der jüdische Komponist [[Dawood Hosni]]. Leila Mourad wurde von ihrem Vater auf eine christliche Schule geschickt, wo sie u.a. auch christlihche Lieder sang. <ref>[http://www.haaretz.com/the-return-of-cinderella-1.6862 Eyal Sagui Bizawe: ''The Return of Cinderella''; in ''Haaretz'' vom 1. Oktober 2009]</ref> Bereits im Alter von neun Jahren trat Leila Mourad in der Kairoer Musikhalle ''Saalat Badi'a'' auf und mit 14 Jahren war sie im [[Ägypten|ägyptischen]] Radio zu hören.
* Leila Mourad wurde in Kairo als ''Lillian Zaki Mourad Mordechai'' geboren. Sie war die Tochter des aus dem [[Irak]] stammenden jüdischen Kantors ''Zaki Mourad'' und seiner [[Polen|polnisch]]-jüdischen Frau ''Gamilah Salmon'' geboren. <ref>Mona L. Russell: ''Egypt'', ABC-Clio, 2013, S. 342</ref> Sie hatte hatte sechs Geschwister. Einer ihrer Brüder war der Schauspieler und Komponist [[Mounir Mourad]]. Ihre Gesangsausbildung übernahm ihr Vater und der jüdische Komponist [[Dawood Hosni]]. Leila Mourad wurde von ihrem Vater auf eine christliche Schule geschickt, wo sie u.a. auch christlihche Lieder sang. <ref>[http://www.haaretz.com/the-return-of-cinderella-1.6862 Eyal Sagui Bizawe: ''The Return of Cinderella''; in ''Haaretz'' vom 1. Oktober 2009]</ref> Bereits im Alter von neun Jahren trat Leila Mourad in der Kairoer Musikhalle ''Saalat Badi'a'' auf und mit 14 Jahren war sie im [[Ägypten|ägyptischen]] Radio zu hören.
* 1932 gab sie in dem Film ''al-Dahaya'' ihr Schauspieldebüt. Da ihr Vater aus ökonomischen Gründen viel reiste und in anderen Ländern der arabischen Welt arbeitete, musste Leila Mourad bereits früh Verantwortung für die Familie übernehmen. In der Zeit vor Gründung Israels 1948 gingen Muslime, Juden und Christen in Ägypten tolerant und freundschaftlich miteinander um, und man konnte auch als Jüdin Karriere machen und populär werden. [[Datei:Leila mourad-2.PNG|thumb|240px|Leila Mourad auf einem Plakat für den Film ''Shati Al-Gharam'' aus dem Jahr 1950]] 1938 gab ihr der ägyptische Komponist [[Mohammed Abdel Wahab]], der auch Lieder für sie schrieb, eine Rolle in seinem Film ''Yahia el Hob''. Unter dem Produzenten [[Togo Mizrahi]] drehte sie zwischen 1939 und 1944 sechs sehr erfolgreiche Spielfilme, bei denen es sich um romantische Geschichten mit vielen Musikeinlagen handelte. <ref>Joel Beinin: ''The Dispersion of Egyptian Jewry - Culture, Politics, and the Formation of a Modern Diaspora'', The American University in Cairo Press, 2005, S. 83 und 84</ref> Sie wurde zur populärsten Schauspielerin Ägyptens.
* 1932 gab sie in dem Film ''al-Dahaya'' ihr Schauspieldebüt. Da ihr Vater aus ökonomischen Gründen viel reiste und in anderen Ländern der arabischen Welt arbeitete, musste Leila Mourad bereits früh Verantwortung für die Familie übernehmen. In der Zeit vor Gründung Israels 1948 gingen Muslime, Juden und Christen in Ägypten tolerant und freundschaftlich miteinander um, und man konnte auch als Jüdin Karriere machen und populär werden. [[Datei:Leila mourad-2.PNG|thumb|240px|Leila Mourad auf einem Plakat für den Film ''Shati Al-Gharam'' aus dem Jahr 1950]] 1938 gab ihr der ägyptische Komponist [[Mohammed Abdel Wahab]], der auch Lieder für sie schrieb, eine Rolle in seinem Film ''Yahia el Hob''. Unter dem Produzenten [[Togo Mizrahi]] drehte sie zwischen 1939 und 1944 sechs sehr erfolgreiche Spielfilme, bei denen es sich um romantische Geschichten mit vielen Musikeinlagen handelte. <ref>Joel Beinin: ''The Dispersion of Egyptian Jewry - Culture, Politics, and the Formation of a Modern Diaspora'', The American University in Cairo Press, 2005, S. 83 und 84</ref> Sie wurde zur populärsten Schauspielerin Ägyptens.
* 1945 heiratete sie den Schauspieler und Produzenten [[Anwar Wagdi]] und konvertierte ein Jahr später zum [[Islam]]. Danach drehte sie bis 1953 unter Leitung ihres Ehemanns fast jedes Jahr mehrere Filme. Nach der Gründung [[Israel]]s im Jahr 1948 nahm auch in Ägypten die antijüdische Stimmung zu. Nachdem ihre Ehe 1951 zerbrach, beschuldigte sie ihr Exmann 1952 öffentlich, dass sie ein Spion Israels sei und 50.000 britische Pfund für die israelische Armee sammle. <ref>Mona L. Russell: ''Egypt'', ABC-Clio, 2013, S. 342</ref> Sofort wurden ihre Lieder und Filme in der arabischen Welt boykottiert. Der ägyptische Präsident [[Jamal Abd al-Nasser]] setzte sich persönlich für eine Aufhebung des Boykotts ihrer Filme und Lieder in Syrien ein. <ref>Ghada Hashem Talhami: Historical Dictionary of Women in the Middle East and North Africa, Scarecrow Press, 2013, S. 233 und 234</ref> Obwohl die Vorwürfe sich als haltlos erwiesen und sie 1953 noch zur offiziellen Sängerin der Ägyptischen Revolution ernannt wurde, drehte sie 1953 ihren letzten Film und zog sich 1955 aus der Öffentlichkeit zurück. <ref>Michael Brenner: ''Kleine jüdische Geschichte'', C.H. Beck, 1. Aufl., München, 2012, S. 320</ref> Einige Jahre sang sie noch ab und an für das Radio, bevor sie sich ganz in das Privatleben zurückzog. Sie heiratete noch zwei mal: Zuerst den Offizier ''Waguih Abaza'' und später den Filmdirektor ''Fatin Abdul Wahab''. <ref>[http://www.haaretz.com/the-return-of-cinderella-1.6862 Eyal Sagui Bizawe: ''The Return of Cinderella''; in ''Haaretz'' vom 1. Oktober 2009]</ref>
* 1945 heiratete sie den Schauspieler und Produzenten [[Anwar Wagdi]] und konvertierte ein Jahr später zum [[Islam]]. Danach drehte sie bis 1953 unter Leitung ihres Ehemanns fast jedes Jahr mehrere Filme. Nach der Gründung [[Israel]]s im Jahr 1948 nahm auch in Ägypten die antijüdische Stimmung zu. Nachdem ihre Ehe 1951 zerbrach, beschuldigte sie ihr Exmann 1952 öffentlich, dass sie ein Spion Israels sei und 50.000 britische Pfund für die israelische Armee sammle. <ref>Mona L. Russell: ''Egypt'', ABC-Clio, 2013, S. 342</ref> Sofort wurden ihre Lieder und Filme in der arabischen Welt boykottiert. Der ägyptische Präsident [[Jamal Abd al-Nasser]] setzte sich persönlich für eine Aufhebung des Boykotts ihrer Filme und Lieder in Syrien ein. <ref>Ghada Hashem Talhami: Historical Dictionary of Women in the Middle East and North Africa, Scarecrow Press, 2013, S. 233 und 234</ref> Obwohl die Vorwürfe sich als haltlos erwiesen und sie 1953 noch zur offiziellen Sängerin der Ägyptischen Revolution ernannt wurde, drehte sie 1953 ihren letzten Film und zog sich 1955 aus der Öffentlichkeit zurück. <ref>Michael Brenner: ''Kleine jüdische Geschichte'', C.H. Beck, 1. Aufl., München, 2012, S. 320</ref> Einige Jahre sang sie noch ab und an für das Radio, bevor sie sich ganz in das Privatleben zurückzog. Sie heiratete noch zwei mal: Zuerst den Offizier ''Waguih Abaza'' und später den Filmdirektor ''Fatin Abdul Wahab''. <ref>[http://www.haaretz.com/the-return-of-cinderella-1.6862 Eyal Sagui Bizawe: ''The Return of Cinderella''; in ''Haaretz'' vom 1. Oktober 2009]</ref> Vier Jahre nach ihrem Tod gab Ägypten ihr zu Ehren eine Briefmarke heraus. <ref>Ghada Hashem Talhami: Historical Dictionary of Women in the Middle East and North Africa, Scarecrow Press, 2013, S. 234</ref>
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Version vom 22. April 2017, 06:53 Uhr
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Leila Mourad (* 17. Februar 1918 in Kairo; gest. 21. November 1995 in Kairo) war eine jüdische Sängerin und Schauspielerin. Sie war zu ihrer Zeit eine der populärsten Künsterinnen im arabischen Raum.
Leila Mourad wurde in Kairo als Lillian Zaki Mourad Mordechai geboren. Sie war die Tochter des aus dem Irak stammenden jüdischen Kantors Zaki Mourad und seiner polnisch-jüdischen Frau Gamilah Salmon geboren. [1] Sie hatte hatte sechs Geschwister. Einer ihrer Brüder war der Schauspieler und Komponist Mounir Mourad. Ihre Gesangsausbildung übernahm ihr Vater und der jüdische Komponist Dawood Hosni. Leila Mourad wurde von ihrem Vater auf eine christliche Schule geschickt, wo sie u.a. auch christlihche Lieder sang. [2] Bereits im Alter von neun Jahren trat Leila Mourad in der Kairoer Musikhalle Saalat Badi'a auf und mit 14 Jahren war sie im ägyptischen Radio zu hören.
1932 gab sie in dem Film al-Dahaya ihr Schauspieldebüt. Da ihr Vater aus ökonomischen Gründen viel reiste und in anderen Ländern der arabischen Welt arbeitete, musste Leila Mourad bereits früh Verantwortung für die Familie übernehmen. In der Zeit vor Gründung Israels 1948 gingen Muslime, Juden und Christen in Ägypten tolerant und freundschaftlich miteinander um, und man konnte auch als Jüdin Karriere machen und populär werden. Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehltLeila Mourad auf einem Plakat für den Film Shati Al-Gharam aus dem Jahr 1950 1938 gab ihr der ägyptische Komponist Mohammed Abdel Wahab, der auch Lieder für sie schrieb, eine Rolle in seinem Film Yahia el Hob. Unter dem Produzenten Togo Mizrahi drehte sie zwischen 1939 und 1944 sechs sehr erfolgreiche Spielfilme, bei denen es sich um romantische Geschichten mit vielen Musikeinlagen handelte. [3] Sie wurde zur populärsten Schauspielerin Ägyptens.
1945 heiratete sie den Schauspieler und Produzenten Anwar Wagdi und konvertierte ein Jahr später zum Islam. Danach drehte sie bis 1953 unter Leitung ihres Ehemanns fast jedes Jahr mehrere Filme. Nach der Gründung Israels im Jahr 1948 nahm auch in Ägypten die antijüdische Stimmung zu. Nachdem ihre Ehe 1951 zerbrach, beschuldigte sie ihr Exmann 1952 öffentlich, dass sie ein Spion Israels sei und 50.000 britische Pfund für die israelische Armee sammle. [4] Sofort wurden ihre Lieder und Filme in der arabischen Welt boykottiert. Der ägyptische Präsident Jamal Abd al-Nasser setzte sich persönlich für eine Aufhebung des Boykotts ihrer Filme und Lieder in Syrien ein. [5] Obwohl die Vorwürfe sich als haltlos erwiesen und sie 1953 noch zur offiziellen Sängerin der Ägyptischen Revolution ernannt wurde, drehte sie 1953 ihren letzten Film und zog sich 1955 aus der Öffentlichkeit zurück. [6] Einige Jahre sang sie noch ab und an für das Radio, bevor sie sich ganz in das Privatleben zurückzog. Sie heiratete noch zwei mal: Zuerst den Offizier Waguih Abaza und später den Filmdirektor Fatin Abdul Wahab. [7] Vier Jahre nach ihrem Tod gab Ägypten ihr zu Ehren eine Briefmarke heraus. [8]
Joel Beinin: The Dispersion of Egyptian Jewry - Culture, Politics, and the Formation of a Modern Diaspora, The American University in Cairo Press, 2005, Seite 83 bis 85
Ghada Hashem Talhami: Historical Dictionary of Women in the Middle East and North Africa, Scarecrow Press, 2013, Seite 233 und 234
Viola Shafik: Popular Egyptian Cinema - Gender, Class, and Nation, The American University Press in Cairo, 2006, Seite 36 bis 40
Gönül Dönmez-Colin: The Cinema of North Africa and the Middle East, Wallflower Press, 2007, Seite 13 ff.
↑Joel Beinin: The Dispersion of Egyptian Jewry - Culture, Politics, and the Formation of a Modern Diaspora, The American University in Cairo Press, 2005, S. 83 und 84
↑Ghada Hashem Talhami: Historical Dictionary of Women in the Middle East and North Africa, Scarecrow Press, 2013, S. 234
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